Buparlisib (vormals BKM120) ist ein Phosphoinositid-3-Kinase-Inhibitor.
Kopf-Hals-Tumor: Medikament zeigt Wirksamkeit
14.02.2017 Laut einer in Lancet Oncology veröffentlichten Studie der Universität Duisburg-Essen zeigte sich der Wirkstoff Buparlisib in Kombination mit Paclitaxel wirksam bei der Behandlung von Patienten mit einem wiedergekehrten Kopf-Hals-Tumor.
Buparlisib blockiert vor allem den Signalweg der PI3-Kinase in den Krebszellen, der bei Kopf-Hals-Tumoren oft überaktiviert ist und die Progression fördert, schreiben die Forscher.
Wirksamkeit
In der aktuellen Studie wurden 158 bereits mit Chemotherapie behandelte Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Plattenepithel-Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich mit Buparlisib in Kombination mit Paclitaxel oder Placebo mit dem Chemotherapeutikum behandelt.
Laut den Befunden konnte das Voranschreiten der Erkrankung bei den mit Buparlisib und Chemotherapie behandelten Patienten deutlich im Vergleich zu Chemotherapie + Placebo verlangsamt werden. Auch verlängerte sich die durchschnittliche Gesamtüberlebenszeit im Vergleich zur Placebogruppe.
Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 4,6 Monate in der Buparlisib-Gruppe und 3,5 Monate in der Placebo-Gruppe.
Nebenwirkungen
Grad 3-4 Nebenwirkungen wurden bei 62 (82%) der 76 Patienten in der Buparlisib-Gruppe und 56 (72%) der 78 Patienten in der Placebo-Gruppe berichtet.
Die häufigsten Grad 3-4 Nebenwirkungen (bei ≥10% der Patienten in der Buparlisib Gruppe gegenüber der Placebo-Gruppe) waren
- Hyperglykämie (17 [22%] von 76 vs. zwei [3%] von 78),
- Anämie (14 [ 18%] gegenüber neun [12%]),
- Neutropenie (13 [17%] gegenüber vier [5%]) und
- Müdigkeit (sechs [8%] gegenüber acht [10%]).
43 (57%) der 76 Patienten in der Buparlisib-Gruppe und 37 (47%) von 78 in der Placebo-Gruppe berichteten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (unabhängig vom Zusammenhang mit der Studienbehandlung).
In der Buparlisib-Gruppe starben 15 (20%) der 76 Patienten und in der Placebo-Gruppe 17 (22%) der 78 Patienten während der Behandlung; die meisten Todesfälle wurden durch eine Progression der Erkrankung verursacht, und keiner stand in Zusammenhang mit der Behandlung, schreiben die Studienautoren.
„Wir sind sehr froh, dass wir am Zentrum für Kopf-Hals-Tumore des WTZ diesen wichtigen Fortschritt aus Sicht der betroffenen Patienten im Verbund mit den Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Strahlentherapie sowie der Inneren Klinik (Tumorforschung) erreicht haben“, sagte Studienleiter Dr. Stefan Kasper.
„Gerade für Rückfallpatienten gab es bislang nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten“, sagte Prof. Dr. Martin Stuschke.
© arznei-news.de – Quelle: Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen, Lancet Oncology – doi.org/10.1016/S1470-2045(17)30064-5, Feb. 2017