Aspirin kann bei Krebsbehandlungen von Nutzen sein
05.12.2023 Aspirin (Wirkstoff Acetylsalicylsäure) ist ein kostengünstiges und jederzeit verfügbares Medikament, das sich positiv auf die Krebsbehandlung auswirken könnte, indem es die Ausbreitung von Krebsmetastasen verhindert und Gefäßkomplikationen verringert.
Die Welsh Aspirin Group der Universität Cardiff hat eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse im British Journal of Cancer veröffentlicht, in der die Auswirkungen der Verwendung von Aspirin bei der Behandlung von Krebs untersucht wurden.
Tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin
Untersucht wurden die Ergebnisse von 118 Beobachtungsstudien, die sich auf rund 1 Million Patienten mit einer Vielzahl von Krebsarten stützten. Dabei wurde festgestellt, dass die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (75 oder 81 mg/Tag) mit einer 20 %igen Verringerung der Krebstodesfälle und der Todesfälle durch alle Ursachen verbunden war.
„Aspirin wurde erstmals 1968 als vorteilhaft für die Behandlung von Krebs nachgewiesen, da es auf eine Reihe von biologischen Schlüsselmechanismen von Krebs abzielt und das Risiko der Ausbreitung von Metastasen und vaskulären Komplikationen bei Krebspatienten verringert. Unsere Überprüfung der Forschungsergebnisse zu Aspirin in der Krebsbehandlung ergab positive Belege für seine Verwendung in der Krebsbehandlung. Die Verwendung von niedrig dosiertem Aspirin in der Krebsbehandlung führt nachweislich zu einer wahrscheinlichen Verringerung der Ausbreitung von Krebsmetastasen und zur Verringerung von Komplikationen im Zusammenhang mit Blutgerinnseln“, sagte Prof. Peter Elwood von der Universität Cardiff.
Risiko für Magen-Darm-Blutungen
Es ist bekannt, dass Aspirin das Risiko für Magen-Darm-Blutungen erhöht. Ziel der Forschung war es, die Risiken der Verwendung von Aspirin bei der Krebsbehandlung zu bewerten, einschließlich der Risiken im Zusammenhang mit Magen-Darm-Blutungen.
Der Bericht der Welsh Aspirin Group untersuchte Studien über Magen-Darm-Blutungen in Verbindung mit Aspirin und zeigt, dass solche Blutungen, die auf Aspirin zurückzuführen sind, weniger schwerwiegend sind als Magen-Darm-Blutungen bei Patienten mit Magengeschwüren oder Mageninfektionen, und es gab keine stichhaltigen Belege für tödliche Blutungen in Verbindung mit Aspirin.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Aspirin angesichts seiner relativen Sicherheit als Krebstherapie gefördert werden sollte, da es nachweislich die Ausbreitung von Krebsmetastasen verringert und der Nutzen von Aspirin umso größer ist, je früher nach der Krebsdiagnose damit begonnen wird.
„Wir sind der Meinung, dass – angesichts seiner relativen Sicherheit und seiner günstigen Wirkungen – der Einsatz von Aspirin als zusätzliche Behandlung von Krebs voll und ganz gerechtfertigt ist.“
„Aspirin ist preiswert und in fast allen Ländern leicht erhältlich. Seine Förderung könnte weltweit von Nutzen sein, und angesichts der gegenwärtigen Verzögerungen bei der Behandlung von Patienten mit Krebsverdacht durch Fachärzte könnte diese Reduzierung von enormem Nutzen sein“, fügte Elwood hinzu.
