Apixaban (Eliquis) bei Vorhofflimmern

Apixaban zur Schlaganfallprävention bei subklinischem Vorhofflimmern

Apixaban (Eliquis) bei Vorhofflimmern

13.11.2023 Das weit verbreitete Blutverdünnungsmittel Apixaban (Eliquis) reduzierte das Schlaganfallrisiko bei Risikopatienten mit einer Form von Vorhofflimmern, die nur durch einen Herzschrittmacher oder ein anderes implantiertes elektronisches Herzgerät nachzuweisen ist, erheblich, wie eine weltweite Studie ergab.

Der orale Gerinnungshemmer, der gefährliche Blutgerinnsel durch Verdünnung des Blutes verhindert, verringerte das Risiko für Schlaganfälle und Blutgerinnsel um 37 % und reduzierte das Risiko für tödliche oder schwerwiegende Schlaganfälle um 49 % bei Patienten mit Device-detektiertem Vorhofflimmern – auch bekannt als subklinisches Vorhofflimmern (SCAF). Im Gegensatz zum klinischen Vorhofflimmern lässt sich dieser Zustand nicht leicht durch Standardtests wie Elektrokardiogramme feststellen.

Die Studie wurde im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht und gleichzeitig auf den Scientific Sessions der American Heart Association von Jeff Healey, einem leitenden Wissenschaftler am Population Health Research Institute (PHRI), einem gemeinsamen Forschungsinstitut der McMaster University und Hamilton Health Sciences, vorgestellt.

Healey und ein weltweites Forscherteam führten die größte und am längsten laufende Studie zu Apixaban für Menschen mit subklinischem Vorhofflimmern durch. Die Studie umfasste mehr als 4.000 Teilnehmer an 288 Standorten in 16 Ländern über einen Zeitraum von acht Jahren.

„Wir haben zwar eine Zunahme schwerer Blutungen festgestellt, aber diese nicht-tödlichen Blutungen sind in der Regel reversibel und die meisten Patienten erholen sich davon“, sagt Healey.

„Wenn man bedenkt, wie viel schwerer und lebensverändernder die durch Apixaban verhinderten Schlaganfälle im Vergleich zu den meisten Fällen von Blutungen sind, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Apixaban für Patienten mit Schlaganfall-Risikofaktoren in Betracht gezogen werden sollte, die durch Device-detektiertes Vorhofflimmern entwickeln“, sagt Stuart Connolly, ein leitender Wissenschaftler des PHRI und Leiter der Studie.

„Unsere Ergebnisse haben auch eine breitere Bedeutung“, merkt Healey an, „da wir den zunehmenden Einsatz von implantierten und tragbaren Herzmonitoren sowie von Verbrauchergeräten wie der Apple Watch beobachten. Eine Zukunft, in der mehr Risikopersonen identifiziert werden und eine wirksame Behandlung zur Schlaganfallprävention erhalten, ist absehbar.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine (2023). DOI: 10.1056/NEJMoa2310234

News zu Apixaban bei Vorhofflimmern

  • 13.11.2023 Apixaban zur Schlaganfallprävention bei subklinischem Vorhofflimmern
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  • 01.09.2019 NAXOS Real-World Daten zu Wirkung und Sicherheit von Eliquis bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern … zum Artikel
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Apixaban scheint sicherer zu sein als Rivaroxaban für Patienten mit Vorhofflimmern

11.03.2020 Bei Erwachsenen mit Vorhofflimmern sind die Raten für ischämische Schlaganfälle oder systemische Embolien und Blutungen unter Apixaban (Handelsname Eliquis) im Vergleich zu Rivaroxaban niedriger laut einer in Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie.

Michael Fralick vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und Kollegen verglichen die Sicherheit und Wirksamkeit von Apixaban gegenüber Rivaroxaban bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern.

Insgesamt wurden 39.351 Patienten, denen Apixaban neu verschrieben wurde, mit 39.351 Patienten, denen Rivaroxaban neu verschrieben wurde, verglichen; die Patienten wurden im Mittel 288 bzw. 291 Tage lang beobachtet.

Schlaganfälle und systemische Embolien

Die Forscher fanden heraus, dass die Inzidenzrate eines ischämischen Schlaganfalls oder einer systemischen Embolie 6,6 bei Patienten, denen Apixaban verordnet wurde, bzw. 8,0 pro 1.000 Personenjahre bei Patienten, denen Rivaroxaban verschrieben wurde, betrug (Hazard Ratio 0,82).

Gastrointestinale oder intrakranielle Blutungen

Im Vergleich zu den verschriebenen Rivaroxaban-Präparaten wiesen die verschriebenen Apixaban-Präparate eine geringere Rate gastrointestinaler Blutungen oder intrakranieller Blutungen auf (12,9 versus 21,9 pro 1.000 Personenjahre; Hazard Ratio 0,58).

Apixaban ist möglicherweise sicherer und wirksamer als Rivaroxaban zur Behandlung von nicht-valvulärem Vorhofflimmern, schreiben die Autoren. Bis Daten aus klinischen direktvergleichenden Studien mit großen Stichproben von Patienten in der Routineversorgung vorliegen, unterstützt die aktualisierte Evidenz Apixaban bei der Behandlung von nicht-valvalvulärem Vorhofflimmern, schließen die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Ann Intern Med. 2020. DOI: 10.7326/M19-2522.

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