Bedeutung der mediterranen Ernährung als Ernährungsstrategie zur Verringerung des COVID-19-Risikos

23.08.2024 In einer neuen veröffentlichten Übersichtsarbeit fanden indonesische Forscher heraus, dass die Mittelmeerdiät (auch mediterrane Ernährung genannt, bei der Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Fisch und herzgesunde Fette wie Olivenöl und Nüsse im Mittelpunkt stehen) das Risiko einer COVID-Erkrankung senkt.
„Es gibt zahlreiche Studien, die COVID-19 stark mit Entzündungen in Verbindung bringen, während die mediterrane Ernährung seit langem für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist“, sagte Studienautor Andre Siahaan, Dozent am Zentrum für evidenzbasierte Medizin an der Universität von Nordsumatra in Indonesien. „In unserer Studie haben wir einen Zusammenhang festgestellt, der die Verbindung zwischen diesen beiden Faktoren noch verstärkt, was unserer Hypothese entspricht.“
„Wir sind uns bewusst, dass es nicht einfach ist, die Ernährung umzustellen, aber es wäre eine gute Idee, die Elemente der mediterranen Ernährung langsam und Stück für Stück in die eigene Ernährungsweise einzubauen“, fügte Siahaan hinzu.
Um zu untersuchen, ob das Infektionsrisiko und der Schweregrad der Erkrankung durch die mediterrane Ernährung beeinflusst werden, untersuchte das Team sechs Studien mit mehr als 55.400 Teilnehmern aus fünf Ländern, die zwischen 2020 und 2023 veröffentlicht wurden.
Zur Bestimmung der COVID-Fälle stützten sich vier Studien auf die Angaben der Teilnehmer, ob sie infiziert waren, während eine weitere Studie die Fälle sowohl durch Selbstberichte als auch durch Tests auf Antikörper identifizierte. Alle Studien, die sich mit dem Schweregrad der Symptome befassten, stützten sich ebenfalls auf die Erinnerungen der Teilnehmer.
Drei Studien zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen mediterraner Ernährung und einem geringeren Risiko für eine COVID-Infektion, während zwei andere Studien nicht-signifikante Ergebnisse zeigten. In allen Studien hatten sich mediterran ernährende Personen ein geringeres Infektionsrisiko, so Siahaan.
Ob die Diät vor einer schweren Erkrankung schützen kann, war nicht so klar, wie die Autoren anmerkten. Nur in einer Studie wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer stärkeren Einhaltung der Mittelmeerdiät und weniger COVID-Symptomen festgestellt, während drei weitere Studien einen nicht-signifikanten Zusammenhang ergaben. In einer Studie wurde festgestellt, dass die Mittelmeerdiät die Wahrscheinlichkeit einer schweren COVID-Erkrankung verringert, während zwei andere Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen kamen.
Bei einer stärkeren Einhaltung der mediterranen Diät wurden durchweg niedrigere Tendenzen bei den Odds Ratios (OR) beobachtet. Bei jedem Ergebnis der eingeschlossenen Studien lagen die OR zwischen 0,06 und 0,992, wobei jedoch für jedes Ergebnis unterschiedliche Signifikanzniveaus gemeldet wurden.
Insgesamt deuten die Analysen darauf hin, dass die Einhaltung einer mediterranen Ernährungsweise ein Schutzfaktor gegen COVID-19 ist, mit unklaren Auswirkungen auf Symptome und Schweregrad von COVID-19, schließen die Forscher.
© arznei-news.de – Quellenangabe: PLOS ONE (2024). DOI: 10.1371/journal.pone.0301564
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