© arznei-news.de – Quellenangabe: British Journal of Cancer (2023). DOI: 10.1038/s41416-023-02506-5
News zu Aspirin bei Krebs, Tumor
- 02.08.2024 Aspirin verringert Darmkrebsrisiko in Abhängigkeit vom Lebensstil. Einnahme von Aspirin führt bei den am stärksten gefährdeten Personen zu einer größeren Verringerung des Risikos für kolorektalen Krebs
- 04.05.2024 Aspirin bietet Patientinnen mit Hochrisiko-Brustkrebs keinen Nutzen hinsichtlich des Wiederauftretens und Überlebens
- 22.04.2024 Aspirin gegen Darmkrebs: Vorbeugung und Therapie. IMMUNOREACT 7: Regelmäßige Einnahme von Aspirin ist mit der Aktivierung der Immunüberwachung bei Darmkrebs verbunden
- 05.12.2023 Aspirin kann bei Krebsbehandlungen von Nutzen sein
- 14.09.2022 Aspirin könnte Überlebenschancen bei Krebs erhöhen. Aspirin und Krebs: biologische Mechanismen und klinische Ergebnisse
- 03.07.2021 Acetylsalicylsäure verringert Sterblichkeit bei Krebs: eine systematische Überprüfung und Metaanalyse von 118 Beobachtungsstudien zu Aspirin und 18 Krebserkrankungen … zum Artikel
- 02.02.2021 Verbindung zwischen Aspirin vor der Diagnose und Senkung der Sterblichkeit bei kolorektalem Krebs … zum Artikel
- 28.01.2021 Aspirin-Einnahme mit längerem Überleben bei Blasen- und Brustkrebs verbunden … zum Artikel
- 22.01.2021 Die Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure) senkt das Risiko für ein kolorektales Karzinom bei Personen, die die Einnahme vor dem Alter von 70 Jahren beginnen … zum Artikel
- 11.08.2020 Aspirin könnte die Progression fortgeschrittener Krebserkrankungen bei älteren Erwachsenen beschleunigen … zum Artikel
- 16.05.2020 Regelmäßige Einnahme von Acetylsalicylsäure senkt das Risiko für Krebs im Verdauungstrakt … zum Artikel
- 18.10.2019 Zusammenhang zwischen Aspirin-Einnahme und Lebenserwartung nach Diagnose von Gallengangskarzinom … zum Artikel
- 23.09.2019 Neue Studien: Kann Aspirin helfen, einige Krebsarten zu bekämpfen?
- 01.10.2018 Medikament könnte wichtige Rolle bei der Krebsbehandlung spielen
- 26.06.2018 Einnahme verringert nicht Krebs-Auftreten bei älteren Patienten mit Typ 2 Diabetes
- 03.05.2018 Tägliches Aspirin: Erhöhtes Risiko für schwarzen Hautkrebs bei Männern … zum Artikel
- 05.12.2017 Verbessert Wirksamkeit von Krebsmedikament bei verschiedenen Tumoren
- Weitere Infos, News zu Acetylsalicylsäure (Aspirin)
Aspirin bei Krebs (Krebsarten)
- Acetylsalicylsäure gegen Brustkrebs
- Eierstockkrebs, Ovarialkrebs
- bei Gallengangskrebs
- bei Leberzellkarzinom, HCC
- bei Prostatakrebs
- Aspirin gegen Krebs im Verdauungstrakt, gegen Kolorektalkrebs
- weitere unter News
Verbessert Wirksamkeit von Krebsmedikament bei verschiedenen Tumoren
05.12.2017 Hinzufügen von Aspirin (Wirkstoff Acetylsalicylsäure) zu einigen verfügbaren Krebsmedikamenten könnte deren Wirksamkeit gegen eine Gruppe von Tumoren erhöhen, die gegen eine Behandlung resistent sind, wie neue Forschungsergebnisse zeigen.
Wissenschaftler der University of Queensland hoffen, dass bald klinische Studien für Menschen mit Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs durchgeführt werden könnten, die nicht auf andere Therapien angesprochen haben.
RAS-Mutationen
Helmut Schaider vom UQ Diamantina Institute sagte, dass Krebserkrankungen, die durch Mutationen bei einer Gruppe von Genen, bekannt als RAS, hervorgerufen werden, ein geringes Ansprechen auf Behandlungen zeigen, wobei derzeit kein Medikament direkt auf sie abzielt.
Die Gruppe der Tumoren umfasst einige Bauchspeicheldrüsen-, Lungen- und Darmkrebsarten mit sehr niedrigen Überlebensraten sowie einem kleinen Prozentsatz von Melanomen.
Sorafenib
Die Forscher fanden, dass die zusätzliche Verabreichung von Aspirin zum Krebshemmer-Medikament Sorafenib stark dessen Wirksamkeit gegen Lungenkrebs und Melanom mit RAS-Mutationen bei Maus-Modellen erhöhte, sagte Dr. Schaider.
In einer multizentrischen Phase-3-Studie mit Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zeigte Sorafenib allein eine marginale Verbesserung für die Patienten.
