Gerinnungshemmer / Antikoagulanzien bei Vorhofflimmern

Nutzen von Antikoagulantien bei Vorhofflimmern nimmt mit zunehmendem Alter ab

18.11.2019 Der klinische Gesamtnutzen von Antikoagulanzien (Geringungshemmer) bei Vorhofflimmern (auch absolute Arrhythmie genannt; engl.: Atrial fibrillation – AF) – eine der wichtigsten Ursachen für unregelmäßige Herzschläge (eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen) und eine der Hauptursachen für Schlaganfälle – nimmt mit dem Alter ab, da das Sterberisiko durch andere Faktoren den Nutzen der Medikamente bei älteren Patienten verringert laut einer in Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes veröffentlichten Studie.

Warfarin und Apixaban

Die multi-institutionelle Forschungsarbeit mit fast 15.000 AF-Patienten ergab, dass der Gerinnungshemmer Warfarin im Alter von über 87 Jahren und Apixaban nach 92 Jahren keinen Gesamtnutzen zeigten. Infolgedessen sollten Ärzte alle Sterberisiken, wie Krebs und Nierenerkrankungen im Endstadium, berücksichtigen, wenn sie älteren Erwachsenen mit Vorhofflimmern Antikoagulantien empfehlen, schreiben die Forscher.

In der CCQO-Studie überprüften Sachin J. Shah von der University of California, San Francisco, und Kollegen die Aufzeichnungen von 14.946 Erwachsenen von Januar 2006 bis Juni 2009. Sie selektierten Patienten ab 75 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 81 Jahren.

Die Forscher verwendeten ein computergestütztes Analysemodell namens Atrial Fibrillation Decision Support Tool (AFDST), das von der University of Cincinnati entwickelt wurde, um den potenziellen Nutzen von Antikoagulanzien zu bestimmen. Das Modell verwendet Patientenmerkmale und Richtlinien zur AF-Behandlung vom American College of Cardiology, American Heart Association und Heart Rhythm Society, um eine Empfehlung abzugeben.

Lebenserwartung und -qualität

Das Forscherteam schätzte den lebenslangen klinischen Gesamtnutzen von Warfarin und Apixaban im Vergleich zur Nicht-Behandlung in qualitätsangepassten Lebensjahren (QALY). QALY ist ein Maß für die Krankheitslast, das sowohl die Lebenserwartung als auch die Lebensqualität umfasst, wobei ein QALY gleich einem Jahr bei vollkommener Gesundheit entspricht.

Mit 0,10 QALY (auf Lebenszeit) als minimalem klinischen Gesamtnutzen begann Warfarin in der Studie bei 0,45 QALY im Alter von 75 Jahren, fiel dann unter 0,10 im Alter von 87 Jahren, während Apixaban bei 0,74 QALY im Alter von 75 Jahren begann und dann unter 0,10 im Alter von 92 Jahren fiel.

Diese Studie gibt nun eine Warnung ab und räumt ein, dass eine Unterversorgung zwar ein großes Problem darstellt, im fortgeschrittenen Alter sollte bei den Behandlungsentscheidungen zur Antikoagulation jedoch etwas bedachter und umsichtiger vorgegangen werden, schließen die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes

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