Kleine klinische Studie zeigt 40% progressionsfreies Überleben bei Patienten mit behandlungsresistentem Prostatakrebs
03.11.2022 Forscher von Cedars-Sinai Cancer haben einen neuen therapeutischen Ansatz entdeckt, der bei behandlungsresistentem Prostatakrebs wirksam sein könnte. Die Ergebnisse ihrer klinischen Phase-II-Studie zum Wirkstoff Carotuximab, die in der Fachzeitschrift Molecular Therapy veröffentlicht wurden, haben zu einer größeren, multizentrischen Studie geführt, die demnächst anlaufen wird.
In der Studie erhielten neun Patienten, deren Tumoren gegen eine androgenblockierende Therapie resistent waren, weiterhin diese Therapie, aber zusätzlich einen CD105-Inhibitor namens Carotuximab. 40 Prozent dieser Patienten überlebten progressionsfrei (basierend auf Röntgenbildern).
„Jeder einzelne der Patienten in unserer Studie war gegen mindestens einen Androgensuppressor völlig resistent, und die normale Vorgehensweise wäre, einfach einen anderen zu versuchen oder eine Chemotherapie, die, wie die Forschung gezeigt hat, das Tumorwachstum im Allgemeinen nicht länger als etwa drei Monate aufhält“, sagte Studienautor Dr. Neil Bhowmick von Cedars-Sinai Cancer. „Carotuximab verhinderte die Umgehung des Krebses und machte den Tumor empfänglich für eine androgensuppressive Therapie.“
Wichtig sei, so Bhowmick, dass Carotuximab auch Androgenrezeptor-Spleißvarianten in den den Tumor umgebenden unterstützenden Zellen zu verhindern scheint, wodurch der Tumor weiter für den Androgensuppressor sensibilisiert wird.
Carotuximab könnte in der Lage sein, insbesondere bei Krebs im Frühstadium, ausgewählte Patienten wieder für die Androgensuppression zu sensibilisieren, schreiben die Studienautoren. Dies könnte es den Patienten ermöglichen, toxischere Interventionen wie zytotoxische Chemotherapie zu vermeiden oder zu verzögern.
Koautor Dr. Sungyong You hat drei Biomarker identifiziert, die Aufschluss darüber geben könnten, welche Patienten auf Carotuximab ansprechen werden, und das Team wird diese Marker in einer neuen klinischen Studie validieren. Dadurch können künftige Studien auf die Patienten ausgerichtet werden, denen diese Behandlung am ehesten helfen wird, so Bhowmick.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Molecular Therapy (2022). DOI: 10.1016/j.ymthe.2022.08.019