Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
- Schwangerschaft / Stillzeit
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien) - Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: GlaxoSmithKline
- Handelsname / Markenname: JEMPERLI
- ATC-Code: L01XC40
- Medikamentengruppe: Antineoplastika, monoklonale Antikörper
- Beipackzettel / Packungsbeilage
Indikation / Anwendung / Krankheiten
JEMPERLI ist in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom (endometrial cancer, EC) mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR)/hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) angezeigt, für die eine systemische Therapie infrage kommt.
JEMPERLI ist als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem EC mit dMMR/MSI-H angezeigt, das während oder nach einer vorherigen Behandlung mit einer Platin-basierten Therapie progredient ist.
News zu Dostarlimab
- 04.06.2024 Studie zu Jemperli (Dostarlimab) zeigt weiterhin hervorragende Ergebnisse: bei 100 % der Patienten mit lokal fortgeschrittenem Mismatch-Reparatur-defizientem (dMMR) Rektumkarzinom keine Anzeichen einer Erkrankung
- 16.03.2024 Positive Phase-III-Daten von RUBY zeigen das Potenzial von Jemperli (Dostarlimab) in Kombinationstherapie bei Patientinnen mit primärem fortgeschrittenen oder rezidivierenden Endometriumkarzinom
- 18.12.2023 Die Kombination von Jemperli (Dostarlimab) und Zejula (Niraparib) verbesserte das progressionsfreie Überleben bei primärem fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom in der Phase-III-Studie RUBY Teil 2 deutlich
- 30.10.2023 Phase-III-Studie RUBY mit Jemperli (Dostarlimab) plus Chemotherapie erreicht Endpunkt des Gesamtüberlebens bei Patientinnen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom
- 13.10.2023 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Jemperli ist in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel für die Behandlung erwachsener Patientinnen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom mit Mismatch-Reparaturdefizit (dMMR) / hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI H) indiziert, die Kandidaten für eine systemische Therapie sind.
- 05.04.2023 Dostarlimab verbessert progressionsfreies Überleben bei Endometriumkrebs. Dostarlimab plus Carboplatin-Paclitaxel führt zu einem längeren progressionsfreien Überleben insgesamt und in der dMMR-MSI-H-Population
- 02.12.2022 Endometriumkarzinom: Jemperli erreicht in Zwischenanalyse Endpunkt des progressionsfreien Überlebens. Die Phase-III-Studie RUBY mit Jemperli (Dostarlimab) hat ihren primären Endpunkt in einer geplanten Zwischenanalyse bei Patientinnen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom erreicht
- 05.10.2022 Dostarlimab bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs vielversprechend. Positive Hauptergebnisse aus Phase-2-Studie PERLA zu Dostarlimab (Jemperli) plus Chemotherapie bei Patienten mit metastasiertem, nicht-squamösem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs
- 09.06.2022 Dostarlimab bei fortgeschrittenem lokalen Rektumkarzinom. PD-1-Blockade bei Mismatch-Reparatur-defizientem, lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom
- 27.04.2021 EU: Rezidivierendes oder fortgeschrittenes Endometriumkarzinom – Die Europäische Kommission erteilt JEMPERLI die Zulassung … zum Artikel
- 26.02.2021 EU: Endometriumkarzinom (Krebs des Gebärmutterkörpers) – CHMP-Zulassungsempfehlung für Jemperli … zum Artikel
- 20.03.2019 Endometriumkarzinom: GARNET-Studie zeigt robuste Aktivität von Dostarlimab bei Patientinnen mit fortgeschrittenem oder wiederkehrendem Krebs der Gebärmutterschleimhaut
- 27.04.2020 Dostarlimab zur Behandlung von Frauen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem Endometriumkarzinom
- 17.01.2021 Positive Wirksamkeitsdaten zu Dostarlimab bei Mismatch-Reparatur-defizienten (dMMR) soliden Krebserkrankungen … zum Artikel
Endometriumkarzinom: GARNET-Studie zeigt robuste Aktivität von Dostarlimab bei Patientinnen mit fortgeschrittenem oder wiederkehrendem Krebs der Gebärmutterschleimhaut
20.03.2019 TESARO, ein auf die Onkologie ausgerichtetes Unternehmen, das von GlaxoSmithKline übernommen wurde, gab die Präsentation von Daten aus der GARNET-Studie der Phase 1/2 zur Evaluierung von Dostarlimab (Handelsname Jemperli) bei Frauen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem Endometriumkrebs (auch Uterus- oder Korpuskarzinom genannt) bekannt, der unter oder nach einer platinbasierten Behandlung weiterwuchs.
Diese Daten wurden auf der Jahrestagung 2019 der Society for Gynecologic Oncology (SGO) on Women’s Cancer in Honolulu, Hawaii, vorgestellt.
Wirkstoff
Dostarlimab ist ein humanisierter, anti-programmed death Antikörper (PD)-1, der sich mit hoher Affinität an den PD-1-Rezeptor bindet und effektiv dessen Interaktion mit den Liganden PD-L1 und PD-L2 blockiert.
