Irinotecan (Onivyde)

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irinotecan

Irinotecan ist ein Medikament, das zur Behandlung von Krebs eingesetzt wird. Es ist zugelassen zur Behandlung von Darmkrebs und Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) und befindet sich in der Erprobung für weitere Krebserkrankungen.

FDA-Zulassung – fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs

27.10.2015 Die FDA hat Merrimacks Onivyde (Irinotecan Liposomen Injektion) in Kombination mit Fluorouracil (5-Fluoruracil) und Folinsäure (Leucovorin) zur Behandlung von Patienten zugelassen, die zuvor mit einer Gemcitabin-basierten Chemotherapie behandelt wurden.

In klinischen Studien lebten Patienten, die mit Onivyde zzgl. Fluorouracil / Leucovorin behandelt wurden, durchschnittlich 6,1 Monate im Vergleich zu 4,2 Monaten bei allein mit Fluorouracil / Leucovorin behandelten Patienten. Jedoch gab es keinen Überlebensvorteil für Patienten, die nur Irinotecan bekamen im Vergleich zu denen, die Fluoruracil / Leucovorin erhielten.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass mit Onivyde zuzüglich Fluoruracil / Leucovorin behandelte Patienten eine Verzögerung beim Tumorwachstum im Vergleich zu denen zeigten, die Fluoruracil / Leucovorin allein erhielten (3,1 Monate vs. 1,5 Monate).

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Onivyde waren

  • Durchfall,
  • Müdigkeit,
  • Erbrechen,
  • Übelkeit,
  • Appetitverlust,
  • Entzündungen im Mund (Stomatitis) und
  • Fieber,
  • geringe Anzahl an Infektionen bekämpfenden Zellen (Lymphopenie und Neutropenie).
  • Tod durch Sepsis aufgrund der Neutropenie wurde bei einigen Patienten berichtet.

Das Medikament enthält einen Warnhinweis zu den Risiken schwerer Neutropenie (ungewöhnlich niedriges Niveau an weißen Blutkörperchen) und Durchfall.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Okt. 2015

Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse: EU-Zulassungsempfehlung

23.07.2016 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung des Medikaments Onivyde mit der aktiven Substanz Irinotecan der Firma Baxter Innovations GmbH zur Behandlung von metastatischem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse.

Onivyde wird als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (5,0 mg / ml) zur Verfügung stehen. Der Wirkstoff ist Irinotecan, ein Topoisomerase-I-Inhibitor (ATC-Code: L01XX19), der reversibel am Topoisomerase-I-DNA-Komplex bindet und Einzelstrang-DNA-Läsionen induziert, wodurch die DNA-Replikationsgabel blockiert wird.

Das Medikament enthält Irinotecan in einer pegylierten liposomalen Formulierung.

Bei Zugabe zu 5-Fluorouracil (5-FU) 2.400 mg / m2 und Leucovorin (LV) 400 mg / m2 verbessert Onivyde das Überleben im Vergleich zu 5-FU 2000 mg / m2 und LV 200 mg / m2.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Neutropenie, Müdigkeit, Asthenie, Anämie, Stomatitis und Pyrexie.

Die vollständige Indikation bei Zulassung wäre: Das Medikament ist für die Behandlung von Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom des Pankreas in Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Leucovorin (LV) bei erwachsenen Patienten indiziert, deren Erkrankung unter einer auf Gemcitabin basierenden Therapie fortschritt.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Juli 2016

Pankreastumor (Adenokarzinom): EU-Zulassung

18.10.2016 Shire plc hat bekanntgegeben, dass die Europäische Kommission die Zulassung von Onivyde (pegyliertes liposomales Irinotecan-Hydrochlorid-Trihydrat) – auch als nal-IRI oder MM-398 bekannt – zur Behandlung von metastasierendem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse in Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Leucovorin (LV) bei erwachsenen Patienten zugelassen hat, deren Krebs nach einer Gemcitabin-Therapie fortschritt.

Onivyde ist die erste und einzige zugelassene Behandlungsoption für diese Patientenpopulation.

Die Zulassungsstudie basiert auf den Daten der zentralen Phase 3 Studie NAPOLI-1, in der Irinotecan in Kombination mit 5-FU / LV ein signifikant verbessertes Gesamtüberleben (primärer Endpunkt) sowie progressionsfreies Überleben und objektive Ansprechrate relativ zum 5-FU / LV-Kontrollarm (sekundäre Endpunkte) demonstrierte.

