Zusammenhang zwischen der Verschreibung von Benzodiazepinen oder Z-Drugs und medikamentenbedingten Intoxikationen bei mit Buprenorphin behandelten Patienten
04.04.2021 Ein erhöhtes Risiko für nicht-tödliche medikamentöse Intoxikationen (Vergiftungen, Überdosierungen) ist mit einer Benzodiazepin– oder Z-Drug-Behandlung bei Patienten mit Opioidabhängigkeit verbunden laut einer in The American Journal of Psychiatry veröffentlichten Störung.
Dr. Kevin Y. Xu von der Washington University School of Medicine in St. Louis und Kollegen verwendeten Daten aus der IBM MarketScan-Datenbank (2006 bis 2016), um Verschreibungen bei Personen (im Alter von 12 bis 64 Jahren) mit Opioidsucht zu identifizieren, denen Buprenorphin verschrieben wurde und die eine medikamentenbedingte Vergiftung aufwiesen.
Die Forscher fanden heraus, dass Buprenorphin-Behandlungstage mit einer Verringerung des Risikos für Vergiftungsereignisse verbunden waren (Odds Ratio [OR]: 0,63) im Vergleich zu Nicht-Behandlungstagen. Benzodiazepin- bzw. Z-Drug-Behandlungstage waren mit einem Anstieg des Risikos für solche Vorfälle assoziiert (OR: 1,88).
Es wurde ein Anstieg der Intoxikationen in Verbindung mit niedrig dosierter (OR: 1,78) und hoch dosierter Benzodiazepin-Behandlung (OR: 2,22) beobachtet.
Eine hochdosierte Z-Drug– oder Benzodiazepin-Behandlung war mit einer erhöhten Anzahl von Vergiftungen in Kombination mit einer Buprenorphin-Co-Behandlung assoziiert (OR: 1,64), aber dies war niedriger als das Risiko, das mit einer Z-Drug- oder Benzodiazepin-Behandlung ohne Buprenorphin verbunden war (OR: 1,69 und 2,23 für niedrig dosierte bzw. hoch dosierte Benzodiazepine).
Eine Dosisreduktion von Benzodiazepinen und Z-Drugs bei gleichzeitiger Beibehaltung der Buprenorphin-Behandlung könnte den Nutzen haben, das Risiko einer medikamentenbedingten Vergiftung zu senken, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The American Journal of Psychiatry – doi.org/10.1176/appi.ajp.2020.20081174.