Umstellung zwischen verschiedenen Levothyroxin-Generika steht nicht im Zusammenhang mit Veränderungen des Thyreotropin-Serumspiegels bei Erwachsenen

18.03.2022 Der Wechsel zwischen generischen Levothyroxin-Produkten verschiedener Hersteller ist nicht mit klinisch bedeutsamen Veränderungen der Serum-Thyreotropin (TSH)-Spiegel verbunden. Dies geht aus einer in JAMA Internal Medicine publizierten Studie hervor.
Dr. Juan P. Brito von der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, und Kollegen verglichen die TSH-Werte von Patienten, die weiterhin das gleiche Levothyroxin-Generikum einnahmen, mit denen von Patienten, die auf ein Generikum eines anderen Herstellers umstiegen. Die Analyse umfasste 15.829 Erwachsene, die zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 30. Juni 2019 ein Rezept für ein Levothyroxin-Generikum einlösten.
Die Forscher fanden heraus, dass 82,4 Prozent der Erwachsenen weiterhin das gleiche Präparat einnahmen, während 17,6 Prozent zu einem anderen Generikum wechselten. Bei 2.780 nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit zusammengestellten Patientenpaaren war der Anteil der Patienten mit einem normalen TSH-Wert bei den Nichtwechslern und den Wechslern ähnlich (82,7 bzw. 84,5 Prozent). Auch der Anteil der Patienten mit einem deutlich abnormalen TSH-Spiegel nach dem Indexdatum war in beiden Gruppen ähnlich (3,1 Prozent bei den Nichtwechslern und 2,5 Prozent bei den Wechslern).
„Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu der aktuellen Empfehlung der Leitlinie, die Kliniker vor möglichen Veränderungen des TSH-Spiegels im Zusammenhang mit dem Wechsel zwischen Levothyroxin-Produkten verschiedener Hersteller warnt“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Intern Med. Published online February 28, 2022. doi:10.1001/jamainternmed.2022.0045