Akuelle Hinweise – Krebs-Therapie
Lapatinib ist ein Proteinkinase-Inhibitor und wird zur Behandlung bei HER2/neu positivem Brustkrebs eingesetzt. Handelsnamen: Tykerb, Tyverb. Lapatinib ATC-Code: L01XE07: L01 — Antineoplastische Mittel, L01XE — Proteinkinase-Inhibitoren.
- Tyverb: Geringere Wirksamkeit bei Brustkrebs – Rote-Hand-Brief
- Lapatinib – Brustkrebs: CHMP empfiehlt Zulassungserweiterung
- 13.03.2016 In Kombination mit Trastuzumab: Schrumpfung von Brustkrebs
- 18.05.2019 Rote-Hand-Brief: Information zu wichtigen Änderungen in der Fachinformation … zum Artikel
Tyverb: Geringere Wirksamkeit bei Brustkrebs – Rote-Hand-Brief
Wichtige Arzneimittelhinweise zu Tyverb® (Wirkstoff Lapatinib) von der BfArM: Zwei klinischen Studien haben gezeigt, dass wenn Lapatinib in Kombination zur Behandlung eingesetzt wird, diese Therapie unter bestimmten Umständen von Trastuzumab (Herceptin®) in der Wirksamkeit übertroffen wird.
Lapatinib
Lapatinib wird von GlaxoSmithKline und unter dem Handelsnamen Tykerb® (USA) bzw. Tyverb® (Europa) vermarktet.
Das Medikament wird bei HER2/neu positiver Brustkrebs (Mammakarzinom) eingesetzt.
Trastuzumab
Trastuzumab wird von Roche unter dem Handelsnamen Herceptin® vermarktet und wird bei Brustkrebs und Magenkrebs eingesetzt.
Zur Wirksamkeit von Tyverb bzw. Tykerb
Zwei neue klinische Studien zeigten eine statistisch bedeutend geringere Wirksamkeit von Lapatinib im Vergleich zu Trastuzumab. Diese Auswirkung zeigte sich besonders bei Brustkrebs-Patientinnen, die zuvor noch keine Behandlung mit dem Medikament Trastuzumab erhielten.
GlaxoSmithKline weist darauf hin, dass Tyverb (wenn in Kombination mit Capecitabin) nur verschrieben werden sollte, wenn die Erkrankung der Patientin in der
metastasierten Situation nach einer vorangegangenen Trastuzumab-Behandlung progredient verläuft.
© arznei-news.de – Quelle: BfArM, Dez. 2012
Lapatinib – Brustkrebs: CHMP empfiehlt Zulassungserweiterung
Der CHMP der EMA hat empfohlen, Tyverb der Firma Glaxo Group Limited mit dem Wirkstoff (Lapatinib) auf die Behandlung von Frauen mit Hormonrezeptor-negativem metastasiertem Mammakarzinom, wenn dieses sich unter vorangegangener Trastuzumab/Chemotherapie weiterentwickelt hat, in Europa auszuweiten.
Tyverb®, in den USA unter dem Namen Tykerb im Handel, ist bereits für die Behandlung von Frauen mit HER2/neu positivem Brustkrebs indiziert.
Häufige Nebenwirkungen von Lapatinib sind:
- Hautausschlag,
- Übelkeit und
- Durchfall.
In einem Rote-Hand-Brief wurde im Dezember 2012 informiert, dass wenn Lapatinib in Kombination zur Behandlung eingesetzt wird, diese Theraie unter bestimmten Umständen von Trastuzumab (Herceptin®) in der Wirksamkeit übertroffen wird.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, Juni 2013
In Kombination mit Trastuzumab: Schrumpfung von Brustkrebs
13.03.2016 Eine Studie hat gezeigt, dass Lapatinib in Kombination mit Trastuzumab (Handelsname ist Herceptin) – vor der Operation verabreicht – Tumoren bei Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs innerhalb von 11 Tagen schrumpfen oder sogar zerstören kann.
L. ist ein Proteinkinase-Inhibitor und wird zur Behandlung bei HER2/neu positivem Brustkrebs eingesetzt.
EPHOS B-Studie
Die EPHOS B-Studie untersuchte 257 Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs im Übergang zwischen der ersten Diagnose und der Operation zur Entfernung ihrer Tumoren.
In der Studie wurden die Frauen in drei Gruppen aufgeteilt und für 11 Tage vor der Operation behandelt.
Zunächst erhielten die Frauen randomisiert entweder Trastuzumab oder Lapatinib oder keine Behandlung – aber nach der Hälfte der Studiendauer – nach Belegen aus anderen Studien zur Wirksamkeit der Kombination – wurde das Design geändert, so dass Frauen aus der Lapatinib-Gruppe zusätzlich auch Trastuzumab bekamen.
Wirksamkeit der Kombination
Die Studie sollte die biologischen Effekte der Arzneimittelkombination untersuchen, indem die Biomarker der Zellproliferation nach 11 Tagen Behandlung gemessen wurden. Aber bei ihrer Messung entdeckten die Forscher, dass bei etwa einem Viertel der 66 Frauen, die beide Medikamente erhielten, der verbleibende Tumor zu klein für die zweite Messung der Zellproliferation war.
17% der Frauen, die die Kombination einnahmen, zeigten eine nur noch minimal residuale Erkrankung – definiert als invasiver Tumor kleiner als 5 mm – und 11% hatten eine pathologische volltständige Remission.
Nur 3% der mit Trastuzumab allein behandelten Frauen zeigten eine residuale Erkrankung oder vollständige Reaktion.
© arznei-news.de – Quelle: The Institute of Cancer Research, University of Manchester, University Hospital of South Manchester, März 2016