Die Forschung legt nahe, dass die Kombination mit Aspirin Patienten mit RAS-Mutationen, die sonst nicht auf andere Behandlungen ansprechen, zugute kommen könnte, schreiben die Wissenschaftler.
Dr. Schaider sagte, dass die Medikamentenkombination möglicherweise die erforderliche Dosis von Sorafenib reduzieren könnte, was die Lebensqualität der Patienten verbessert, indem sie die negativen Auswirkungen reduziert, die einige Patienten dazu bringen können, die Behandlung zu stoppen.
Dualer Therapieansatz
Durch die Kombination mit einer relativ hohen Dosis Acetylsalicylsäure werden zwei molekulare Prozesse aktiviert, die gemeinsam die RAS-mutierten Krebszellen abtöten.
Diese doppelte Aktivierung könnte auch verhindern, dass die Tumoren Resistenzen gegen die Behandlung entwickeln, was passieren kann, wenn der Inhibitor allein verabreicht wird.
Dr. Schaider sagte, dass auch unerwünschte Wirkungen von Aspirin in Betracht gezogen werden müssten, aber die erforderlichen Dosen wären höchstwahrscheinlich klinisch kontrollierbar für Patienten, die keine verbleibenden Behandlungsmöglichkeiten haben.
Eine klinische Studie der Kombination könnte relativ schnell durchgeführt werden, möglicherweise Huckepack bei anderen, bereits laufenden Studien.
Dr. Schaider, der am Translational Research Institute arbeitet, sagte, dass der duale Therapieansatz das progressionsfreie Überleben von Krebspatienten verbessern könnte.
Die Forscher glauben auch, dass die Zugabe von Aspirin einen Rückfall von Tumoren bei Patienten verhindern könnte.
© arznei-news.de – Quelle: Clinical Cancer Research, Dez. 2017
Einnahme verringert nicht Krebs-Auftreten bei älteren Patienten mit Typ 2 Diabetes
26.06.2018 Für japanische Patienten mit Typ-2-Diabetes war niedrig dosiertes Aspirin nicht mit einem reduzierten Auftreten von Krebs verbunden – außer bei denjenigen, die jünger als 65 Jahre waren – laut einer in Diabetes Care veröffentlichten Studie.
Dr. Sadanori Okada von der Nara Medical Universität in Kashihara und Kollegen führten eine Nachuntersuchung der japanischen Primärprävention von Atherosklerose mit Aspirin (Acetylsalicylsäure – ASS) bei Diabetes durch.
Insgesamt wurden 2.536 Patienten mit Typ-2-Diabetes auf die Einnahme von Aspirin (81 oder 100 mg täglich) oder kein Aspirin randomisiert. Die Teilnehmer wurden vom Versuchsende 2008 bis 2015 begleitet.
Die Forscher fanden heraus, dass 318 Krebserkrankungen während eines medianen Follow-up von 10,7 Jahren auftraten.
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der ASS- und der Non-ASS-Gruppe hinsichtlich der Krebsinzidenz (Hazard Ratio, 0,92; P = 0,4).
Acetylsalicylsäure hatte keinen Einfluss auf die Häufigkeit des Krebsauftretens bei Männern, Frauen oder Personen im Alter von ≥65 Jahren in Untergruppenanalysen.
Es gab einen Rückgang der Krebsinzidenz im Zusammenhang mit der Verwendung von Aspirin bei Personen im Alter von <65 Jahren (Hazard Ratio, 0,67; P = 0,048).
Acetylsalicylsäure war mit einer signifikant reduzierten Krebsinzidenz bei Teilnehmern im Alter von <65 Jahren nach Anpassung an Geschlecht, Hämoglobin A1c, Rauchstatus und Verabreichung von Metformin und Statinen assoziiert (angepasstes Hazard Ratio, 0,66; P = 0,04).
Niedrig dosiertes Aspirin hat die Auftretensrate von Krebs bei japanischen Patienten mit Typ-2-Diabetes nicht reduzieren können, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Diabetes Care – Diabetes Care 2018 Jun; dc180368. https://doi.org/10.2337/dc18-0368
Medikament könnte wichtige Rolle bei der Krebsbehandlung spielen
01.10.2018 Eine im Fachblatt PLOS ONE veröffentlichte Studie zeigt, dass Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) eine wichtige Rolle bei der Krebsbehandlung spielen könnte.
