Erdnussallergie: „Erdnusspflaster“ von Nutzen

Signifikant mehr Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren wiesen unter epikutaner Immuntherapie nach 12 Monaten ein Ansprechen auf die Behandlung auf

Erdnussallergie: „Erdnusspflaster“ von Nutzen

11.05.2023 Bei Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren mit Erdnussallergie ist eine 12-monatige epikutane Immuntherapie (Erdnusspflaster) zur Desensibilisierung gegenüber Erdnüssen am besten geeignet laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.

Dr. Matthew Greenhawt von der University of Colorado School of Medicine in Aurora und Kollegen führten eine randomisierte Phase-3-Studie mit Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren mit Erdnussallergie durch. Insgesamt 362 Kinder mit einer Reizdosis von 300 mg oder weniger Erdnussprotein wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer epikutanen Immuntherapie mit einem Erdnusspflaster (Interventionsgruppe) oder einem Placebo für 12 Monate im Verhältnis 2:1 zugeteilt.

  • Die Forscher stellten fest, dass der primäre Wirksamkeitsendpunkt (Ansprechen auf die Behandlung, gemessen an der auslösenden Dosis des Erdnussproteins nach 12 Monaten) bei 67,0 Prozent der Kinder in der Interventions- und 33,5 Prozent in der Placebogruppe beobachtet wurde.
  • Unerwünschte Ereignisse, die während der Einnahme der Interventions- oder Placebogruppe auftraten, wurden bei 100 % der Interventions- bzw. 99,2 % der Placebogruppe beobachtet, unabhängig von der Verwandtschaft.
  • Schwerwiegende behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse traten bei 0,4 Prozent bzw. keinem Patienten auf, während behandlungsbedingte Anaphylaxie bei 1,6 Prozent bzw. keinem Patienten in der Interventions- bzw. Placebogruppe auftraten.

„Zwölf Monate täglicher epikutaner Immuntherapie mit einem Pflaster, das 250 μg Erdnussprotein (etwa 1/1000 einer Erdnuss) enthält, führten zu einer höheren Häufigkeit der Desensibilisierung als die Verwendung von Placebo, ein Niveau, das ausreichte, um die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen bei zufälliger Exposition zu verringern“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2023; 388:1755-1766 DOI: 10.1056/NEJMoa2212895

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