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Dopaminagonisten lösen in Studie schädliche Verhaltensweisen wie Spielsucht und Hypersexualität aus
Eine neue Studie berichtet, dass einer von sechs Patienten, die therapeutische Dosen bestimmter Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit (sogenannte Dopaminagonisten) erhalten, potentiell zerstörerisches Verhalten, z.B. zwanghaftes Spielen / Spielsucht oder Hypersexualität, zeigen.
Die Mayo Clinic Untersuchung erweitert die Befunde aus zwei im Jahr 2005 herausgegebenen Mayo Fallserien, die über eine Verbindung zwischen den Dopaminagonist-Medikamenten und zwanghaftem Wetten bzw. Spielen oder Hypersexualität berichteten.
Dopaminagonisten
Dopaminagonisten sind eine Klasse von Medikamenten, die Pramipexol und Ropinirol einschließen. Sie werden häufig benutzt, um die Parkinson-Krankheit zu behandeln, aber niedrige Dosen werden auch für das Restless-Legs-Syndrom verwendet.
Sie stimulieren limbische Netze im Gehirn, von denen angenommen wird, dass sie Grundsubstrate für Emotionalität, Belohnung und hedonistisches Verhalten sind.
„Die 2005er Fallserien warnten uns, dass einigen Personen negativ durch die Medikamente beeinflusst werden können. Diese Studie wurde gemacht, um die Wahrscheinlichkeit zu beurteilen, mit der diese Effekte im Schnitt bei Parkinson-Patienten auftreten würden, die mit diesen Medikamenten behandelt werden“, sagt J. Michael Bostwick, M.D., Mayo Clinic Psychiater, der die neue Studie leitete.
Sie ist in der Aprilausgabe von Mayo Clinic Proceedings herausgegeben worden.
Die Forscher analysierten die Krankenblätter von Patienten mit Parkinson-Krankheit, die in der Umgebung von Rochester, Minn., USA lebten, und ihre hauptsächlich neurologische Behandlung von der Mayo Clinic in Rochester zwischen 2004 und 2006 erhielten.
Therapeutische Dosen lösten Spielsucht und Hypersexualität aus
Zu dieser Gruppe zählten 267 Patienten. Von diesen nahmen 66 Dopaminagonisten wegen ihrer Parkinson-Krankheit. Von den 66 nahmen 38 die Medikamente in therapeutischen Dosen (mindestens soviel, dass man annehmen konnte, dass sie auch von Nutzen waren).
Die Befunde waren definitiv. Sieben Patienten, die Dopaminagonisten in therapeutischen Dosen nahmen, zeigten zwanghaftes Spielen bzw. Spielsucht oder Hypersexualität.
Keiner der anderen Patienten mit Parkinson, die die Dopaminagonisten in subtherapeutischen Dosen oder gar nicht einnahmen, entwickelte zwanghafte Spielgewohnheiten oder Hypersexualität.
Keine Spielsucht unter Carbidopa oder Levodopa
Keiner der 178 nur mit der Standardmedikation für Parkinson Krankheit (Carbidopa / Levodopa) behandelten Patienten entwickelte dieses Verhalten.
Es ist für Kliniker, die die Dopaminagonisten verordnen, als auch für die Patienten und ihre Gatten oder Partner, entscheidend, über diese potentielle Nebenwirkungen informiert zu werden. Der Beginn kann schleichend sein und übersehen werden, bis lebensverändernde Probleme entwickeln, sagt J. Eric Ahlskog, M.D., Ph.D., Neurologe der Mayo Clinic, der die Studie mitverfasst und viele der Patienten in der 2005 Studie behandelte.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass die betroffenen Patienten alle therapeutische Dosen nahmen. Sehr geringdosierte Mengen, wie jene, die verwendet werden, um das Restless-Legs-Syndrom zu behandeln, tragen ein viel geringeres Risiko.
Für einige Patienten kann sich eine Reduktion der Dosis der Dopaminagonisten als ausreichende Behandlung erweisen, sagt Dr. Ahlskog, obwohl eine totale Absetzung des schädigenden Medikaments oft notwendig ist.
Quelle: Mayo Clinic 2009