Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu Methylphenidat
- Mögliche Nebenwirkungen
- Gegenanzeigen
- Wechselwirkungen
- Handelsnamen / Markennamen: Concerta, Equasym, Medikinet, Ritalin (s.a. Ritalin Erfahrungen)
- ATC-Code: N06BA04
- Medikamentengruppen: Sympathomimetikum, Stimulans
- Beipackzettel / Packungsbeilage
News zu Methylphenidat
- 01.07.2024 Multiple Sklerose: Methylphenidat verbessert Augenbewegungen. Wirkung von Methylphenidat auf die Okulomotorik bei Menschen mit Multipler Sklerose
- 11.06.2024 ADHS: Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien verbessern Kognition. Studie untersuchte die Auswirkungen der langfristigen Verabreichung von Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien auf exekutive Funktionen bei ADHS
- 19.04.2024 ADHS: Methylphenidat-Ansprechen von Neuroanatomie abhängig. Kortikale Veränderungen im Zusammenhang mit geringerem Ansprechen auf Methylphenidat bei Erwachsenen mit ADHS
- 26.10.2023 Stimulanzien gegen Amphetaminabhängigkeit. Verschreibungspflichtige Psychostimulanzien zur Behandlung von Amphetaminabhängigkeit: Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse randomisierter, placebokontrollierter Studien
- 29.03.2023 ADHS: Langzeitsicherheit von Methylphenidat bei Kindern und Jugendlichen. Langzeitbehandlung mit Methylphenidat erhöhte nicht das Risiko für Wachstumsstörungen, psychiatrische oder neurologische unerwünschte Ereignisse
- 27.09.2022 Wie Methylphenidat Lernen und Aufmerksamkeit beeinflusst. Striatales Dopamin beeinflusst die Wirkung von Methylphenidat auf wertbasiertes und überraschungsbasiertes Umkehrlernen
- 16.12.2021 Methylphenidat zur Behandlung der Apathie bei Alzheimer-Erkrankung
- 18.01.2020 Die Auswirkungen von Methylphenidat auf das Gehirn
- 14.08.2019 Methylphenidat verknüpft mit Hirnveränderungen bei Jungen mit ADHS … zum Artikel
- 27.03.2019 Methylphenidat-Behandlung im Kindesalter prognostiziert Antidepressiva-Einsatz in Pubertät
- 22.08.2018 Halluzinationen und andere psychotische Symptome als Nebenwirkungen auf Methylphenidat bei Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) … zum Artikel
- 07.03.2018 Potenzieller Fehlgebrauch / Missbrauch von Methylphenidat
- 24.11.2017 Neue Verabreichungsform mit verzögerter Freisetzung verbessert ADHS-Symptome am Morgen und die ganztägige Leistungsfähigkeit … zum Artikel
- 28.11.2016 Kombination mit kognitiver Verhaltensrehabilitation verbessert kognitive Ergebnisse bei SHT … zum Artikel
- 17.12.2015 Methylphenidat wirksamer bei Erwachsenen mit ADHS als Psychotherapie … zum Artikel
- Dez. 2013 ADHS-Medikament Methylphenidat (Concerta, Daytrana, Equasym, Medikinet, Medikinet adult, Ritalin): Priapismus-Risiko – Sicherheitswarnung … zum Artikel
- 02.07.2013 Methylphenidat (Ritalin) gegen Kokainsucht: Studie zeigt vielversprechende Resultate von Methylphenidat (Ritalin) im Hinblick als Therapiebegleitung bei der Abhängigkeit von Kokain … zum Artikel
- April 2011 Methylphenidat für Erwachsene mit ADHS zugelassen … zum Artikel
Indikation / Anwendung / Einsatz
Methylphenidat wird zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren angewendet (s.a. Einsatz bei ADHS), wenn andere nicht-pharmakologische Maßnahmen allein sich als unzureichend erwiesen haben. Einsatz bei Schädel-Hirn-Trauma.
2011 wurde in Deutschland das zugelassene Anwendungsgebiet für ein Methylphenidat-haltiges Medikament (Medikinet adult) um die Behandlung von Erwachsenen mit ADHS erweitert; 2014 kam mit Ritalin adult eine weitere Behandlungsoption hinzu.
