Argipressin (auch Arginin-Vasopressin, antidiuretisches Hormon, Adiuretin genannt) ist ein Peptidhormon und wird als blutdruckerhöhender Wirkstoff bei Patienten im Schockzustand eingesetzt.
EU-Zulassung zur Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems bei septischem Schock
13.09.2018 Amomed berichtet über eine europaweite Zulassung von Argipressin zur Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems bei septischem Schock. Das Arzneimittel ist in Deutschland bereits seit drei Jahren verfügbar. Argipressin übt über eine Kontraktion der glatten Muskulatur des Gefäßsystems blutdruckerhöhende und antidiuretische Wirkungen aus.
Verschiedene Studien wurden für das Zulassungsverfahren herangezogen.
VASST-Studie
Im Rahmen der VASST-Studie wurden 800 Patienten mit dokumentiertem septischem Schock, der eine Vasopressor-Therapie über sechs Stunden erforderte, randomisiert mit Argipressin oder Noradrenalin zusätzlich zum Therapiestandard behandelt.
Patienten mit moderatem Schock hatten unter der Gabe von Argipressin eine signifikant geringere Mortalität nach 90 Tagen. Bei ihnen zeigte sich auch eine signifikante Abnahme der Herzfrequenz gegenüber den mit Noradrenalin behandelten Patienten. Gleichzeitig unterschied sich der Schlagvolums-Index zwischen den Studienarmen nicht.
Eine weitere Analyse der VASST-Studie zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Progression zum Nierenversagen bei Patienten mit entsprechendem Risiko unter Argipressin fast halbiert wurde.
VANISH-Studie
Daten aus der VANISH-Studie, die Argipressin und Noradrenalin innerhalb von sechs Stunden nach der Manifestation eines septischen Schocks verglich, bestätigen diese Ergebnisse.
Unter Argipressin kam es seltener zum Auftreten von Nierenversagen (minus 11%), und die Argipressin-Gruppe zeigte eine 30prozentige relative Risikoreduktion bezüglich der Notwendigkeit einer Nierenersatz-Therapie. Außerdem hatte Argipressin einen Katecholamin-sparenden Effekt. (Wien klin Mag; DOI 10.1007/s00740-016-0159-5)
© arznei-news.de – Quellenangabe: Amomed