Peter C. Elwood von der Universität Cardiff und Kollegen analysierten die gepoolten Daten von 71 Studien mit insgesamt über 120.000 Patienten, die Aspirin einnahmen. Zehn der Studien gaben auch Hinweise auf die Häufigkeit der Ausbreitung von metastasierendem Krebs.
Darmkrebs
Es gab 29 Beobachtungsstudien, die die Verbindung zwischen Darmkrebs und postdiagnostische Acetylsalicylsäure beschreiben.
Die gepoolten Schätzungen zur Reduktion durch Aspirin (Hazard Ratio (HR)) ergaben ein Gesamt-HR für Aspirin und Darmkrebs-Sterblichkeit von 0,72 (d.h. unter Aspirin war die Wahrscheinlichkeit während der Studie zu sterben um 28% geringer als bei den Patienten, die kein ASS zusätzlich einnahmen).
Brustkrebs
Vierzehn Beobachtungsstudien berichteten über die Sterblichkeit bei Acetylsalicylsäure und Brustkrebs, wobei es ein HR von 0,69 gab.
Prostatakrebs
Sechzehn Studien berichten über die Sterblichkeit von Aspirin und Prostatakrebs und die gepoolte Schätzung ergibt ein HR von 0,87.
Metastasen
Daten aus 12 Berichten über andere Krebsarten wurden ebenfalls aufgeführt. Zehn Studien belegen eine Verringerung der metastatischen Ausbreitung; vier ergeben ein gepooltes HR von 0,31 und fünf Studien, die das Odds Ratio der metastatischen Ausbreitung untersuchten ergaben ein OR von 0,79.
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass niedrig dosierte Acetylsalicylsäure, das als adjuvante Behandlung von Krebs eingesetzt wird, mit einem erhöhten Überleben und einer Verringerung der metastasierenden Ausbreitung verbunden ist.
Die obigen Studien waren Beobachtungsstudien. Weitere Forschungsarbeit sollte folgen, um zu untersuchen, ob niedrig dosiertes Aspirin therapeutisch bei Krebs breit eingesetzt werden sollte und bei welchen Krebsarten, schließen die Wissenschaftler.
© arznei-news.de – Quellenangabe: PLOS ONE – doi.org/10.1371/journal.pone.0203957
Neue Studien: Kann Aspirin helfen, einige Krebsarten zu bekämpfen?
23.09.2019 Niedrig dosiertes Aspirin (Acetylsalicylsäure, ASS) kann die Überlebenschancen von Patienten mit Kopf-/Hals- und Lungenkrebs verbessern, wie zwei neue Studien zeigen.
Die ersten überprüften Daten von 460 Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Kopf / Halses (HNSCC) oder nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Frühstadium wurden auf dem Jahrestreffen der American Society for Therapeutic Radiation Oncology in Chicago vorgestellt.
Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Einnahme eines nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikaments wie niedrig dosiertes Aspirin zusammen mit einer Standard-Strahlentherapie oder Chemotherapie das Fünfjahresüberleben um 8% verlängerte.
Die zweite Studie fokussierte sich auf 164 Patienten, die eine präzise, hochdosierte Form der Bestrahlung für NSCLC erhielten. Von diesen erreichten 57%, die ebenfalls Aspirin einnahmen, die Zweijahresüberlebensmarke, verglichen mit 48% der anderen Patienten, die nicht ASS zusätzlich einnahmen.
Beide Studien wurden von Dr. Anurag Singhk Professor für Onkologie am Roswell Park Comprehensive Cancer Center in Buffalo, N.Y., geleitet.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roswell Park Comprehensive Cancer Center
Aspirin könnte die Progression fortgeschrittener Krebserkrankungen bei älteren Erwachsenen beschleunigen
11.08.2020 Die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten klinischen Studie deuten darauf hin, dass die Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure) bei älteren Erwachsenen mit fortgeschrittenem Krebs das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit und eines frühen Todes erhöhen kann.
Die Studie von Forschern des Massachusetts General Hospital (MGH), des Berman Center in Minnesota und der Monash University in Australien wurde im Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht.
Belege aus klinischen Studien, an denen überwiegend Erwachsene mittleren Alters teilnahmen, zeigen, dass Aspirin das Risiko für eine Krebserkrankung – insbesondere Darmkrebs – senken kann. Für ältere Erwachsene fehlen jedoch Informationen.
