Bestimmte intraoperative Medikamente stehen mit schlechterer postoperativer Schmerzerfahrung im Zusammenhang
07.03.2025 Bei Patienten, die sich einer elektiven Operation unterziehen, ist der intraoperative Einsatz von bestimmten Medikamenten unabhängig mit einer schlechteren postoperativen Schmerzerfahrung verbunden laut einer in Regional Anesthesia & Pain Medicine veröffentlichten Studie.
Die Studie
Dr. Axel Maurice-Szamburski vom Universitätskrankenhaus Centre Nice Pasteur in Frankreich und seine Kollegen führten eine explorative Sekundäranalyse mit Daten von 971 Erwachsenen durch, die sich in fünf Krankenhäusern einer elektiven Operation unter Vollnarkose unterzogen, um Faktoren zu ermitteln, die mit einem schlechten postoperativen Schmerzerleben in Verbindung stehen.
Der primäre Endpunkt war die Patientenerfahrung, die mit dem Fragebogen „Evaluation du Vécu de l’Anesthésie Generale“ am ersten postoperativen Tag ermittelt wurde.
Die Ergebnisse
Die Forscher fanden heraus, dass 27,9 Prozent der Patienten über eine schlechte Schmerzerfahrung berichteten.
Die intraoperative Verwendung von Remifentanil und Sufentanil wurde in einer multivariaten Analyse als unabhängiger Prädiktor für ein schlechtes Schmerzempfinden identifiziert.
Alter, fehlende Prämedikation und orthopädische Eingriffe waren mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit eines ungünstigen Schmerzempfindens verbunden.
Zu den Prädiktoren für eine negative Schmerzerfahrung gehörten dagegen der Status der American Society of Anesthesiologists 3, die Einnahme von postoperativen Anxiolytika, Amnesie, höhere Schmerzwerte auf der visuellen Analogskala und niedrigere Werte für das Wohlbefinden am ersten Tag.
„Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, intraoperative Analgetikastrategien neu zu bewerten, um postoperative Komplikationen zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern“, schreiben die Autoren. „Weitere Forschung ist erforderlich, um diese Zusammenhänge zu bestätigen und optimierte perioperative Schmerzmanagementprotokolle zu entwickeln, die sich auf die Verbesserung der Patientenergebnisse konzentrieren.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Regional Anesthesia & Pain Medicine – https://doi.org/10.1136/rapm-2024-106095