In der Studie waren die häufigsten Grad 3 oder höhere unerwünschten Ereignisse mit mehr als fünf Prozent Differenz bei Patienten, die die Kombination erhielten versus 5-FU / LV allein: Neutropenie, Müdigkeit, Durchfall und Erbrechen. Weitere Nebenwirkungen hier.
© arznei-news.de – Quelle: Shire plc, Okt. 2016

Vorläufige Ergebnisse: Liposomales Irinotecan in Kombination mit 5-FU/LV und Oxaliplatin als Erstlinienbehandlung bei metastasierenden Bauchspeicheldrüsenkrebs

08.07.2019 Ipsen und Servier haben vorläufige Daten aus der Phase-1/2-Studie zum Einsatz von liposomalem Irinotecan (Onivyde) in Kombination mit 5-Fluoracil / Leucovorin (5-FU/LV) und Oxaliplatin (OX) bei Studienpatienten mit zuvor unbehandeltem metastasierten Pankreas (Bauchspeicheldrüsen) -Ductus-Adenokarzinom-Krebs (PDAC) auf dem ESMO 21st World Congress on Gastrointestinal Cancer in Barcelona präsentiert.

Phase-1/2-Studie (NCT02551991)

Die laufende Phase-1/2-Studie (NCT02551991) zu Onivyde wurde entwickelt, um die Sicherheit, Verträglichkeit und Dosis-limitierende Toxizität (DLT) der Studienmedikation liposomales Irinotecan in Kombination mit 5-FU/LV und OX (NAPOX) für die Erstlinienbehandlung von Studienteilnehmern mit metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs zu bewerten.

Sekundäre Ziele waren die Bewertung der klinischen Wirksamkeit der Kombination mit Onivyde, definiert durch die Gesamtansprechrate (ORR), die Krankheitskontrollrate (DCR) und die beste Gesamtansprechrate (BOR). Vorläufige Analysen des mittleren progressionsfreien Überlebens und des mittleren Gesamtüberlebens waren für die Bewertung nicht ausgereift.

Bis zum Daten-Cut-off (19. Februar 2019) wurden insgesamt 56 Studienpatienten (mittleres Alter = 58 (39-76) Jahre) an 15 Standorten in den USA, Spanien und Australien aufgenommen und dosiert. Die Zwischenanalyse wurde durchgeführt, nachdem alle Studienteilnehmer der vier Dosis-Explorationskohorten ihre zweite geplante Tumorbewertung nach 16 Wochen abgeschlossen hatten.

Die Studienteilnehmer aus der Dosisexplorationsphase Teil 1A-Kohorte B (n=7) und die Studienteilnehmer aus der Erweiterungsphase Teil 1B-Dosis (n=25) erhielten die gewählte Dosis von liposomalem Irinotecan 50 mg/m2 [Freibasenäquivalent; FBE], LV 400 mg/m2, 5-FU 2400 mg/m2 und OX 60 mg/m2. Diese 32 Patienten wurden für die Analyse der gepoolten Population (PP) (n=29 mPDAC; n=3 lokal fortgeschrittene PDAC) herangezogen.

Sicherheitsergebnisse:

  • Keine Berichte über Erschöpfung des Grades 3 oder höher oder periphere Neuropathie.
  • Ein Studienteilnehmer in der Dosisexplorationsphase der Teil 1A-Kohorte B berichtete über eine DLT (fiebrige Neutropenie).
  • Behandlungsbedingte Nebenwirkungen (TEAE) durch Onivyde und 5-FU/LV / OX Grad 3 oder höher wurden von 20 von 32 Studienpatienten in der 50/60 PP berichtet und beinhalteten: Neutropenie (n=9); fiebrige Neutropenie (n=4); Hypokalämie (n=4); Durchfall (n=3); Übelkeit (n=3); Anämie (n=2); Erbrechen (n=2).
  • Vier Studienpatienten in 50/60 PP berichteten über TEAE, die zu einer Unterbrechung führten (n=4/32), wobei 23 Studienpatienten aufgrund von Nebenwirkungen eine Dosisanpassung benötigten.
  • Beim Daten-Cutoff verblieben 15/32 Studienpatienten in 50/60 PP in Behandlung.

Ergebnisse zur Wirksamkeit:

  • BOR (Best Overall Response) war: ein vollständiges Ansprechen (CR; Studienteilnehmer mit lokal fortgeschrittener Stadium-III-Krankheit diagnostiziert), 10 zeigten partielles Ansprechen (PR) – 31,3% (10/32) – und 15 eine stabile Krankheit (SD) – 46,9% (15/32) (Summe aus CR+PR+SD = 81,3%).
  • 71,9% (23/32) der Studienpatienten in 50/60 PP erreichten Krankheitskontrolle nach 16 Wochen.
  • Insgesamt zeigten 34% der Studienpatienten ein Ansprechen, schreibt das Unternehmen.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Ipsen

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