Um Erkenntnisse zu gewinnen, entwarfen und initiierten die Forscher die ASPirin in Reducing Events in the Elderly (ASPREE) Studie, die erste randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie mit täglich niedrig dosiertem Aspirin (100 mg) bei ansonsten gesunden älteren Erwachsenen.
Studie
Die Studie umfasste 19.114 australische und US-amerikanische Teilnehmer im Alter von 70+ Jahren (US-Minderheiten 65+ Jahre), die zu Beginn der Studie keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz oder körperliche Gebrechen aufwiesen. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip mit Aspirin oder Placebo behandelt und über einen Median von 4,7 Jahren beobachtet.
Zusammenhang mit Krebsdiagnose, Krebsentwicklung
Andrew T. Chan und seine Kollegen berichten, dass 981 der Aspirin einnehmenden und 952 der Placebo einnehmenden Teilnehmer an Krebs erkrankten. Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen für die Entwicklung von Krebs insgesamt oder für die Entwicklung bestimmter Krebsarten.
Aspirin war jedoch mit einem 19% höheren Risiko für die Diagnose von Krebs verbunden, der sich ausgebreitet hatte (oder Metastasen gebildet hatte), und einem 22% höheren Risiko für einen Krebs im Stadium 4 oder fortgeschrittenen Stadium.
Sterblichkeit
Auch hatten die Teilnehmer mit einem fortgeschrittenen Krebs, die Aspirin einnahmen, ein höheres Risiko während der Nachbeobachtung zu sterben, als diejenigen, die ein Placebo erhielten.
Die Todesfälle waren besonders hoch unter den Aspirin-Anwendern, bei denen fortgeschrittene solide Tumoren diagnostiziert wurden, was auf eine mögliche nachteilige Wirkung von Aspirin auf das Wachstum von Krebserkrankungen hindeutet, wenn sich diese bei älteren Erwachsenen bereits entwickelt haben, sagte Dr. Chan
Hervorzuheben ist, dass die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer vor dem Alter von 70 Jahren kein Aspirin eingenommen hat.
Obwohl diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass man mit dem Beginn einer Aspirinbehandlung bei ansonsten gesunden älteren Erwachsenen vorsichtig sein sollte, bedeutet dies nicht, dass bereits Aspirin einnehmende Personen – insbesondere wenn sie in jüngeren Jahren mit der Einnahme begonnen haben – ihre Aspirinbehandlung abbrechen sollten, fügte Chan hinzu.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JNCI: Journal of the National Cancer Institute, djaa114, https://doi.org/10.1093/jnci/djaa114.
Aspirin-Einnahme mit längerem Überleben bei Blasen- und Brustkrebs verbunden
28.01.2021 Die Einnahme von Aspirin kann das Überleben bei Blasen- und Brustkrebs verbessern laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.
Dr. Holli A. Loomans-Kropp vom National Cancer Institute in Rockville, Maryland, und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure) und dem Risiko für die Entwicklung von Neubildungen verschiederer Krebsarten, sowie dem ortsspezifischen Überleben bei Blasen-, Brust-, Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Gebärmutterkrebs.
Die Analyse umfasste 139.896 Personen (Durchschnittsalter 66,4 Jahre), die an der Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening Trial Studie (1993 bis 2001) teilnahmen.
Die Forscher fanden heraus, dass die Einnahme von Aspirin nicht mit dem Auftreten einer der untersuchten Krebsarten verbunden war.
Die mindestens dreimalige Einnahme von Aspirin pro Woche war mit einem längeren Überleben bei Patienten mit Blasenkrebs (Hazard Ratio 0,67) und Brustkrebs (Hazard Ratio 0,75) verbunden.
Es gab jedoch keinen Überlebensvorteil bei Speiseröhren-, Magen-, Pankreas- oder Gebärmutterkrebs. Eine ähnliche Verknüpfung zeigte sich für Blasen- und Brustkrebs bei jeglicher Aspirineinnahme (Hazard Ratio 0,75 bzw. 0,79).
Die hier vorgestellten Ergebnisse ergänzen die sich häufenden Hinweise, dass Aspirin das Überleben bei einigen Krebsarten verbessern kann, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2021;4(1):e2032072. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.32072.
Schreiben Sie uns >> hier << über Ihre Erfahrungen und lesen Sie die Erfahrungsberichte zu diesem Medikament.