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- 17.01.2020 Hochdosiertes Erythropoetin bietet extremen Frühgeburten wohl keinen Nutzen … zum Artikel
Definition
Epoetine oder Erythropoetin-Analoga (Erythropoetin – kurz EPO; auch als Hämatopoetin bekannt): Glykoprotein-Hormon, das von der Niere als Reaktion auf zelluläre Hypoxie abgesondert wird und als Wachstumsfaktor für die Bildung roter Blutkörperchen während der Blutbildung eine Rolle spielt.
Geringe Konzentrationen von EPO (ca. 10 mU/ml) werden ständig abgesondert, um den normalen Erythrozytenumsatz zu kompensieren. Häufige Ursachen für zelluläre Hypoxie, die zu erhöhten EPO-Werten (bis zu 10.000 mU/ml) führen, sind Anämie und chronische Lungenerkrankungen.
Exogenes Erythropoietin, rekombinantes humanes Erythropoietin (rhEPO) wird durch rekombinante DNA-Technologie in Zellkultur produziert und wird häufig als Erythropoese stimulierende Agenzien (ESA) bezeichnet: zwei Beispiele sind Epoetin alfa und Epoetin beta.
ESAs werden in der Behandlung von Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen, Anämie bei Myelodysplasie und Anämie bei Krebs-Chemotherapie eingesetzt. Risiken der Therapie sind Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, venöse Thromboembolie und Tumorrezidiv. Das Risiko steigt, wenn die Hämoglobinwerte bei der EPO-Behandlung auf über 11-12 g/dl ansteigen: dies ist zu vermeiden.
rhEPO wurde illegal als leistungssteigernde Droge eingesetzt. Im Blut kann es häufig festgestellt werden, weil leichte Unterschiede zum körpereigenen Eiweiß auftreten, z. B. bei Merkmalen posttranslationaler Modifikationen.
Liste
Liste der Erythropoetine:
- Darbepoetin alfa (Aranesp)
- Erythropoetin
- Epoetin alfa (Epogen, Eprex, Procrit)
- Epoetin beta (NeoRecormon, Mircera, Recormon)
- Epoetin theta (EpoTheta-Teva)
- Epoetin zeta (Retacrit)