Studie vergleicht Wirksamkeit pharmakologischer Behandlungen bei Acne vulgaris
26.07.2023 In ihrer umfassenden in The Annals of Family Medicine veröffentlichten Metaanalyse (221 randomisierte, kontrollierte Studien mit 65.601 Patienten) untersuchten die Forscher die Wirksamkeit verschiedener pharmakologischer Therapien gegen Akne (Acne vulgaris) in verschiedenen Altersgruppen und für verschiedene Geschlechter.
Obwohl Leitlinien, in denen Medikamente empfohlen werden, in der Regel durch qualitativ hochwertige, randomisierte, kontrollierte Studien gestützt werden, fehlt es an Untersuchungen zur Wirksamkeit bestimmter Medikamente, insbesondere beim Vergleich von Behandlungsoptionen, bei denen die Verschreibungsmuster in den einzelnen Ländern und zwischen den verschreibenden Fachrichtungen sehr uneinheitlich sind, schreiben die Studienautoren um Chung-Yen Huang vom National Taiwan University Hospital, Taipei.
Akne ist eine extrem häufige Hauterkrankung mit einer geschätzten weltweiten Prävalenz von 9,4 %. Das Ziel der Forscher war, einen umfassenden Vergleich der gängigen pharmakologischen Behandlungen für Akne zu erstellen.
In den Artikeln wurden 37 Behandlungen beschrieben, wobei das Durchschnittsalter der Patienten bei 20 Jahren lag und die durchschnittliche Behandlungsdauer 12 Wochen betrug. Die durchschnittliche Anzahl der gesamten, entzündlichen und nicht-entzündlichen Läsionen betrug 71,5 (27 bzw. 44).
- Die Studie ergab, dass orales Isotretinoin die wirksamste Behandlung war (mittlere Differenz 48,41; p-score 1,00),
- gefolgt von einer Dreifachtherapie mit einem topischen Antibiotikum, einem topischen Retinoid und Benzoylperoxid (BPO) (MD 38,15; p-score 0,95) und
- einer weiteren Dreifachtherapie mit einem oralen Antibiotikum, einem topischen Retinoid und BPO (MD 34,83; p-score 0,90).
Bei den Monotherapien neben Isotretinoin haben Antibiotika oder topische Retinoide eine vergleichbare Wirksamkeit bei entzündlichen Läsionen, während Antibiotika bei nicht-entzündlichen Läsionen eine geringere Wirkung haben. Darüber hinaus präsentieren die Autoren einen umfassenden Vergleich der einzelnen Interventionen, der eine wertvolle Ressource für die klinische Entscheidungsfindung darstellt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The Annals of Family Medicine (2023). DOI: 10.1370/afm.2995