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Anticholinerge Medikamente können Risiko für kognitiven Abbau erhöhen
07.09.2020 Anticholinerge Medikamente (Anticholinergika, aCH) sind mit einem erhöhten Risiko für eine leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB) und einen kognitiven Rückgang bei älteren Erwachsenen verbunden laut dem Ergebnis einer in Neurology veröffentlichten Studie.
Alexandra J. Weigand von der San Diego State University und Kollegen untersuchten die kognitiven Auswirkungen von Anticholinergika bei kognitiv normalen älteren Erwachsenen. Die Analyse umfasste 688 kognitiv normale Erwachsene (mittleres Alter 73,5 Jahre) mit Follow-up über einen Zeitraum von 10 Jahren.
Die Forscher fanden heraus, dass Anticholinergika einnehmendeTeilnehmer ein erhöhtes Risiko für eine Progression zu LKB hatten (Hazard Ratio [HR] 1,42), und dass es eine signifikante Interaktion zwischen Anticholinergika und dem Risiko für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit gab, wobei Anticholinergika einnehmende (Genotyp ApoE ε4+) Patienten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Progression zu LKB (HR 2,47) im Vergleich zu Personen aufwiesen, die keine Anticholinergika einnahmen und nicht ε4 aufwiesen.
Das Risiko war sogar noch höher bei (aCH+)(p-tau/Aβ+)-Personen (HR 4,25) im Vergleich zu (aCH-)(p-tau/Aβ-)-Personen.
Anticholinerge Medikamente prognostizierten einen stärkeren Rückgang von Gedächtnis und Sprache, wobei sich die Auswirkungen bei Personen mit Alzheimer-Risikofaktoren noch verschlechtern.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Neurology – DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000010643 .