Ezetimib bei atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Kombinationstherapie aus moderater Statin-Intensität und Ezetimib im Vergleich zu einer hochintensiven Statin-Monotherapie bei Patienten mit sehr hohem Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ezetimib bei atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

07.11.2023 Eine Kombinationstherapie aus einem Statin mittlerer Intensität und Ezetimib erwies sich als wirksam bei der Senkung des Low-Density-Lipoprotein-Cholesterins (LDL-C) bei Patienten mit einem sehr hohen Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das Forscherteam fand heraus, dass die Therapie eine höhere Compliance-Rate bei kontinuierlicher Medikamenteneinnahme aufweist als die herkömmliche hochintensive Statin-Monotherapie.

Eine fortgesetzte Behandlung mit hochdosierten Statinen kann ein hohes Risiko für Nebenwirkungen wie Muskelschäden, verminderte Leberfunktion und erhöhte Blutzuckerwerte mit sich bringen. Aus diesem Grund ist die langfristige Verabreichung von hochdosierten Statinen schwierig und die Sicherheit der Behandlung eine wichtige Aufgabe.

Die Studie

Das Forscherteam analysierte und verglich die Behandlungseffekte einer Kombinationstherapie aus einem mittelstarken Statin und Ezetimib sowie einer Monotherapie mit einem hochintensiven Statin bei 1.511 Patienten mit einem sehr hohen Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Patienten mit einem sehr hohen Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind definiert als Patienten mit 12 Erkrankungen, darunter ein Herzinfarkt in der Vorgeschichte, eine periphere Arterienerkrankung und Bluthochdruck. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Behandlungsarme eingeteilt und drei Jahre lang beobachtet, um den durchschnittlichen LDL-C-Spiegel, die Häufigkeit von Komplikationen wie Herzversagen, Herzinfarkt und Hirninfarkt sowie die Einhaltung der kontinuierlichen Medikamenteneinnahme durch die Patienten zu analysieren.

Senkung des LDL-C-Wertes

Die Analyse des LDL-C-Wertes in beiden Behandlungsarmen während des Beobachtungszeitraums ergab 57 mg/dL für den Kombinationstherapie-Arm und 65 mg/dL für den Monotherapie-Arm. Ersteres bedeutete eine stärkere Senkung des LDL-C. Die Häufigkeit von Komplikationen wie Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und Hirninfarkt lag im Kombinationstherapie-Arm bei 11,2 % und unterschied sich damit nicht signifikant vom Monotherapie-Arm (11,7 %).

Verträglichkeit

Ein wichtigerer Aspekt war die Unverträglichkeit der Medikamente. Die Abbruchquote lag in der Kombinationstherapie bei 4,6 % und damit niedriger als in der Monotherapie mit 7,7 %. Dies zeigt, dass die Kombinationstherapie in Bezug auf die kontinuierliche Medikamentendosis vorteilhafter ist.

Das Forscherteam wurde von Professor Soon Jun Hong und Jung-Joon Cha von der Abteilung für Kardiologie, Herz-Kreislauf-Zentrum, Anam-Krankenhaus der Universität Korea, sowie von Professor Jung-Sun Kim und Seung-Jun Lee von der Abteilung für Kardiologie, Severance-Krankenhaus, Yonsei University College of Medicine geleitet.

Soon Jun Hong erklärte, dass „Patienten mit einem sehr hohen Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihren LDL-C-Spiegel senken müssen. Sie sind nicht nur auf die Wirksamkeit des Medikaments angewiesen, sondern auch auf die Therapietreue, d. h. auf die Stabilität einer kontinuierlichen Behandlung ohne Unterbrechung. Diese Studie hat die Sicherheit der Kombinationstherapie bestätigt, so dass wir davon ausgehen, dass diese Therapie mehr Patienten bei der Senkung des LDL-C-Spiegels helfen wird.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Cardiology (2023). DOI: 10.1001/jamacardio.2023.2222

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