Fidarestat

Fidarestat (SNK-860) ist ein Aldose-Reduktase-Inhibitor und wird bei der Behandlung der diabetischen Neuropathie und von Krebs (in Studien) eingesetzt.

Neues Medikament macht Chemo effektiver

13.06.2017 Forscher haben einen Weg gefunden, um die Wirksamkeit eines weit verbreiteten Krebsmedikaments zu erhöhen und gleichzeitig das Risiko von herzschädigenden Nebenwirkungen zu verringern laut einer neuen in Scientific Reports veröffentlichten Studie der University of Texas Medical Branch und des Texas Tech University Health Sciences Center.

UTMB-Professor Satish Srivastava sagte, dass die Kombination eines neu entwickelten Medikaments (Fidarestat) mit dem bei vielen Krebsformen eingesetzten Doxorubicin die Behandlung von Darmkrebs potentiell verbessern könne. Doxorubicin ist wirksam bei der Bekämpfung von Krebs, aber kann für das Herz toxisch sein, wenn höhere Dosen benötigt werden.

Die Forschung zeigt, dass, wenn das Enzym Aldose-Reduktase mit Doxorubicin eingesetzt wird, es die das Herz schädigende Toxine reduziert.

Die Wissenschaftler haben bereits früher gezeigt, dass die Exposition gegenüber Krebs verursachenden Substanzen – wie z.B. Schadstoffen – oxidativen Stress auslöst, was eine treibende Quelle für das Wachstum von Krebsgewebe ist. Die oxidativen Signale sind auch an der Entwicklung der neuen Blutgefäße beteiligt, die von den Krebsgeweben benötigt werden. Um die oxidativen Signale zu verringern, werden oft Antioxidantien enthaltende Nahrungsmittel, Getränke, Hautpflegeprodukte und Vitamin-Präparate eingesetzt.

Beim AR-Inhibitor Fidarestat untersuchten die Wissenschaftler, wie gut er Wachstum und Metastasierung von Krebs verhindern kann. Das Medikament hat klinische Phase II Studien in den USA und Phase III Studien in Japan zur Prävention diabetischer Neuropathie abgeschlossen und es wurde festgestellt, dass es keine größeren Nebenwirkungen hat.

Doxorubicin wird häufig bei verschiedenen Formen von Krebs einschließlich Brust- und Lungenkrebs verschrieben. Es ist auch sehr kostengünstig im Vergleich zu anderen Krebsmedikamenten. Allerdings ist Dickdarmkrebs resistent gegen dieses Medikament, so dass eine höhere Dosierung verwendet werden muss, damit es wirksam ist. Das Problem ist, dass es bei höheren Dosierungen giftig für das Herz ist, schreiben die Forscher.

Gegen humane Darmkrebs-Zellen

In der Studie mit menschlichen Darmkrebs-Zelllinien konnten sie nun zeigen, dass das Wachstum von Krebszellen in einer Petrischale sowie in Maus-Modellen weitgehend verhindert werden kann mit einer Kombination aus beiden Medikamenten, sagte Srivastava.

Da Doxorubicin eines der günstigsten Medikamente ist, das gegen viele Arten von Krebs wirksam ist, aber selten bei Darmkrebs verwendet wird, könnte die Kombinationstherapie sehr wirksam bei der Bekämpfung von Darmkrebs sein und drastisch das Risiko für kardiotoxische Nebenwirkungen senken, sagte sie.

Srivastava hofft, dass eine Kombination von Fidarestat und Doxorubicin zur Bekämpfung von verschiedenen Formen von Krebs einschließlich Darmkrebs möglicherweise in der Zukunft eingesetzt werden könne.
© arznei-news.de – Quelle: Scientific Reports, Juni 2017

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