Toxische Methotrexat-Plasmakonzentration: Glucarpidase (Voraxaze) EU-Zulassung

UPDATE – EU: Verringerung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen – Die Europäische Kommission erteilt Voraxaze die Zulassung

14.01.2022 Die Europäische Kommission hat am 13.01.2022 dem Medikament Voraxaze (Wirkstoff ist Glucarpidase) der Firma SERB SAS die Zulassung für die folgende Indikation erteilt:

Voraxaze wird angewendet zur Verringerung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen bei Erwachsenen und Kindern (im Alter ab 28 Tage) mit verzögerter Ausscheidung von Methotrexat, oder wenn das Risiko einer Methotrexat-Toxizität besteht.
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Indikation / Anwendung / Krankheiten

Voraxaze wird angewendet zur Verringerung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen bei Erwachsenen und Kindern (im Alter ab 28 Tage) mit verzögerter Ausscheidung von Methotrexat, oder wenn das Risiko einer Methotrexat-Toxizität besteht.

EU: Verringerung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentration – CHMP-Zulassungsempfehlung für Voraxaze

Toxische Methotrexat-Plasmakonzentration: Glucarpidase (Voraxaze) EU-Zulassung

12.11.2021 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Voraxaze (aktive Substanz ist Glucarpidase) der Firma Serb als 1000 IE/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung für die Verringerung einer toxischen Methotrexat-Plasmakonzentration.

Der Wirkstoff von Voraxaze ist Glucarpidase, ein Entgiftungsmittel für die antineoplastische Behandlung (ATC-Code: V03AF09), das Methotrexat in seine inaktiven Metaboliten DAMPA und Glutamat umwandelt.

Der Nutzen von Voraxaze besteht in einer klinisch bedeutsamen Verringerung der Methotrexat-Konzentration bei mindestens 62 % der behandelten Patienten, wobei die Methotrexat-Konzentration im Median innerhalb von 15 Minuten nach der Verabreichung von Glucarpidase um mehr als 98 % gesenkt wird, wie in vier offenen Compassionate-Use-Multicenterstudien beobachtet wurde. Die häufigsten Nebenwirkungen sind ein brennendes Gefühl, Kopfschmerzen, Parästhesien, Rötungen und Hitzegefühl.

Die vollständige Indikation bei Zulassung lautet:

Voraxaze ist indiziert zur Senkung der toxischen Methotrexat-Plasmakonzentration bei Erwachsenen und Kindern (ab 28 Tagen) mit verzögerter Methotrexat-Elimination oder mit dem Risiko einer Methotrexat-Toxizität.

© arznei-news.de – Quelle: EMA

Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Glucarpidase ist ein rekombinantes bakterielles Enzym, das den carboxyterminalen Glutamatrest von Folsäure und strukturell verwandten Molekülen wie MTX hydrolysiert. Glucarpidase wandelt MTX in seine inaktiven Metaboliten DAMPA und Glutamat um. Da sowohl DAMPA als auch Glutamat über die Leber metabolisiert werden, bietet Glucarpidase einen alternativen Pfad für die Elimination von MTX bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung während einer MTX-Hochdosistherapie. Aufgrund ihrer erheblichen Molekülgröße passiert Glucarpidase nicht die Zellmembran und hebt daher die intrazellulären antineoplastischen Wirkungen des hochdosierten MTX nicht auf.

Schwangerschaft / Stillen

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger sind oder stillen oder beabsichtigen, schwanger zu werden.

Da dieses Arzneimittel nur bei Patienten angewendet wird, die bereits Methotrexat erhalten haben, von dem bekannt ist, dass es schädliche Wirkungen auf ein ungeborenes Kind hat, wurden keine Untersuchungen durchgeführt um zu bestimmen, ob dieses Arzneimittel allein ein ungeborenes Kind während der Schwangerschaft schädigen kann oder ob es in die Muttermilch übergeht.

Mögliche Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit

Wie alle Arzneimittel kann auch Glucarpidase (Voraxaze) Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal unverzüglich, wenn eine der folgenden Reaktionen bei Ihnen auftritt:

 Schwellung im Rachen, Engegefühl im Brustkorb, Atemnot
 Schwellung von Händen, Füßen, Gesicht, Lippen oder Mund
 Hautausschlag mit oder ohne Hautrötung und Schwellung im Gesicht  Zittern oder Schüttelfrost ohne Fieber

Wenn bei Ihnen eines der genannten Symptome auftritt, haben Sie möglicherweise eine schwere allergische Reaktion und benötigen dringend medizinische Versorgung. Diese Nebenwirkungen (allergische Reaktionen) sind sehr selten und falls sie auftreten, dann üblicherweise am Tag der Behandlung.

Bitte benachrichtigen Sie schnellstmöglich Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, die ebenfalls selten sind, aber während der Behandlung mit diesem Arzneimittel beobachtet wurden:

 Fieber
 Kopfschmerzen
 Ein kribbelndes oder stechendes Gefühl auf der Haut
 Ein brennendes Gefühl auf der Haut

Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 14.01.2022

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Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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