Methylenblau, auch bekannt als Methylthioniniumchlorid, ist ein Medikament und Farbstoff. Als Medikament wird es als Antidot bei Nitrit- und Anilinvergiftungen, zur Behandlung von Methämoglobinämie eingesetzt. Konkret wird es zur Behandlung von Methämoglobinwerten verwendet, die über 30% liegen oder bei denen trotz Sauerstofftherapie Symptome auftreten. Es wurde bisher bei Zyanidvergiftungen und Harnwegsinfektionen eingesetzt, wird aber nicht mehr empfohlen. Es wird in der Regel durch Injektion in eine Vene verabreicht.
Es wird auch als Antiseptikum, zur Bekämpfung von Malaria, als Antirheumatikum und zu Diagnosezwecken eingesetzt, und bei Fischen in Kombination mit Malachitgrün gegen die Weißpünktchenkrankheit. Weiterhin wird Methylenblau bei der Behandlung von chronischen Schmerzen des unteren Rückens getestet.
Einsatz gegen Malaria-Erreger
03.04.2018 Eine im Fachblatt The Lancet Infectious Diseases veröffentlichte Studie, untersuchte den Einsatz von Methylenblau gegen die Erreger der Malaria-Krankheit.
Dr. Alassane Dicko vom Malaria Research and Training Centre, Faculty of Pharmacy, Medicine, and Dentistry, University of Science, Techniques, and Technologies of Bamako, Mali und Kollegen testeten den Wirkstoff an Malaria-Patienten.
80 männliche Patienten im Alter zwischen 5 und 50 Jahren ohne schwere Beschwerden wurden randomisiert in vier Gruppen eingeteilt. Zwei erhielten drei Tage lang je eine gängige Zweifach-Medikamentenkombination, eine zusätzlich das für die Malariabehandlung zugelassene Medikament Primaquin, die vierte Gruppe den bisher nur in Forschungsstudien zugänglichen Wirkstoff Methylenblau. Am 2. und 7. Tag der Therapie ließen sie sich von im Labor geschlüpften und daher malariafreien Moskitos stechen.
Weder die mit Primaquin noch die mit Methylenblau behandelten Teilnehmer übertrugen infektiöse Malariaerreger, die sogenannten Gametozyten, auf die Mücken. Anders als bei den Gruppen mit Zweifachtherapie – diese töteten die Gametozyten nicht gänzlich ab. Alle Wirkstoffkombinationen wurden insgesamt gut vertragen, schwere oder häufige Nebenwirkungen traten nicht auf, schreiben die Studienautoren.
Wenn diese Erregerformen bei einem Stich vom Patienten zurück in den Moskito wandern, entwickeln sie sich dort zu infektiösen Stadien weiter – und werden dann wieder auf Menschen übertragen. Wird dies gestoppt, kann die Verbreitung der Krankheit gestoppt werden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The Lancet Infectious Diseases – DOI: https://doi.org/10.1016/S1473-3099(18)30044-6
Ich weiß, dass Herr Prof. A. aus M. Methylthioniniumchlorid bei Alzheimer Demenz mit ´Erfolgˋ ab und zu einsetzt.