Die Wirksamkeit des Impfstoffs Bexsero mit mindestens einer Dosis betrug 64 Prozent gegen die Serogruppe B und 82 Prozent gegen Krankheiten, die nicht zur Serogruppe B gehören
03.02.2023 Eine vollständige Impfung mit dem proteinbasierten Vier-Komponenten-Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B (4CMenB, Handelsname Bexsero) ist wirksam zur Vorbeugung invasiver Meningokokken-Erkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.
Dr. Jesús Castilla vom Instituto de Salud Pública de Navarra in Pamplona, Spanien, und Kollegen untersuchten die Wirksamkeit von Bexsero (4CMenB) bei der Prävention invasiver Meningokokken-Erkrankungen bei Kindern in einer landesweit durchgeführten Fall-Kontroll-Studie. Alle im Labor bestätigten Fälle invasiver Meningokokken-Erkrankungen bei Kindern unter 60 Monaten zwischen dem 5. Oktober 2015 und dem 6. Oktober 2019 wurden identifiziert; 306 Fälle (79,4 Prozent mit Erkrankungen der Serogruppe B) wurden mit 1.224 Kontrollen abgeglichen.
- Die Forscher fanden heraus, dass 11,4 der Fallpatienten und 24,3 Prozent der Kontrollpersonen mindestens eine Dosis von 4CMenB erhalten hatten.
- Die Wirksamkeit gegen invasive Meningokokken-Erkrankungen, die durch eine beliebige Serogruppe verursacht werden, betrug 76 Prozent bei vollständiger Impfung (Erhalt von mindestens zwei Dosen) und 54 Prozent bei teilweiser Impfung.
- Die Wirksamkeit gegen Erkrankungen durch Meningokokken der Serogruppe B lag bei 71 % für eine vollständige Impfung.
- Die Wirksamkeit des Impfstoffs mit mindestens einer Bexsero-Dosis betrug 64 Prozent gegen eine Erkrankung der Serogruppe B und 82 Prozent gegen eine Nicht-Serogruppe-B-Erkrankung.
- 44 Fallpatienten hatten Stämme der Serogruppe B, die von Bexsero hätten abgedeckt werden können; keiner dieser Patienten war geimpft worden.
„Diese Erkenntnisse können bei der Entscheidung über die Aufnahme dieses Impfstoffs in das Impfprogramm von Ländern nützlich sein, in denen invasive Meningokokkenerkrankungen bei Kindern problematisch sind und ihre Prävention eine Priorität darstellt“, schreiben die Autoren.
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