Dabrafenib (Tafinlar, Finlee)

Tafinlar ist ein Medikament zur Behandlung von BRAF (V600) mutiertem metastasierendem Melanom. Der aktive Wirkstoff ist Dabrafenib. ATC-Code ist L01XE15. Zu den Nebenwirkungen.

Infos zu Dabrafenib

Indikation / Anwendung / Krankheiten

Niedriggradig malignes Gliom
Finlee in Kombination mit Trametinib wird angewendet zur Behandlung von pädiatrischen Patienten ab einem Alter von 1 Jahr mit einem niedriggradig malignen Gliom (low-grade glioma, LGG) mit einer BRAF-V600E-Mutation, die eine systemische Therapie benötigen.

Hochgradig malignes Gliom
Finlee in Kombination mit Trametinib wird angewendet zur Behandlung von pädiatrischen Patienten ab einem Alter von 1 Jahr mit einem hochgradig malignen Gliom (high-grade glioma, HGG) mit einer BRAF-V600E-Mutation, die zuvor mindestens eine Strahlen- und/oder Chemotherapie erhalten haben.

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Dabrafenib ist ein Inhibitor der RAF-Kinasen. Onkogene Mutationen im BRAF-Gen führen zur konstitutiven Aktivierung des RAS/RAF/MEK/ERK-Signalübertragungswegs. V600E ist die am häufigsten beobachtete BRAF-Mutation, die bei 19 % der pädiatrischen LGG bzw. ungefähr 5 % der pädiatrischen HGG identifiziert wurde.

News zu Dabrafenib

FDA-Zulassung: BRAF Hemmer Tafinlar

Tafinlar ist ein BRAF Hemmer und wurde genehmigt, um Patienten mit Melanomen zu behandeln, deren Tumore die BRAF V600E Genmutation aufweisen.

Etwa die Häfte der Melanome, die in der Haut wachsen, haben eine BRAF Genmutation. Tafinlar wurde als einzelnes Arzneimittel genehmigt, nicht als Kombinationsbehandlung mit Mekinist, das ebenfalls zugelassen wurde.

THxID BRAF Gentes

Tafinlar von FDA bei Melanomen zugelassenDie U.S. Food and Drug Administration hat Tafinlar (Dabrafenib) für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen (metastasiertem) oder inoperablem Melanom zugelassen.

Zusammen mit Tafinlar genehmigte die FDA den THxID BRAF Test, ein genetischer Test, der bei der Diagnose hilft, ob die Melanomzellen eines Patienten die V600E oder V600K Mutation im BRAF-Gen aufweisen.

Tafinlar wurde in einer Studie mit 250 Patienten mit BRAF V600E Genmutation-positiv metastasiertem oder inoperablem Melanom untersucht. Die Patienten waren zufällig der Einnahme von Tafinlar oder dem Chemotherapeutikum Dacarbazin zugewiesen worden.

Bei den Patienten, die Tafinlar einnahmen, verzögerte sich das Tumorwachstum um etwa 2,4 Monate gegenüber Dacarbazin.

Es wird mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit in der empfohlenen Dosis von 150 mg zweimal täglich eingenommen.

Nebenwirkungen von Tafinlar

Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Tafinlar einnahmen, waren:

  • ein gesteigertes Risiko für Hautkrebs (kutane Plattenepithelkarzinome),
  • Fieber welches durch Hypotonie (niedrigen Blutdruck) verkompliziert werden kann,
  • schwerer Rigor,
  • Dehydration,
  • Nierenversagen und
  • erhöhter Zuckerspiegel welcher eine Änderung der Diabetesmedikation oder die Notwendigkeit der Initiierung der Kontrolle des Diabetes erfordert.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Tafinlar waren:

  • Verdickung der Haut (Hyperkeratose),
  • Kopfschmerzen,
  • Fieber,
  • Gelenkschmerzen,
  • nicht-krebsartige Hauttumore,
  • Alopezie (Haarausfall),
  • Müdigkeit,
  • Übelkeit,
  • Papillom,
  • Hautausschlag,
  • Erbrechen und
  • Hand-Fuß-Syndrom.

Frauen im gebärfähigem Alter sollten beachten, dass Tafinlar potentiell dem Fötus Schaden zufügen kann. Männer und Frauen sollten beachten, dass Tafinlar potentiell unfruchtbar machen kann.

Die vollständigen unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Tafinlar sind dem Beipackzettel zu entnehmen.

© arznei-news.de – Quelle: FDA, Mai 2013

Zulassungsempfehlung für Hautkrebs

Das CHMP der EMA hat empfohlen, Tafinlar mit dem Wirkstoff (Dabrafenib) für die Behandlung von nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom in Europa zuzulassen.

Dabrafenib: Zulassungsempfehlung für HautkrebsDer Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde empfiehlt, Tafinlar von der Firma GlaxoSmithKline Trading Services als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit BRAF-V600-Mutation.

Die Europäische Komission hat das Krebsmedikament Tafinlar (Wirkstoff Dabrafenib) für die Behandlung von Erwachsenen mit Melanom in Europa zugelassen.

