- Wirkung, Indikation
- News, Forschung zu diesem Medikament
- Nebenwirkungen
- Warnhinweise/Gegenanzeigen
- Wechselwirkungen
- Einsatz bei Dyskinesie (Parkinson)
- Einsatz bei Schädel-Hirn-Trauma
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte
News aus der Forschung
- 25.08.2017 Dyskinesie bei Parkinson: FDA-Zulassung für Gocovri … zum Artikel
- 30.10.2017 Neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Hirnverletzungen, die unter verstärkten Aggressionsgefühlen leiden … zum Artikel
Anwendung, Wirkung, Einordnung
Einordnung unter: Parkinsonmittel, Dopaminerge Mittel, Adamantan-Derivat.
Wirkstoff: Amantadin (Derivat des Adamantan)
Wirkt auf den Organismus als: Anti-Parkinson-Mittel, und wurde als Medikament zur Behandlung von Grippe (Influenza-A-Viren) eingesetzt. Memantin ist ein Derivat von Amantadin.
Einsatz für die Behandlung von Entzugserscheinungen bei Kokainabhängigkeit wird in Erwägung gezogen. Off-Label Verwendung bei ADHS und sex. Dysfunktion.
Medikament (vom Typ der Psychopharmaka: ATC-Code N04BB01) ist zugelassen und wird verkauft in Deutschland.
Medikamente, die diesen Wirkstoff enthalten sind: Adekin, Amanta, Amantagamma, Amixx, Gocovri, Hofcomant, PK-Merz, Symmetrel, Tregor.
Medikament gegen Grippe
Das Medikament wird nicht mehr für die Behandlung der Influenza-A-Infektion empfohlen. Bei der 2008/2009 Grippesaison stellte die CDC fest, dass 100% der saisonalen H3N2 und 2009 Grippe-Pandemie getesteten Proben eine Resistenz gegen Adamantane gezeigt haben. Die CDC warnte auch die Ärzte, anstelle der Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir und Zanamivir auf Amantadin oder Rimantadin zur Behandlung von Grippe zurückzugreifen.
Eine Cochrane-Analyse 2014 konnte keinen Nutzen für Prävention oder Behandlung von Influenza A bei der Verschreibung dieser Adamantane finden.
Mögliche Nebenwirkungen:
Häufig bei Amantadin: Schlafstörungen, motorische und psychische Unruhe, Harnretention bei Prostatahypertrophie. paranoid gefärbte, mit optischen Halluzinationen einhergehende exogene Psychosen möglich (bes. b. Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln (z.B. Levodopa, Bromocriptin, Memantin) häufiger möglich).
Häufig: Livedo reticularis, zuweilen verbunden mit Ödemen im Unterschenkel- u. Knöchelbereich.
Gelegentlich bis häufig: Übelkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, orthostatische Dysregulation u. sehr selt. bis selt. Verschwommensehen.
Sehr selten kardiale Arrhythmien wie ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern, Torsade de pointes und QT-Verlängerung.
Sehr selten vorübergehender Visusverlust, gesteigerte Lichtempfindlichkeit und Herzrhythmusstörungen mit Tachykardie.
Vereinzelte Nebenwirkungen: epileptische Anfälle.
Sehr selten bei Amantadin: Muskelerkrankungen (z.B. Myoklonien), neuromuskuläre Störungen (z.B. Parästhesien) und schwere Entzugssympte (z.B. Delirien).
Weitere Nebenwirkungen können noch sein: Nausea, Vomitus, Diarrhö, Magenschmerzen, Anorexie, Kopfschmerzen.
Warnhinweise/Gegenanzeigen
Nicht anwenden, wenn eines der folgenden Beschwerdebilder vorliegt: Schwere nicht kompensierbare Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie, Myokarditis. AV-Block. Vorbekannte Bradykardie, langes QT-Intervall oder angeborenes QT-Syndrom. Schwere ventrikuläre Arrhythmie in Kombination mit QT-verlängerung AM.
Anwendungsbeschränkungen
Beschränkte Anwendung bei: Prostatahypertrophie, Engwinkelglaukom, Niereninsuffizienz, Erregungs-/Verwirrtheitszustände, delirantes Syndrom. Exogene Psychosen in der Anamnese. Kombination mit Memantin. Keine ausreichende Erfahrungen bei Kdrn.
Bei Schwangerschaft sollte eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung stattfinden. Während der Stillzeit: Strenge Indikations-Stellung und Beobachtung des Säugl.
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen sollten bei der Einnahme von Amantadin bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, beachtet werden:
Alkohol. Levodopa. Andere Antiparkinsonmittel. Arzneimittel die QT-verlängernd wirken; bestimmte Antiarrhythmika der Klassen IA und III, Antipsychotika, tricyclische und tetracyclische Antidepressiva, Antihistaminika, Makrolid-Antibiotika, Gyrasehemmer, Azol-Antimykotika. Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid, Bepridil. Anticholinergika. Zentral wirkende Sympathomimetika. Triamteren, Hydrochlorothiazid.
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