Gentamicin

Gentamicin ist ein Antibiotikum, das als Medikament bei bakteriellen Infektionen angewendet wird, die mit anderen Antibiotika nicht mehr kontrolliert werden können.

Häufige mögliche Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Gentamicin können von weniger schweren Reaktionen wie Übelkeit und Erbrechen bis hin zu schwereren Reaktionen reichen, einschließlich:

  • Niedrige Blutkörperchenzahlen
  • Allergische Reaktionen
  • Neuromuskuläre Probleme
  • Nervenschäden (Neuropathie)
  • Nierenschäden (Nephrotoxizität)
  • Ohrstörungen (Ototoxizität)

Es wird angenommen, dass Nephrotoxizität und Ototoxizität mit höheren Dosen zusammenhängen, wobei höhere Dosen mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Toxizität verursachen. Diese beiden Nebenwirkungen können verzögert auftreten und manchmal erst nach Abschluss der Behandlung auftreten.

Angemessene Zweitlinienbehandlung zu Ceftriaxon bei Gonorrhoe („Tripper“)

08.05.2019 Eine Einzeldosis Gentamicin ist eine geeignete Zweitlinientherapie bei Gonorrhö, die gegen eine Einzeldosis Ceftriaxon resistent ist, laut einer in The Lancet veröffentlichten Studie.

Jonathan D.C. Ross vom Birmingham University Hospitals NHS Foundation Trust in Großbritannien und Kollegen verglichen die Behandlung mit Gentamicin und Ceftriaxon bei Patienten mit Gonorrhö (umgangssprachlich auch Tripper genannt).

Erwachsene im Alter von 16 bis 70 Jahren mit der Diagnose einer unkomplizierten Genital-, Rachen- oder Rektalgonorrhö waren teilnahmeberechtigt und wurden nach dem Zufallsprinzip für eine einzige intramuskuläre Dosis Gentamicin (358 Patienten) oder Ceftriaxon (362 Patienten) ausgewählt. Die Teilnehmer erhielten auch eine Einzeldosis orales Azithromycin.

Wirksamkeit

Die Forscher fanden heraus, dass die Gonorrhö-Infektion bei 98 bzw. 91 Prozent der Teilnehmer in der Ceftriaxon- bzw. Gentamicingruppe nach zwei Wochen verschwunden war (bereinigte Risikodifferenz -6,4 Prozent).

Genitale Gonorrhö-Infektion

Von den Teilnehmern mit genitaler Infektion hatten 98 bzw. 94 Prozent derjenigen in der Ceftriaxon- bzw. Gentamicingruppe eine Clearance beim Follow-up (bereinigte Risikodifferenz -4,4 Prozent).

Rachen- und Rektuminfektion

Bei Teilnehmern mit Rachen- und Rektuminfektion hatte ein größerer Anteil eine Clearance in der Ceftriaxongruppe gegenüber der Gentamicingruppe (bereinigte Risikodifferenz -15,3 bzw. -7,8 Prozent).

Gentamicin kann nicht empfohlen werden, Ceftriaxon als Erstlinientherapie bei Gonorrhö zu ersetzen, schreiben die Autoren. Gentamicin in Kombination mit 1 g Azithromycin erreichte jedoch eine Heilungsrate von 94 Prozent für genitale Gonorrhö und die Verwendung könnte bei Patienten angebracht sein, die allergisch, intolerant oder eine ceftriaxonresistente Infektion aufweisen, schließen die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The Lancet – DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)32817-4

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