Indiziert ist Tafinlar nun bei Erwachsenen, die ein nicht resezierbares oder metastasiertes Melanom (eine bestimmte Form von Hautkrebs) zeigen. Dabei soll Dabrafenib nur bei Personen angewandt werden, deren Krebszellen die Mutation ‚BRAF V600‘ zeigen.

Update: Medikament wurde für die Indikation zugelassen.

© arznei-news.de – Quelle: EMA, Sept. 2013

EMA-Empfehlung zur Indikationserweiterung: Monotherapie

25.07.2015 Der CHMP der EMA empfiehlt eine Zulassungserweiterung für das Medikament Tafinlar der Firma Novartis Europharm Ltd mit der aktiven Substanz Dabrafenib.

Tafinlar soll als Monotherapie oder in Kombination mit Trametinib für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit inoperablem oder metastasierendem Melanom mit BRAF-V600-Mutation angezeigt sein sein.
Quelle: EMA, Juli 2015

Update: Medikament wurde für die Indikation zugelassen.

Kombination zeigt Überlebensvorteil bei fortgeschrittenem Melanom

07.06.2016 Eine Kombinationstherapie aus Novartis Tafinlar (Dabrafenib) und Mekinist (Trametinib) zeigte einen Überlebensvorteil bei einer Drei-Jahres-Follow-up-Studie mit Patienten mit fortgeschrittenem Melanom.

Novartis sagt, dass die COMBI-d-Studie mit 423 Patienten bis dato die längste Follow-up Phase III Studie zum Überleben bei BRAF-V600E / K mutationspositivem Melanom sei, bei der eine gezielte Kombinationstherapie zum Einsatz kam.

Die Überlebensrate nach drei Jahren wurde auf 44% für die Patienten eingeschätzt, die die Kombinationstherapie erhielten, im Vergleich zu 32%, die Tafinlar allein erhielten.

Von den noch nach drei Jahren eingeschriebenen Patienten erhielten 58% die Kombination.

Das progressionsfreie Überleben war der primäre Endpunkt der Studie. Sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS), die Gesamtansprechrate, die Dauer des Ansprechens und die Sicherheit.

Die geschätzte dreijährige progressionsfreie Überlebensrate betrug 22% für den Kombinations-Arm und 12% für den Monotherapie-Arm.

Über 26 Patienten wechselten von der Monotherapiegruppe zur Kombinationsgruppe nachdem die Kombination einen signifikanten OS-Vorteil in einer früheren Analyse zeigte.

Tafinlar und Mekinist zielen auf verschiedene Kinasen innerhalb der Serin / Threonin-Kinase-Familie – BRAF bzw. MEK1 / 2 – des RAS / RAF / MEK / ERK Signalwegs, der bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Melanom beteiligt ist.

Die Kombination, die nachgewiesenermaßen das Tumorwachstum mehr als jedes andere Medikament allein verlangsamen kann, wird derzeit in einem laufenden klinischen Studienprogramm bei mehreren Tumorarten ausgewertet.

Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil der Kombination wurde noch nicht außerhalb der zugelassenen Indikation etabliert.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Juni 2016

Melanom: Gesamtüberleben immer noch stark nach drei Jahren

12.10.2016 Novartis hat Daten aus der Phase-III-COMBI-v-Studie veröffentlicht, in der die Kombination Tafinlar (Dabrafenib) zuzüglich Mekinist (Trametinib) im Vergleich zu Vemurafenib-Monotherapie Vorteile bei Gesamtüberleben (OS) und progressionsfreien Überleben für Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem fortgeschrittenen Melanom in Erstlinientherapie demonstrierte.

Überlebensraten

Die Ergebnisse der COMBI-v Studie zeigten, dass die geschätzte Drei-Jahres-Überlebensrate bei 45% bei den Patienten lag, die die Kombination von Tafinlar + Mekinist bekamen, im Vergleich zu 31% bei den Patienten, die die Vemurafenib-Monotherapie erhielten.

Das maligne Melanom ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen. Der Krebs neigt dazu, früh Metastasen über Lymph- und Blutbahnen zu streuen, und ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark steigender Anzahl an Neuerkrankungen.

Es gab 34 Patienten, die aus dem Vemurafenib-Monotherapie-Arm zum Kombinations-Arm überwechselten, nachdem die Kombination einen signifikanten OS-Vorteil in einer früheren Analyse demonstrierte. Darüber hinaus betrug die geschätzte Drei-Jahres-progressionsfreie Überlebensrate 24% (95% CI, 19,4% -28,8%) für die Patienten im Kombinations-Arm und 10% für diejenigen im Vemurafenib-Monotherapiearm.

Ansprechen und Sicherheit

Nach drei Jahren Follow-up zeigte die Kombination Dabrafenib plus Trametinib weiterhin einen Vorteil bei den Maßen der Dauer des Ansprechens und der Gesamtansprechrate, was im Einklang mit den Ergebnissen der zweijährigen Analyse steht.

Die Sicherheitsergebnisse waren konsistent mit dem bisher für die Kombination beobachteten Profil und stand im Einklang mit dem Profil von Vemurafenib-Monotherapie; es wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Okt. 2016

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Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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