CD19 CAR T-Zell-Therapie: Günstige Ergebnisse für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes, idiopathischer entzündlicher Myositis und systemischer Sklerose
22.02.2024 Die Therapie mit chimären CD19-Antigenrezeptoren (CAR) T-Zellen scheint bei Patienten mit verschiedenen Autoimmunkrankheiten durchführbar, sicher und wirksam zu sein laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.
Dr. Fabian Müller von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Kollegen untersuchten Patienten mit schwerem systemischen Lupus erythematodes (SLE), idiopathischer entzündlicher Myositis oder systemischer Sklerose (acht, drei bzw. vier Patienten), die eine einmalige Infusion von CD19 CAR T-Zellen nach Fludarabin- und Cyclophosphamid-Vorbehandlung erhielten.
Die Wirksamkeit wurde bis zu zwei Jahre nach der CAR-T-Zell-Infusion anhand der DORIS-Remissionskriterien (Definition of Remission in SLE), der ACR-EULAR-Kriterien (American College of Rheumatology-European League against Rheumatism) und des Aktivitätsindexes der EUSTAR-Gruppe (European Scleroderma Trials and Research Group) bewertet.
- Die Patienten wurden im Median 15 Monate lang beobachtet. Die durchschnittliche Dauer der B-Zell-Aplasie betrug 112 ± 47 Tage.
- Die Forscher stellten fest, dass bei allen Patienten mit SLE eine DORIS-Remission, bei allen Patienten mit idiopathischer entzündlicher Myositis ein ACR-EULAR bedeutendes klinisches Ansprechen und bei allen Patienten mit systemischer Sklerose eine Verringerung der Punktzahl auf dem EUSTAR-Aktivitätsindex zu verzeichnen war.
- Bei allen Patienten wurde die immunsuppressive Therapie vollständig abgesetzt.
- Bei 10 Patienten trat ein Zytokinfreisetzungssyndrom des Grades 1 auf.
„Auch wenn es noch zu früh ist, um zu beurteilen, ob diese Patienten tatsächlich von ihrer Autoimmunerkrankung geheilt sind, scheinen CD19 CAR T-Zellen zumindest in der Lage zu sein, eine anhaltende krankheits- und medikamentenfreie Remission zu erreichen“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2024; 390:687-700 DOI: 10.1056/NEJMoa2308917