- 12.12.2018 Patienten können gegen Botulinumtoxin-Behandlungen immun werden
- Weitere News und Infos zu: Botulinumtoxin (Botox)
Patienten können gegen Botulinumtoxin-Behandlungen immun werden
12.12.2018 Etwa 15 Prozent der Patienten, die mit Botulinumtoxin Typ A (BoNT/A; Handelsname ist z.B. Botox) wegen Dystonie oder Spastiken behandelt werden, können eine Immunreaktion auf die Behandlung selbst entwickeln laut einer in Neurology veröffentlichten Studie.
Entwicklung von Immunität
Es gibt Personen mit Nerven-Muskelerkrankungen, bei denen der Körper nach vorhergehender langer und hochdosierter Anwendung neutralisierende Antikörper gegen den Subtyp A bildet – also allmählich immun gegen Botox wird; die Wirksamkeit des Wirkstoffs nimmt dadurch ab oder verschwindet sogar ganz.
Dr. Philipp Albrecht von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Kollegen testeten 596 mit BoNT/A für verschiedene Indikationen (Gesichtshemispasmen, Blepharospasmen, Halsdystonien, andere Dystonien und Spastiken) behandelte ambulante Patienten auf BoNT/A bindende Antikörper mittels eines enzymgebundenen Immunsorptionsmittels. Positive Proben wurden für die Neutralisierung von Antikörpern (NAB) mit dem Maus-Hemidiaphragmatest untersucht.
Die Forscher fanden heraus, dass 13,9 Prozent der Patienten (83) messbare NAB hatten. Es gab eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, NAB unter einer Einzeldosis und kumulativen Dosis der Behandlung zu entwickeln, und die Wahrscheinlichkeit wurde durch die Botulinumtoxin Typ A Verabreichungsform beeinflusst. Die Krankheitsbilder und die Behandlungsdauer hatten keinen zusätzlichen Einfluss auf die Entwicklung der NAB.
Was kann dagegen getan werden?
Die Betroffenen können ihre Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Immun-Reaktionen verringern, indem sie sicherstellen, dass
- die Dosis des Medikaments in jeder Injektion so niedrig wie möglich ist,
- die Zeit zwischen den Injektionen nicht verkürzt wird und
- Verstärkerinjektionen (Booster) vermieden werden,
sagte Albrecht.
© arznei-news.de – Quellenangabe: DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000006688
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Patienten können gegen Botulinumtoxin-Behandlungen immun werden
12.12.2018 Etwa 15 Prozent der Patienten, die mit Botulinumtoxin Typ A (BoNT/A; Handelsname ist z.B. Botox) wegen Dystonie oder Spastiken behandelt werden, können eine Immunreaktion auf die Behandlung selbst entwickeln laut einer in Neurology veröffentlichten Studie.
Entwicklung von Immunität
Es gibt Personen mit Nerven-Muskelerkrankungen, bei denen der Körper nach vorhergehender langer und hochdosierter Anwendung neutralisierende Antikörper gegen den Subtyp A bildet – also allmählich immun gegen Botox wird; die Wirksamkeit des Wirkstoffs nimmt dadurch ab oder verschwindet sogar ganz.
Dr. Philipp Albrecht von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Kollegen testeten 596 mit BoNT/A für verschiedene Indikationen (Gesichtshemispasmen, Blepharospasmen, Halsdystonien, andere Dystonien und Spastiken) behandelte ambulante Patienten auf BoNT/A bindende Antikörper mittels eines enzymgebundenen Immunsorptionsmittels. Positive Proben wurden für die Neutralisierung von Antikörpern (NAB) mit dem Maus-Hemidiaphragmatest untersucht.
Die Forscher fanden heraus, dass 13,9 Prozent der Patienten (83) messbare NAB hatten. Es gab eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, NAB unter einer Einzeldosis und kumulativen Dosis der Behandlung zu entwickeln, und die Wahrscheinlichkeit wurde durch die Botulinumtoxin Typ A Verabreichungsform beeinflusst. Die Krankheitsbilder und die Behandlungsdauer hatten keinen zusätzlichen Einfluss auf die Entwicklung der NAB.
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Was kann dagegen getan werden?
Die Betroffenen können ihre Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Immun-Reaktionen verringern, indem sie sicherstellen, dass
- die Dosis des Medikaments in jeder Injektion so niedrig wie möglich ist,
- die Zeit zwischen den Injektionen nicht verkürzt wird und
- Verstärkerinjektionen (Booster) vermieden werden,
sagte Albrecht.
© arznei-news.de – Quellenangabe: DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000006688