Eprenetapopt in Kombination mit Azacitidin zeigt Nutzen bei TP53-mutierten MDS- und AML-Patienten
22.01.2021 Myelodysplastische Syndrome (MDS) und akute myeloische Leukämie (AML) sind seltene hämatologische Malignome des Knochenmarks. Sie können spontan oder sekundär nach der Behandlung anderer Krebserkrankungen auftreten, sogenannte therapieassoziierte Erkrankungen, die häufig mit einer Mutation des Tumorsuppressorgens TP53 einhergehen.
Die Standardbehandlung für diese Patienten umfasst hypomethylierende Wirkstoffe wie Azacitidin oder Decitabin, die Prognose ist jedoch sehr schlecht.
Der Wirkstoff Eprenetapopt
Eprenetapopt ist der erste p53-Mutation-Reaktivator in dieser Klasse. Das Medikament wird in den Körper infundiert und induziert den Zelltod in TP53-mutierten Krebszellen.
In Kombination mit Azacitidin hat Eprenetapopt einen synergistischen Effekt, d. h. die Medikamente wirken nicht nur einzeln gut, sondern verstärken zusammen die Wirkung, schreiben die Forscher um David A. Sallman vom Malignant Hematology Department am Moffitt Cancer Center & Research Institute.
Die Ergebnisse der Phase-1b/2-Studie zur Ermittlung der Sicherheit, der empfohlenen Dosis und der Wirksamkeit der Kombinationstherapie wurden im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
55 Patienten (40 MDS, 11 AML, 4 MDS/myeloproliferative Neoplasmen) mit mindestens einer TP53-Mutation wurden behandelt.
Wirksamkeit, Ansprechen
Die Gesamtansprechrate lag bei 71 %, wobei 44 % ein komplettes Ansprechen erreichten (50 % bei MDS-Patienten), was bedeutet, dass es keine Anzeichen für eine Erkrankung mit einer Rückkehr der normalen Blutzellproduktion gab.
Das mediane Gesamtüberleben der Patienten betrug 10,8 Monate. Die auf die Behandlung ansprechenden Patienten hatten eine signifikant verbesserte Gesamtüberlebenszeit von 14,7 Monaten.
Darüber hinaus konnten 35 % der Patienten mit einer allogenen Stammzelltransplantation fortfahren – mit günstigen Behandlungsergebnissen im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungsergebnissen in dieser Patientenpopulation.
Sicherheit, Nebenwirkungen
Unerwünschte Ereignisse waren ähnlich denen, die für eine Azacitidin- oder Eprenetapopt-Monotherapie berichtet wurden, wobei die häufigsten unerwünschten Ereignisse vom Grad ≥ 3 febrile Neutropenie (33 %), Leukopenie (29 %) und Neutropenie (29 %) waren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Clinical Oncology – DOI: 10.1200/JCO.20.02341.