Midodrin verhindert Synkope (Bewusstlosigkeit)

Midodrin verringert wiederkehrende vasovagale Synkopen bei jungen, gesunden Personen

04.08.2021 Bei Patienten mit rezidivierenden vasovagalen Synkopen und ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen kann Midodrin das erneute Auftreten von Synkopen verringern. Dies geht aus einer in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie hervor.

Dr. Robert Sheldon von der University of Calgary in Alberta, Kanada, und Kollegen untersuchten, ob Midodrin vasovagale Synkopen in einer randomisierten Studie mit Patienten mit wiederkehrenden vasovagalen Synkopen und ohne schwerwiegenden Begleiterkrankungen verhindern kann. Insgesamt 133 Patienten (Durchschnittsalter 32 Jahre, 73 Prozent weiblich) mit durchschnittlich sechs Synkopen im vorangegangenen Jahr wurden nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 entweder einem Placebo oder Midodrin zugeteilt.

Die Forscher stellten fest, dass weniger unter Midodrin mindestens eine Synkope hatten als Patienten unter Placebo (42 versus 61 Prozent; relatives Risiko: 0,69). Die absolute Risikoreduktion betrug 19 Prozent und die Number Needed to Treat lag bei 5,3. Bei Patienten, die Midodrin erhielten, dauerte es länger bis zur ersten Synkope (Hazard Ratio: 0,59). Beide Gruppen wiesen ähnliche unerwünschte Wirkungen auf.

Midodrin ist wirksam bei der Verringerung der Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens von Synkopen bei jüngeren Patienten mit häufigen Synkopen, wenn es in Verbindung mit einer leitliniengerechten Unterweisung zur Risikoreduzierung des Lebensstils verabreicht wird, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of Internal Medicine – doi.org/10.7326/M20-5415

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