Dupilumab bei COVID-19 von Nutzen

Sicherheit und Wirksamkeit von Dupilumab (Dupixent) bei der Behandlung von Krankenhauspatienten mit mittelschwerer bis schwerer Coronavirus-Erkrankung

Dupilumab bei COVID-19 von Nutzen

12.08.2022 Ein Medikament, das zur Behandlung von Asthma und Ekzemen eingesetzt wird, kann die Überlebenschancen von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COVID-19-Erkrankung verbessern, wie eine klinische Studie der University of Virginia Health zeigt.

Im Mittelpunkt der Studie stand ein monoklonaler Antikörper namens Dupilumab (Dupixent), der meist bei Hautkrankheiten, Asthma sowie Verstopfungen und Schwellungen der Nebenhöhlen verschrieben wird. Die Behandlung erwies sich in der kleinen Studie erwartungsgemäß als sicher, denn Dupilumab ist bereits ein sicheres und wirksames Medikament gegen Allergien.

Dupilumab und Interleukin-13

Die kleine von Dr. Jennifer Sasson geleitete Studie ergab, dass Dupilumab das Überleben der Patienten innerhalb von 60 Tagen verbesserte und die Zahl der Patienten, die eine Intensivbehandlung benötigten, verringerte. Fast 90 % der in der randomisierten Studie mit Dupilumab behandelten Patienten waren nach 60 Tagen noch am Leben, verglichen mit 76 % der Patienten, die es nicht erhielten.

Sasson und ihre Mitarbeiter wurden zu der Studie inspiriert, nachdem sie entdeckt hatten, dass bei Patienten mit COVID-19 ein deutlich höheres Risiko für ein Beatmungsgerät besteht, wenn ihr Blut hohe Werte von Interleukin-13 (einem Entzündungsfaktor im Körper) aufweist. Dupilumab, das unter dem Markennamen Dupixent verkauft wird, blockiert die Wirkung von IL-13. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA genehmigte Dupilumab 2017 für die Behandlung von mittelschweren bis schweren Ekzemen, einer juckenden Hauterkrankung, die auch als atopische Dermatitis bezeichnet wird. Dupilumab wird inzwischen auch zur Behandlung von Patienten mit Asthma und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung eingesetzt.

Beatmung, Todesfälle, Intensivstation

Um herauszufinden, ob Dupilumab die körpereigene Immunantwort auf COVID-19 verbessern kann, nahmen Sasson und ihre Mitarbeiter 40 Patienten mit mittelschweren bis schweren Fällen in eine klinische Studie auf. Die Studie war doppelt verblindet, d. h. weder die Patienten noch die Ärzte wussten, ob der Patient den Antikörper oder ein Placebo erhielt. Beide Gruppen von Studienteilnehmern erhielten ansonsten eine Standardbehandlung.

Nach 28 Tagen gab es zwischen den beiden Gruppen keinen Unterschied im beatmungsfreien Überleben oder bei den unerwünschten Ereignissen. Nach 60 Tagen gab es jedoch nur zwei Todesfälle bei den mit Dupilumab behandelten Patienten und fünf Todesfälle bei denen, die das Placebo erhielten.

Von den Patienten, die nicht bereits auf der Intensivstation lagen, als sie an der Studie teilnahmen, wurden drei mit Dupilumab behandelten schließlich auf der Intensivstation aufgenommen. Im Vergleich dazu waren es sechs bei den Patienten, die ein Placebo erhielten.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Open Forum Infectious Diseases (2022). DOI: 10.1093/ofid/ofac343

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