Immunglobulin-Ersatztherapie bei Blutkrebs

IgG-Tests, Immunglobulin-Ersatztherapie und Infektionsergebnisse bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie oder Non-Hodgkin-Lymphom

Immunglobulin-Ersatztherapie bei Blutkrebs

28.06.2024 Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) können durch ihre Erkrankung und Behandlung eine Hypogammaglobulinämie, eine Form der sekundären Immunschwäche (SID), entwickeln. Patienten mit Hypogammaglobulinämie und wiederkehrenden Infektionen können von einer Immunglobulinersatztherapie (IgRT) profitieren. In dieser Studie wurden die Muster der IgG-Tests und die Wirksamkeit der IgRT bei Patienten mit CLL oder NHL in der Praxis untersucht.

Eine Immunglobulin-Ersatztherapie (IgRT, Immunglobuline von immungesunden Spendern über eine Infusion) geht mit einer Verringerung von Hypogammaglobulinämie, Infektionen, schweren Infektionen und dem damit verbundenen Einsatz von Antibiotika bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) einher laut einer in Blood Advances veröffentlichten Studie.

Dr. Jacob D. Soumerai vom Massachusetts General Hospital Cancer Center in Boston und Kollegen untersuchten in einer retrospektiven Längsschnittstudie die Muster der IgG-Tests und die Wirksamkeit der IgRT bei Patienten mit CLL oder NHL. IgG-Tests, Infektionen und der Einsatz von antimikrobiellen Mitteln wurden vor und drei, sechs und 12 Monate nach Beginn der IgRT verglichen. Die Studienpopulation umfasste 17.192 Patienten: 3.960 mit CLL und 13.232 mit NHL.

Insgesamt wurde bei 67 Prozent der CLL- und 51,2 Prozent der NHL-Patienten ein IgG-Test durchgeführt und 6,5 bzw. 4,7 Prozent erhielten eine IgRT. Die Forscher stellten fest, dass der Anteil der Patienten mit Hypogammaglobulinämie, die Wahrscheinlichkeit für Infektionen oder schwere Infektionen und der damit verbundene Einsatz von antimikrobiellen Mitteln nach Beginn der IgRT deutlich zurückging.

„Da sich die Behandlungslandschaft für Patienten mit CLL und NHL weiterentwickelt, besteht ein dringender Bedarf an der Entwicklung von Leitlinien und einem Konsens über die Überwachung und Behandlung sekundärer Immunschwächen“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Blood Adv bloodadvances.2024013073 – https://doi.org/10.1182/bloodadvances.2024013073

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