Droperidol (Xomolix, Dehydrobenzperidol)

Antiemetikum, Neuroleptikum, Sedativum – Psychopharmaka

News zu Droperidol

Wirkung, Indikation

Einsatz von Droperidol (Handelsname Xomolix, Dehydrobenzperidol) als: Neuroleptikum (früher), Antiemetikum (Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen) nach Operationen, zusammen mit einem hochpotenten Analgetikum (meist Fentanyl) als Neuroleptanalgesie und zur Ruhigstellung gewalttätiger Personen.

Droperidol wurde von Erzeugerfirma Janssen wegen der kardialen NW vom Markt genommen. Das Medikament wurde dann von einer anderen Firma unter dem Namen Dehydrobenzperidol wieder auf den Markt gebracht.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen bei Droperidol:

QT-Verlängerungen, Torsades de pointes Episoden und Tod.

Unbedingt EKG durchführen vor Droperidol-Gabe – danach 2-3 h Überwachung des Patienten nach Einnahme.

Weitere NW bei Droperidol: Blutdrucksenkung kurzzeitiger Herzfrequenzanstieg, Frühdyskinesien (kloßige Sprache, Schluck- und Schlundkrämpfe, dystone Bewegungen), Orthostatische Dysregulationen, Erregungsleitungsstörungen (AV-Block, Schenkelblock).

Gelegentlich treten bei Dehydrobenzperidol paradoxe Angstreaktionen auf.

Selten vorkommend bei Droperidol ist ein malignes Neuroleptikasyndrom.

Medikamente, die den Wirkstoff Dehydrobenzperidol enthalten: Xomolix.

Medikament zur Ruhigstellung gewalttätiger Patienten

02.05.2018 Australische Sanitäter zeigen, dass das Medikament Droperidol schnell und sicher gewalttätige Patienten unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Drogen beruhigen kann.

Mit Unterstützung der Emergency Medicine Foundation Australasia hat der Queensland Ambulance Service (QAS) auch den weltweit ersten Vergleich des Standard-Beruhigungsmittels Midazolam mit Droperidol in einer Studie durchgeführt.

Schnelle und sichere Wirkung

Die Daten des QAS zeigen, dass das Medikament Patienten fast 70 Prozent schneller sedierte und dreimal sicherer war als Midazolam. Deutlich weniger Patienten benötigten eine zusätzliche Beruhigung im Krankenwagen oder im Krankenhaus im Vergleich zu Midazolam.

Midazolam ist der international anerkannte Standard, aber es kann erhebliche Nebenwirkungen haben, so dass es einen großen Bedarf für Sanitäter gibt, gewalttätige Patienten sicher zu sedieren, sagte der Sprecher des QAS Lachlan Parker.

Das Medikament wirke sehr schnell, um wirklich aggressive und gewalttätige Patienten zu beruhigen.

Es sei auch einfach zu verabreichen, es gäbe viel weniger Nebenwirkungen, es komme selten zu einer Überdosis und die Patienten würden viel besser aufwachen, sagte Parker.

Die Studie

In der Studie wurden 141 Patienten mit Midazolam und 149 Patienten mit Droperidol behandelt. Alkohol war die häufigste Ursache für aggressives Verhalten.

Es traten weniger Nebenwirkungen bei Patienten unter Droperidol (11/149) im Vergleich zu Midazolam (33/141) auf (7% vs. 23%; absolute Differenz 16%; p = 0,0001).

Die mittlere Zeit bis zur Sedierung betrug 22 min unter Droperidol im Vergleich zu 30 min unter Midazolam. Bei 6/149 (4%) Droperidolpatienten und 20/141 (14%) Midazolampatienten war eine zusätzliche prähospitale Sedierung erforderlich, bei 11 (7%) Droperidol- und 59 (42%) Midazolampatienten eine weitere Sedierung in der Notaufnahme.

Es gab keine Unterschiede in Bezug auf Patienten- oder Personalverletzungen oder die Zeit vor dem Krankenhausaufenthalt.

Dosierung bei gewalttätigen Personen

Die QAS führte Droperidol im Jahr 2016 als eine von mehreren Initiativen ein, um die eskalierende Gewalt gegen Sanitäter, meist von betrunkenen Patienten, zu reduzieren.

Basierend auf ihrer umfangreichen Forschung sollte das Standardprotokoll für gewalttätige Patienten 10 mg Droperidol (65 bis 75 Prozent wirksam) sein, gefolgt von einer zweiten Dosis von 10 mg (was zu 95 Prozent wirksam ist) und dann von Ketamin.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Prehospital Emergency Care (2018). DOI: 10.1080/10903127.2018.1445329

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.