Lomustin (Markennamen Cecenu, Ceenu) ist eine alkylierende Nitrosoharnstoff-Verbindung, die in der Chemotherapie verwendet wird. Es ist eng verwandt mit Semustin und ist in der gleichen Familie wie Streptozotocin. Es ist ein hochlipidlösliches Medikament, und überwindet damit die Blut-Hirn-Schranke. Diese Eigenschaft macht es ideal für die Behandlung von Hirntumoren, die dessen primärer Einsatz ist.
Kombination verlängert Glioblastom-Überlebensrate nicht
17.11.2017 Bei Patienten mit progressivem Glioblastom ist die Behandlung mit Lomustin (Handelsname ist Cecenu) plus Bevacizumab nicht mit einen Überlebensvorteil gegenüber der Behandlung mit Lomustin allein verbunden laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.
Dr. Wolfgang Wick von der Universität Heidelberg und Kollegen randomisierten Patienten mit Progression nach Chemotherapie (2-zu-1-Verhältnis) auf Lomustin plus Bevacizumab (Kombinationsgruppe, n = 288) oder Lomustin allein (Monotherapiegruppe, n = 149 Patienten).
Die Forscher fanden heraus, dass die mediane Gesamtüberlebenszeit 9,1 Monate in der Kombinationsgruppe und 8,6 Monate in der Monotherapie-Gruppe betrug (Hazard Ratio für Tod 0,95; P = 0,65). Das lokal bewertete progressionsfreie Überleben war in der Kombinationsgruppe jedoch 2,7 Monate länger als in der Monotherapiegruppe (Hazard Ratio für Krankheitsprogression oder Tod 0,49; P < 0,001).
Bei 63,6 Prozent der Patienten in der Kombinationsgruppe und 38,1 Prozent der Patienten in der Monotherapiegruppe traten unerwünschte Ereignisse (Grad 3 bis 5) auf. Weder die gesundheitsbezogene Lebensqualität noch die neurokognitive Funktion wurden durch die Zugabe von Bevacizumab zu Lomustin beeinträchtigt.
„Der Effekt auf das progressionsfreie Überleben war nicht mit einer Erhöhung der Gesamtüberlebenszeit verbunden, und die Kombinationstherapie war mit einer erhöhten Toxizität verbunden“, folgern die Autoren.
© arznei-news.de – Quelle: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1707358, Nov. 2017