Levothyroxin bei Schilddrüsenunterfunktion

Levothyroxin (Handelsnamen sind Eltroxin, Euthyrox, Tirosint), auch bekannt als L-Thyroxin, ist eine synthetisierte Form des Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4). Es wird zur Behandlung von Schilddrüsenhormonmangel einschließlich der schweren Form des Myxödems verwendet.

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu Levothyroxin

Komorbidität bei Patienten unter Levothyroxin

20.03.2018 Menschen, die Schilddrüsenhormone (wie Levothyroxin) als Ersatztherapie einnehmen, haben möglicherweise mehr Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) und eine geringere Lebensqualität als diejenigen, die das Hormon nicht einnehmen, berichtet eine große bevölkerungsbasierte Studie der Universität von Groningen in den Niederlanden.

Die Ergebnisse der Studie wurden auf der ENDO 2018, der 100. Jahrestagung der Endocrine Society in Chicago, Illinois, vorgestellt.

Hypothyreose

Hypothyreose oder Hypothyreoidismus (Schilddrüsenunterfunktion) ist eine häufige Erkrankung, und die Ersatztherapie mit Levothyroxin (LT4) ist die Standardtherapie.

Leider haben etwa 10 Prozent der Patienten unter den Schilddrüsenhormonen weiterhin Symptome und ein gestörtes Wohlbefinden, obwohl ihr Schilddrüsenhormonspiegel im normalen Bereich liegt, sagt Dr. Hanneke Wouters.

Wouters und Kollegen überprüften die medizinischen Daten von knapp 35.000 Teilnehmern der niederländischen Lifelines-Kohortenstudie, einschließlich Daten zu ihrer Krankengeschichte, Schilddrüsenhormonkonzentrationen, Medikamenteneinsatz und Lebensqualität. Sie bewerteten die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit Hilfe des RAND-36-Fragebogens, um die körperliche, soziale, psychische und allgemeine Gesundheit sowie Schmerzen und Vitalität zu untersuchen.

Die Autoren definierten Komorbidität als den Einsatz von anderen Medikamenten als Levothyroxin und oralen Kontrazeptiva oder Medikamente für Beschwerden wie Migräne, für die Patienten nicht immer Medikamente verschrieben werden.

Komorbidität, Lebensqualität

Von den 955 Personen, die LT4 verwendeten, hatten 80,6 Prozent eine Komorbidität, verglichen mit 66,0 Prozent derjenigen, die Levothyroxin nicht verwendeten. Insgesamt zeigten 60,0 Prozent derjenigen, die LT4 einnahmen, normale TSH-Werte, während 89 Prozent derjenigen, die das Medikament nicht einnahmen, normale Werte hatten.

LT4-Anwender zeigten in fast allen gesundheitsbezogenen Lebensqualitätsbereichen niedrigere Werte als Nicht-Nutzer.

Die Präsenz von Begleiterkrankungen hatte mehr Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Personen, die Levothyroxin verwendeten, als bei Personen, die LT4 nicht nahmen, insbesondere auf die körperlichen Funktionen und die allgemeine Gesundheit.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Meeting ENDO 2018: The Endocrine Society’s 100th Annual Meeting & Expo

Levothyroxinbehandlung bei Frauen mit Schilddrüsenantikörpern kann die Rate lebend geborener Kinder nicht erhöhen

24.03.2019 Die im Fachblatt New England Journal of Medicine publizierte doppelblinde Studie untersuchte die Wirkung von Levothyroxin an Frauen mit normaler Schilddrüsenfunktion im Alter zwischen 16 und 41 Jahren, die positiv auf Schilddrüsenperoxidase-Antikörper reagierten, eine Vorgeschichte von Fehlgeburten oder Unfruchtbarkeit hatten und versuchten, natürlich oder mit assistierter Empfängnis zu empfangen.

Daten (aus den Jahren 2011 bis 2016) von 470 Frauen, die täglich 50 mcg Levothyroxin erhielten, und 470 Frauen, die täglich Placebo erhielten, wurden über 34 oder mehr Schwangerschaftswochen analysiert. Die Teilnehmerinnen begannen vor der Empfängnis das Medikament zu nehmen und setzten die Behandlung mit dem Medikament bis zum Ende ihrer Schwangerschaft fort.

Schwangerschaft und Lebendgeburten

Die Ergebnisse in beiden Gruppen waren ähnlich: 266 der mit Levothyroxin behandelten 470 Frauen (56,6 Prozent) und 274 von 470 Frauen (58,3 Prozent), die Placebo erhielten, wurden schwanger; 176 Frauen (37,4 Prozent), die Levothyroxin erhielten, und 178 (37,9 Prozent), die Placebo erhielten, hatten Lebendgeburten (relatives Risiko 0,97, p=0,74; absolute Risikodifferenz -0,4 Prozent).

Sicherheit und Nebenwirkungen

Andere Schwangerschafts- und neonatale Ergebnisse waren in beiden Gruppen ähnlich, einschließlich Schwangerschaftsabbruch und Frühgeburt, schreiben die Wissenschaftler um Rima K. Dhillon-Smith von der University of Birmingham.

Auch die Raten schwerer Nebenwirkungen waren ähnlich: 6 Prozent der Frauen in der Levothyroxin-Gruppe und 4 Prozent in der Placebogruppe (p=0,14) berichteten über unerwünschte Ereignisse.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1812537

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