Infos zu: Insulin icodec (Awiqli)
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien unter News) - Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: Novo Nordisk
- Handelsname / Markenname: Awiqli
- Aktive Substanz / Wirkstoffname: Insulin icodec
- ATC-Code: A10AE07
- Medikamentengruppe: Antidiabetika, Insuline und Analoga zur Injektion, lang wirkend
- Beipackzettel / Packungsbeilage
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Behandlung des Diabetes mellitus bei Erwachsenen.
News zu Insulin icodec
- 21.05.2024 EU: Diabetes mellitus – Die Europäische Kommission erteilt Awiqli die Zulassung
- 22.03.2024 EU: Diabetes mellitus – CHMP-Zulassungsempfehlung für Awiqli (Wirkstoff Insulin icodec)
- 27.09.2023 Einmal wöchentliches Insulin Icodec besser für HbA1c bei Typ-2-Diabetes
- 25.06.2023 Insulin icodec bei Typ-2-Diabetes. Insulin icodec erreichte in ONWARDS Phase 3 Studien zusätzliche Endpunkte bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes
- 27.09.2020 Sicherheit und Wirksamkeit von einmal wöchentlich zu verabreichendes Insulin Icodec bei Diabetes mellitus Typ 2
Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
Durch die Bindung an Albumin sowie eine reduzierte Insulinrezeptor-Bindung und -Clearance wird eine langsame und stetige Glucose-senkende Wirkung von Insulin icodec erreicht. Die verlängerte Halbwertszeit von Insulin icodec ist dadurch bedingt, dass Insulin icodec langsam und kontinuierlich aus dem Albumin-gebundenen Speicher im Blutkreislauf und im interstitiellen Kompartiment freigesetzt wird und spezifisch an den Insulinrezeptor bindet. Bindet Insulin icodec an den Humaninsulinrezeptor, führt dies zu denselben pharmakologischen Effekten wie Humaninsulin. Die Hauptwirkung von Insulin, einschließlich Insulin icodec ist die Regulierung des Glucosestoffwechsels. Insulin und seine Analoga senken den Blutzuckerspiegel, indem sie spezifische Insulinrezeptoren aktivieren, um die periphere Glucoseaufnahme, insbesondere durch Skelettmuskeln und Fettgewebe, zu stimulieren und die Glucoseproduktion in der Leber zu inhibieren. Insulin hemmt zudem die Lipolyse und Proteolyse und verstärkt die Proteinbiosynthese
Sicherheit und Wirksamkeit von einmal wöchentlich zu verabreichendes Insulin Icodec bei Diabetes mellitus Typ 2
27.09.2020 Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ-2 hat das einmal wöchentlich verabreichte Insulin Icodec eine glukosesenkende Wirkung, die mit der von einmal täglichem Insulin Glargin vergleichbar ist. Dies ergab eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie.
Dr. Julio Rosenstock vom Dallas Diabetes Research Center führte zusammen mit Kollegen eine 26-wöchige Phase-2-Studie durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit von einmal wöchentlich zu verabreichendem Insulin Icodec im Vergleich zu einmal täglichem Insulin Glargin U100 bei 247 Patienten zu untersuchen, die zuvor kein Insulin erhalten hatten und deren Typ-2-Diabetes mit oralen Medikamenten nicht ausreichend kontrolliert wurde.
Der Wirkstoff
Insulin Icodec ist ein lang wirksames Basalinsulin-Analogon mit einer Halbwertszeit von etwa einer Woche. Einmal injiziert, bindet Insulin Icodec stark, aber reversibel an Albumin. Dies führt zu einer kontinuierlichen, langsamen und stetigen Freisetzung des aktiven Icodecs, um eine effektive Senkung des Blutzuckers während der gesamten Woche zu erreichen. Das Injektionsvolumen von einmal wöchentlich verabreichtem Insulin Icodec entspricht aufgrund der konzentrierten Formulierung dem von täglich verabreichtem Insulin Glargin U100.
Wirksamkeit
Die Forscher stellten fest, dass die geschätzte mittlere Veränderung des glykierten Hämoglobinspiegel (Marker für den Glukosespiegel) in der Icodec-Gruppe -1,33 bzw. in der Glargin-Gruppe -1,15 Prozentpunkte gegenüber dem Ausgangswert betrug, während die geschätzten Mittelwerte in der 26. Woche 6,69 bzw. 6,87 Prozent betrugen, mit einem geschätzten Unterschied zwischen den Gruppen von -0,18 Prozentpunkten (95 Prozent Konfidenzintervall, -0,38 bis 0,02; P = 0,08).
Es wurden niedrige Hypoglykämieraten mit Schweregraden der Stufen 2 oder 3 beobachtet (0,53 versus 0,46 Ereignisse pro Patient und Jahr für die Icodec- versus Glargin-Gruppe; geschätztes Ratenverhältnis 1,09; 95-prozentiges Konfidenzintervall 0,45 bis 2,65).
Sicherheit
Bei den wichtigsten insulinbedingten unerwünschten Eignissen wurde kein Unterschied zwischen den Gruppen beobachtet.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie deuten darauf hin, dass einmal wöchentlich verabreichtes Insulin die Insulinkontrolle erleichtern kann, indem es klinischen Nutzen bietet und die Zahl der Injektionen pro Jahr von 365 auf 52 verringert, schreiben die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa2022474.