Ivermectin in der Schwangerschaft

Ist die Behandlung mit Ivermectin während der Schwangerschaft sicher?

23.12.2019 Ist es sicher, schwangeren Frauen Ivermectin zu geben? Um diese Frage zu beantworten, haben Forscher des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal), einer von „la Caixa“ unterstützten Institution, eine systematische Übersicht und Meta-Analyse von Studien durchgeführt, die über Fälle von versehentlicher Exposition mit dem Medikament bei schwangeren Frauen berichteten.

Das Fazit der in The Lancet Global Health veröffentlichten Analyse ist, dass es keine ausreichenden Belege für die Sicherheit einer Ivermectin-Behandlung während der Schwangerschaft gibt.

Trotz des vielfältigen gesundheitlichen Nutzens des Medikaments sind schwangere Frauen aufgrund dessen potenzieller Wirkung auf den Fötus normalerweise von der Verabreichung von Ivermectin ausgeschlossen.

Allerdings wurde bisher keine formale Bewertung der Sicherheit des Medikaments während der Schwangerschaft durchgeführt. Die Abwägung der Risiken und Vorteile der Verabreichung von Ivermectin an schwangere Frauen ist der Schlüssel zur Information der öffentlichen Gesundheitspolitik, erklärt Studienautorin Patricia Nicolás, Forscherin bei ISGlobal.

In dieser Studie haben die Forscher deshalb die vorhandenen Belege für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Nebenwirkungen) nach unbeabsichtigter Exposition bei schwangeren Frauen ausgewertet.

Von den über 140 identifizierten Berichten wurden sechs Studien, darunter eine klinische Studie, zur Analyse herangezogen.

Diese zwischen 1990 und 2004 veröffentlichten und in sechs afrikanischen Ländern durchgeführten Forschungsarbeiten schlossen insgesamt 893 schwangere Frauen ein, die während der Schwangerschaft Ivermectin erhielten.

Unerwünschte Ereignisse

Es wurden keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für neonatale Todesfälle, Frühgeburten oder niedriges Geburtsgewicht gefunden.

Es wurden einige Hinweise auf Spontanaborte, Totgeburten und angeborene Anomalien festgestellt, aber die Zahl der Fälle war zu gering, um aussagekräftig zu sein – weniger als 100 Frauen waren Ivermectin gegenüber im ersten Trimester exponiert, in dem der Fötus vermutlich anfälliger für die Wirkung des Medikaments ist.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The Lancet Global Health – DOI:https://doi.org/10.1016/S2214-109X(19)30490-5

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