Metformin in Schwangerschaft; Risiko für Fehlgeburten, Fehlbildungen

Einnahme von Metformin im ersten Schwangerschaftsdrittel und Risiken für Nichtlebendgeburten und angeborene Fehlbildungen

Metformin in Schwangerschaft; Risiko für Fehlgeburten, Fehlbildungen

21.06.2024 Die Fortsetzung der Behandlung mit Metformin und die Hinzufügung von Insulin in der Frühschwangerschaft verändert das Risiko einer Fehlgeburt (Nichtlebendgeburt) oder einer Lebendgeburt mit angeborenen Fehlbildungen nicht signifikant im Vergleich zu einer Umstellung auf eine Insulin-Monotherapie laut einer in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie.

Dr. Yu-Han Chiu von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston und Kollegen untersuchten die Teratogenität der Metformineinnahme im ersten Trimester der Schwangerschaft in einer Kohortenbeobachtungsstudie mit 12.489 schwangeren Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes Typ 2, die vor der letzten Menstruation eine Metformin-Monotherapie erhielten. Es wurden zwei Behandlungsstrategien untersucht: Insulin-Monotherapie (Absetzen von Metformin und Beginn der Insulinbehandlung innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Regelblutung; 850 Frauen) und Insulin plus Metformin (Fortsetzung der Metforminbehandlung und Beginn der Insulinbehandlung innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Regelblutung; 1.557 Frauen).

  • Die Forscher fanden heraus, dass das geschätzte Risiko für eine Nichtlebendgeburt bei 32,7 Prozent unter Insulin-Monotherapie und 34,3 Prozent unter Insulin plus Metformin lag (Risikoverhältnis: 1,02; 95 Prozent Konfidenzintervall: 1,01 bis 1,04).
  • Das geschätzte Risiko für eine Lebendgeburt mit angeborenen Fehlbildungen lag bei 8,0 Prozent unter Insulin-Monotherapie und bei 5,7 Prozent unter Insulin plus Metformin (Risikoverhältnis: 0,72; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,51 bis 1,09).

„Die derzeitigen Empfehlungen, bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes in der Schwangerschaft vor der Schwangerschaft von Metformin auf Insulin umzusteigen, die auf Bedenken hinsichtlich der Teratogenität beruhen, müssen möglicherweise überdacht werden“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of Internal Medicine https://doi.org/10.7326/M23-2038

Weitere Infos / News zu diesem Thema:

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.