Kisspeptin wirksam bei Männern mit Libidoverlust

Studie untersuchte Auswirkungen von Kisspeptin auf Gehirnaktivität, Penisschwellung bei Männern mit hypoaktivem sexuellem Verlangen

Kisspeptin wirksam bei Männern mit Libidoverlust

08.02.2023 Das Neuropeptid Kisspeptin könnte bei der Behandlung von Männern mit hypoaktivem sexuellem Verlangen (Libidoverlust, HSDD) wirksam sein laut einer online in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.

Eine Störung der neurophysiologischen Bahnen ist prädisponierend für ein geringes sexuelles Verlangen; die häufigste psychologische Form ist die hypoaktive sexuelle Verlangensstörung (auch sexuelle Inappetenz, Hyposexualität genannt), von der 8 % der Männer betroffen sind, für die es jedoch derzeit keine wirksamen pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Das Reproduktionsneuropeptid Kisspeptin ist ein mögliches therapeutisches Ziel, da seine Rolle im Reproduktionsverhalten immer besser bekannt ist.

Dr. Edouard G. Mills vom Imperial College London im Vereinigten Königreich und Kollegen untersuchten die physiologischen, verhaltensbezogenen, neuronalen und hormonellen Wirkungen einer intravenösen Infusion von Kisspeptin-54 (1 nmol/kg/h) über 75 Minuten im Vergleich zu Placebo bei Männern mit Libidoverlust. Die Analyse umfasste 32 rechtshändige heterosexuelle Männer (Durchschnittsalter: 37,9 Jahre).

  • Die Forscher fanden heraus, dass Kisspeptin beim Betrachten von Sexualvideos die Hirnaktivität in Schlüsselstrukturen des sexuell verarbeitenden Netzwerks bei einer Ganzhirnanalyse im Vergleich zu Placebo signifikant beeinflusste.
  • Zu den Verbesserungen bei den sekundären Ergebnissen gehörten signifikante Steigerungen der Penisschwellung als Reaktion auf sexuelle Stimuli (bis zu 56 Prozent mehr als bei Placebo) und verhaltensbezogene Messungen des sexuellen Verlangens – vor allem eine erhöhte Freude am Sex.

„Diese Daten legen nahe, dass Kisspeptin das Potenzial hat, die erste pharmakologische Behandlung für Männer mit geringem sexuellem Verlangen zu sein“, schlussfolgern die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2023;6(2):e2254313. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.54313

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