P2Y12-Hemmer-Monotherapie besser als Aspirin bei koronarer Herzkrankheit
11.07.2023 Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) ist die Monotherapie mit P2Y12-Hemmern im Vergleich zu einer Aspirin-Monotherapie mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle, Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden laut einer online im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichten Studie.
Dr. Felice Gragnano von der Universität Campania Luigi Vanvitelli in Neapel, Italien, und Kollegen führten eine Metaanalyse der Daten aus sieben randomisierten Studien durch, in denen eine Monotherapie mit P2Y12-Inhibitoren (Clopidogrel oder Ticagrelor) mit einer Aspirin-Monotherapie zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit etablierter KHK verglichen wurde. In die Analyse wurden 24.325 Teilnehmer einbezogen: 12.178 erhielten eine P2Y12-Monotherapie (62,0 Prozent Clopidogrel und 38,0 Prozent Ticagrelor) und 12.147 erhielten Aspirin.
- Die Forscher fanden heraus, dass das Risiko für den primären Endpunkt (zusammengesetzt aus kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall) unter der Monotherapie mit P2Y12-Hemmern über zwei Jahre hinweg geringer war als unter Aspirin (Hazard Ratio: 0,88), was hauptsächlich auf weniger Myokardinfarkte (Hazard Ratio: 0,77) zurückzuführen war.
- Das Risiko für schwere Blutungen war zwischen den Gruppen ähnlich, und die unerwünschten klinischen Ereignisse waren unter P2Y12-Hemmern geringer (Hazard Ratio: 0,89).
- Der Behandlungseffekt war bei allen vordefinierten Untergruppen und Typen von P2Y12-Inhibitoren gleich.
„Basierend auf der verfügbaren randomisierten Evidenz kann eine langfristige P2Y12-Hemmer-Monotherapie anstelle einer langfristigen Aspirin-Monotherapie zur Sekundärprävention bei Patienten mit KHK gerechtfertigt sein“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: J Am Coll Cardiol. 2023 Jul, 82 (2) 89–105