Cholesterin- und Blutdrucksenker bei Post-COVID-Symptomen

Das Proteom der High-Density-Lipoproteine als Ziel für die Behandlung der postakuten Folgen von SARS-CoV-2

Cholesterin- und Blutdrucksenker bei Post-COVID-Symptomen

29.05.2024 Lipoprotein hoher Dichte (High Density Lipoprotein, HDL) – das sogenannte „gute Cholesterin“ – bietet einen Angriffspunkt für eine Behandlung des Post-COVID-19-Syndroms: Wie ein Team aus der Marburger Hochschulmedizin im Fachblatt International Journal of Molecular Sciences schreibt, weisen Betroffene veränderte HDL-Lipoproteine auf. Behandelt man sie mit einer geeigneten Kombination von Cholesterinsenkern und Medikamenten gegen Bluthochdruck, so mildern sich die Symptome ab. 

Bei Patienten mit Post-COVID-19 weisen klinische Beobachtungen auf einen veränderten Fettsäurestoffwechsel hin. „Wir stellten die Hypothese auf, dass Veränderungen im Cholesterinstoffwechsel sowie eine langanhaltende Fehlsteuerung des Blutdrucks zumindest teilweise für Post-COVID-19-Symptome und langwierige Impfnachwirkungen verantwortlich sein könnten“, sagt Koautorin Dr. Ann-Christin Schaefer.  

Um den Effekt von Cholesterin- und Blutdrucksenkern zu ermitteln, untersuchte das Team den Cholesterinwert von acht Betroffenen mit Post-COVID-19-Syndrom und acht mit Post-Impf-Syndrom und verglich die Ergebnisse mit denen von gesunden Kontrollpersonen. 

„Im Vergleich zu den Kontrollpersonen wies das HDL-Cholesterin der Patientinnen und Patienten signifikante Veränderungen auf“, sagt Studienautor Dr. Karsten Grote. Die Veränderungen in beiden Gruppen der Betroffenen stimmten hingegen weitgehend überein. 

Die Patienten erhielten zwei verschiedene Medikamente: Statin, ein Cholesterinsenker, und Angiotensin-Rezeptorblocker, die zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet werden. Die Behandlung mit diesen Medikamenten führte zu einer Verbesserung der klinischen Symptome. Zellkulturexperimente zeigten, dass die Kultivierung von menschlichen Endothelzellen mit dem HDL-Cholesterin der behandelten Patienten zu einer Reduzierung der Entzündungsfaktoren führte. Schieffer fasst zusammen: „Diese Beobachtungen könnten wegweisend für zukünftige therapeutische Strategien sein.”

© arznei-news.de – Quellenangabe: Philipps-Universität Marburg; International Journal of Molecular Sciences 2024, DOI: https://doi.org/10.3390/ijms25084522

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