Studie GARNET
Insgesamt wurden 125 Patientinnen untersucht, darunter 41 MSI-H (microsatellite instability high 33%) und 79 MSS (microsatellite stability 63%) Patientinnen sowie 5 mit einem unbekannten MSI-Status (4%). Dostarlimab wurde bei 500 mg einmal alle 3 Wochen für 4 Dosen, gefolgt von 1000 mg einmal alle 6 Wochen bis zum Fortschreiten der Krankheit dosiert.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen laut GSK klinisch aussagekräftige und dauerhafte Ansprechraten von Dostarlimab (Anti-PD-1-Antikörper, ehemals TSR-042) in dieser Patientenpopulation, unabhängig von der Instabilität der Mikrosatelliten. Darüber hinaus deuten die Sicherheitsergebnisse darauf hin, dass Dostarlimab mit einem Sicherheitsprofil, das den Erwartungen an die Anti-PD-1-Therapie entspricht, gut verträglich ist.
Weitere Daten aus der GARNET-Studie werden anhand der RECIST 1.1-Kriterien analysiert, um die Einreichung der Zulassung für Dostarlimab bei Endometriumkarzinom Ende 2019 zu unterstützen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: GlaxoSmithKline
Dostarlimab zur Behandlung von Frauen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem Endometriumkarzinom
27.04.2020 GlaxoSmithKline hat Daten aus einer aktualisierten Analyse der GARNET-Studie bekanntgegeben, wonach Dostarlimab klinisch bedeutsame Ergebnisse bei Frauen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem Mismatch-Reparatur-defizienten (dMMR) Endometriumkarzinom (Krebs der Gebärmutterschleimhaut) lieferte, deren Krebs unter oder nach einer platinbasierten Therapie voranschritt.
Diese aktualisierte Analyse schloss Patientinnen mit dMMR-Endometriumkarzinom ein, die zu Beginn und nach ≥6 Monaten der Nachbeobachtung bis zum Daten-Cutoff (n=71) messbar erkrankt waren.
Dosierung
Die Patientinnen erhielten 500 mg Dostarlimab einmal alle drei Wochen in vier Dosierungen, gefolgt von 1.000 mg einmal alle sechs Wochen bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
Die primären Endpunkte waren die bestätigte objektive Ansprechrate (ORR) und die Dauer des Ansprechens (DoR), die im Vergleich zu RECIST v 1.1 durch eine verblindete unabhängige zentrale Überprüfung bewertet wurden. GARNET ist der größte Datensatz zur Bewertung eines Anti-PD-1 bei Endometriumkarzinom.
Wirksamkeit; Ansprechen
Die Behandlung mit Dostarlimab ergab eine ORR von 42% (95% KI; 31-55) und eine Krankheitskontrollrate von 58% (95% KI; 45-69).
Insgesamt zeigten 13% der Patientinnen ein vollständiges Ansprechen und 30% der Patientinnen ein teilweises Ansprechen.
Zum Zeitpunkt des Daten-Cutoffs mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 11,2 Monaten war der Median der DOR noch nicht erreicht (1,87+ bis 19,61+ Monate).
Sicherheit; Nebenwirkungen
Für die Auswertung der Sicherheit wurden alle Patientinnen mit dMMR-Endometriumkarzinom berücksichtigt, die mindestens eine Dosis Dostarlimab (n=104) erhielten.
Die Ergebnisse zeigen, dass Dostarlimab gut vertragen wurde, mit einer niedrigen Abbruchrate (2%) aufgrund behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse (TRAE), was mit dem Sicherheitsprofil anderer Anti-PD-1-Therapien konform geht.
Die am häufigsten berichteten TRAE waren Asthenie (15%), Diarrhoe (15%), Erschöpfung (14%) und Übelkeit (13%). In der Studie wurden keine Todesfälle im Zusammenhang mit Dostarlimab gemeldet.
© arznei-news.de – Quellenangabe: GSK.
Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:
Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
Dostarlimab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper des IgG4-Isotyps, der an PD-1-Rezeptoren bindet und die Interaktion mit seinen Liganden PD-L1 und PD-L2 blockiert. Die Hemmung der durch den PD-1-Signalweg vermittelten Immunantwort führt zur Hemmung der T-Zell-Funktion, wie Proliferation, Zytokin-Produktion und zytotoxische Aktivität. Dostarlimab verstärkt T-Zell-Antworten, einschließlich Anti-Tumor-Immunantworten, indem es die Bindung von PD-1 an PD-L1 und PD-L2 blockiert. In syngenen Maus-Tumormodellen führte das Blockieren der PD-1-Aktivität zu einem verminderten Tumorwachstum.
Schwangerschaft / Stillen
Schwangerschaft
- JEMPERLI darf nicht bei Ihnen angewendet werden, wenn Sie schwanger sind, außer wenn Ihr Arzt dies ausdrücklich empfiehlt.
- Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
- JEMPERLI kann bei Ihrem ungeborenen Kind zu schädlichen Wirkungen oder zum Tod führen.
- Wenn Sie eine gebärfähige Frau sind, müssen Sie während der Behandlung mit JEMPERLI und über einen Zeitraum von mindestens 4 Monaten nach der letzten Dosis eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
Stillzeit
- Wenn Sie stillen, fragen Sie Ihren Arzt um Rat, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.
- Sie dürfen während der Behandlung und über einen Zeitraum von mindestens 4 Monaten nach der letzten Dosis JEMPERLI nicht stillen.
- Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff von JEMPERLI in die Muttermilch übergeht.
Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 27.04.2021