Warnhinweise / Gegenanzeigen
Schwangerschaft: kontraindiziert.
Während der Stillzeit möglichst nicht anwenden.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Methylphendidat oder sonstige Bestandteile. Schwerer Depression, Angsterkrankungen, Magersucht, schwerem Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, schizophrenen Erkrankungen, Bluthochdruck (mittelschwer/schwer), arterielle Verschlusskrankheit, schwerer Angina pectoris, tachykardischen Arrhythmien, akutem Stadium des Schlaganfalls, Schilddrüsenüberfunktion, erhöhtem Augeninnendruck, vergrößerter Prostata mit Restharnbildung, MAO-Hemmer (während oder innerhalb 14 Tagen nach Einnahme). Zurückliegender Drogenabhängigkeit bzw. Arzneimittel- oder Alkoholmissbrauch. Alter unter 6 Jahren.
Nur vorsichtig und geringer dosiert einsetzen bei: Gilles-de-la-Tourette-Syndrom in der Familienanamnese, motorische Tics bzw. familiäre Vorkommen von motorischen-verbalen Tics, leichte Hypertonie, Epilepsie, emotional instabile Patienten.
Arzneimittelwechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Methylphenidat bzw. Methylphenidat-HCl
Mit folgenden Medikamenten/Wirkstoffen kann es zu Wechselwirkungen bei der Einnahme von Methylphenidat bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, kommen:
- MAO-Hemmern, Hypotoniemedikament, Guanethidin, Amantadin
- Antikoagulantien (Cumarintyp)
- Antiepileptika (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Primidon)
- Neuroleptika
- trizyklische Antidepressa (Imipramin, Desipramin)
- Phenylbutazon, Carbamazepin, Antazida, Alkohol.
Potenzieller Fehlgebrauch / Missbrauch von Methylphenidat
07.03.2018 Eine neue Studie des British Journal of Clinical Pharmacology weist darauf hin, dass Methylphenidat, ein Stimulans des Zentralnervensystems, das zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Narkolepsie zugelassen ist, möglicherweise nicht adäquat eingesetzt und / oder missbraucht wird.
Unter Verwendung der Datenbank der französischen allgemeinen Krankenversicherung mit etwa 4 Millionen Versicherten untersuchten die Forscher um Vanessa Pauly von der Faculté de médecine, Aix-Marseille Université eine Gruppe von 3.534 neuen Nutzern von Methylphenidat (zwischen 2010 und Juni 2013).
Nutzungsverhalten von Kindern
Das Nutzungsverhalten von Kindern (66%) war charakterisiert durch eine lange Behandlungszeit mit wenigen begleitenden Medikamenten, und entsprach den Richtlinien, mit regelmäßigen Arztbesuchen, angemessener Dosierung und langer Behandlungsdauer.
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Nutzungsmuster der Erwachsenen
Die Nutzungsmuster der Erwachsenen waren jedoch recht unterschiedlich, mit einigen potenziell missbräuchlichen Verhaltensweisen, insbesondere bei Erwachsenen im Alter von 25-49 Jahren, die Methylphenidat viel häufiger als die anderen Altersgruppen verwendeten.
Sie hatten die höchste mittlere Dosis und ihnen wurden öfter andere ZNS-Medikamente mitverordnet. Die Gruppe der über 50-Jährigen nahm häufiger zusätzlich Antidepressiva und Antiparkinson-Mittel ein.
Die pharmakoepidemiologische Studie mit Methylphenidat-Anwendern und einer Reihe von Merkmalen zeigt unterschiedliche Muster des Gebrauchs bei Kindern und Erwachsenen.
Die Ergebnisse der Gruppe unter 25-49 Jahren deuten darauf hin, dass das Stimulans von Erwachsenen auch für andere medizinische Beschwerden als für ADHS oder Narkolepsie eingenommen wird, und dass es möglicherweise fehleingesetzt und / oder missbraucht wird, schließen die Forscher.
© arznei-news.de – Quellenangabe: British Journal of Clinical Pharmacology – DOI: 10.1111/bcp.13544
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