Ezetimib, PCSK9-Inhibitoren zur Senkung des kardiovaskulären Risikos

Leitlinie verlagert den Schwerpunkt von der Betonung der LDL-Cholesterin-Zielwerte auf einen individuellen Ansatz zur Senkung des kardiovaskulären Gesamtrisikos

Ezetimib, PCSK9-Inhibitoren zur Senkung des kardiovaskulären Risikos

06.05.2022 In einer klinischen Praxisleitlinie, die am 4. Mai online in The BMJ veröffentlicht wurde, werden risikostratifizierte Empfehlungen dazu gegeben, ob bei Erwachsenen mit einem Low-Density-Lipoprotein-(LDL)-Cholesterinspiegel von >1,8 mmol/L (>70 mg/dL), die bereits die maximale Dosis an Statinen einnehmen oder die Statine nicht vertragen, ein weiterer Lipidsenker eingesetzt werden sollte.

Dr. Qiukui Hao von der Universität Sichuan in Chengdu (China) und Kollegen haben die Ergebnisse von 14 Studien mit 83.660 Teilnehmern ausgewertet, um zu untersuchen, ob bei Erwachsenen mit LDL-Cholesterinwerten >70 mg/dL, die bereits die Höchstdosis an Statinen einnehmen oder die Statine nicht vertragen, ein weiteres lipidsenkendes Medikament eingesetzt werden sollte.

Die Empfehlungen des Gremiums waren überwiegend schwach, so dass bei ihrer Anwendung eine gemeinsame Entscheidungsfindung mit den Patienten angeraten ist.

Das Gremium stellt fest, dass bei Erwachsenen mit einem LDL-Cholesterinspiegel von >70 mg/dL, die bereits die Höchstdosis an Statinen einnehmen oder die Statine nicht vertragen, die zusätzliche Gabe eines Lipidsenkers nicht empfohlen wird, wenn sie ein geringes kardiovaskuläres Risiko aufweisen.

Bei Personen, die die maximale Dosis an Statinen erhalten oder die Statine nicht vertragen und ein hohes oder sehr hohes kardiovaskuläres Risiko haben, wird Ezetimib anstelle eines Proprotein-Convertase-Subtilisin/Kexin-9-Inhibitors (PCSK9) empfohlen.

„Aufgrund der zu erwartenden großen Variabilität der Werte und Präferenzen der Patienten gewährleistet eine gut informierte Auswahl eine gemeinsame Entscheidungsfindung“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: BMJ 2022; 377 doi: https://doi.org/10.1136/bmj-2021-069066

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