Abnehmpillen, Appetitzügler und Abführmittel zur Gewichtskontrolle sind mit einer späteren Diagnose einer Essstörung verbunden
22.11.2019 Von jungen Frauen ohne Essstörungen entwickelten diejenigen, die Diätpillen und Laxativa (Abführmittel) zur Gewichtskontrolle verwendeten, innerhalb von ein bis drei Jahren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Essstörung als Frauen, die nicht über die Verwendung dieser Medikamente berichteten laut einer im American Journal of Public Health veröffentlichten Studie.
Die Forscher um Jordan A. Levinson vom Boston Children’s Hospital analysierten die Daten von 10.058 Frauen und Mädchen im Alter von 14 bis 36 Jahren, die von 2001 bis 2016 an der US-amerikanischen Growing Up Today Study (GUTS) teilnahmen.
Diätpillen
Sie fanden heraus, dass unter den Teilnehmerinnen ohne eine Diagnose einer Essstörung 1,8% derjenigen, die im vorangegangenen Jahr Diätpillen konsumiert hatten, eine erstmalige Diagnose einer Essstörung in den nächsten ein bis drei Jahren erhielten, verglichen mit 1% derjenigen Teilnehmerinnnen, die diese Abnehmpräparate nicht eingenommen hatten (adjusted odds ratio [AOR] = 5,6; 95% confidence interval [CI] = 3,0; 10,5).
Abführmittel
Weiterhin stellten die Wissenschaftler fest, dass unter diesen Teilnehmerinnen 4,2% derjenigen, die Abführmittel zur Gewichtskontrolle verwendeten, eine anschließende erstmalige Diagnose einer Essstörung erhielten, verglichen mit 0,8% derjenigen, die diese Präparate nicht zur Gewichtskontrolle verwendeten (AOR = 6,0; 95% CI = 4,2, 8,7).
Die Verwendung von Diätpillen oder Laxativa zur Gewichtsabnahme kann gefährlich und ein Warnzeichen sein, wobei eine Beratung und Untersuchung auf das Vorhandensein oder Risiko einer Essstörung angebracht sein könnte, schließen die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AJPH, online November 21, 2019, DOI: 10.2105/AJPH.2019.305390