Capivasertib (Truqap)

Capivasertib (AZD5363, Truqap) ist ein potenter selektiver oraler Inhibitor aller drei Isoformen der Serin/Threonin-Kinase AKT.

Infos zu: Capivasertib

Indikation / Anwendung / Krankheiten

TRUQAP in Kombination mit Fulvestrant ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Östrogenrezeptor(ER)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom mit einer oder mehreren PIK3CA/AKT1/PTEN-Alterationen nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung während oder nach einer endokrinen Therapie.

Bei prä- oder perimenopausalen Frauen sollte TRUQAP plus Fulvestrant mit einem Luteinisierungshormon-Releasinghormon(LHRH)-Agonisten kombiniert werden.

Bei Männern sollte die Anwendung eines LHRH-Agonisten gemäß aktueller klinischer Standardpraxis in Betracht gezogen werden.

News zu Capivasertib

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Capivasertib ist ein potenter, selektiver Inhibitor der Kinaseaktivität aller 3 Isoformen der Serin/Threonin-Kinase AKT (AKT1, AKT2 und AKT3). AKT ist ein zentraler Knotenpunkt in der Phosphatidylinositol-3-Kinase(PI3K)-Signalkaskade, die zahlreiche zelluläre Prozesse wie Zellüberleben, Proliferation, Zellzyklus, Metabolismus, Gentranskription und Zellmigration reguliert. Die AKT-Aktivierung in Tumoren ist das Ergebnis einer vorgeschalteten Aktivierung durch andere Signalwege, Mutationen von AKT1, Verlust der Funktion des Phosphatase- und Tensin-Homologs (PTEN) und Mutationen in der katalytischen Untereinheit von PI3K (PIK3CA).

Capivasertib reduziert das Wachstum von Zelllinien, die von soliden Tumoren und hämatologischen Erkrankungen stammen. Diese umfassen auch Brustkrebszelllinien mit und ohne PIK3CA- oder AKT1- Mutationen oder PTEN-Alterationen.

Phase-I-Studie mit dem PARP-Inhibitor Olaparib und dem AKT-Inhibitor Capivasertib bei Krebs-Patienten mit BRCA1/2- und Non-BRCA1/2 Mutationen

15.09.2020 Laut einer in Cancer Discovery veröffentlichten Studie könnte eine kombinierte Behandlung von Tumoren zweier innovativer Präzisionsmedikamente Patienten mit verschiedenen häufig auftretenden Krebsarten helfen.

Es ist die erste Studie, in der das genetisch maßgeschneiderte Medikament Olaparib – das bereits für Eierstock-, Brust- und Prostatakrebs zugelassen ist – zusammen mit einem vielversprechenden neuen Medikament namens Capivasertib (Truqap) eingesetzt wird.

Die Forscher setzten die Medikamentenkombination ein, um zwei grundlegende Schwachstellen bei Krebs gleichzeitig anzugehen – ein beschädigtes System zur DNA-Reparatur und die „Abhängigkeit“ von einem Molekül namens AKT, das das Tumorwachstum fördert.

Die von einem Team des Institute of Cancer Research, London, und des Royal Marsden NHS Foundation Trust geleitete Studie im Frühstadium fand heraus, dass die Medikamentenkombination sicher war, ihre Ziele erfolgreich erreichte und gegen eine Reihe von Krebsarten im fortgeschrittenen Stadium wirksam war – auch gegen solche, die nicht mehr auf eine Chemotherapie ansprachen.

Es ist nun geplant, diese Kombination in größere Studien zu überführen.

In der Phase-I-Studie verabreichten die Forscher 64 Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren – darunter solche mit Brustkrebs, Eierstockkrebs und Prostatakrebs – Kombinationen von Olaparib und Capivasertib.

Die Kombination wurde gut vertragen, und 25 der 56 Patienten – bzw. 45 Prozent, deren Ansprechen ausgewertet werden konnte, profitierten von der Behandlung, wobei ihre Tumoren entweder schrumpften oder nicht mehr wuchsen.

Einige dieser Patienten hatten zuvor nicht mehr auf Chemotherapie und andere zielgerichtete Behandlungen angesprochen, da ihr Krebs medikamentenresistent wurde.

Viele der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, wiesen Mutationen in Genen auf, die an der DNA-Reparatur beteiligt sind, darunter auch in den BRCA-Genen.

Die Ergebnisse liefern frühe klinische Belege dafür, dass Olaparib und Capivasertib das Potenzial haben, als Kombinationstherapie wirksam zu sein und die Ergebnisse bei einigen Patienten mit arzneimittelresistentem Krebs verbessern könnten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Cancer Discovery – DOI: 10.1158/2159-8290.CD-20-0163.

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