Midostaurin (Rydapt)

Medikament verbessert das Gesamtüberleben in AML-Phase-III-Studie

08.12.2015 Novartis hat positive Ergebnisse aus der globalen Phase-III-Studie RATIFY (CALGB 10603) mit Midostaurin (PKC412, Handelsname Rydapt) veröffentlicht.

In der Studie zeigten die mit PKC412 (+ Standard Chemotherapie) behandelten erwachsenen Patienten unter 60 Jahren mit neu diagnostizierter FLT3-mutierter akuter myeloischer Leukämie (AML) eine Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit (OS) von 23% (Hazard Ratio [HR] = 0,77; p = 0,0074) im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie.

Das mediane OS für Patienten in der Midostaurin-Behandlungsgruppe war 74,7 Monate (95% Konfidenzintervall [CI]: 31,7, nicht erreicht) im Vergleich zu 25,6 Monate (95% CI: 18,6, 42,9) für die Patienten in der Placebo-Gruppe.

midostaurinDie Studie untersuchte die Zusatztherapie von entweder Midostaurin oder Placebo zu  Daunorubicin / Cytarabin in der Induktionsphase, gefolgt von Hochdosis-Cytarabin in der Konsolidierungsphase; Patienten, die eine komplette Remission nach der Konsolidierungs-Chemotherapie erreichten, setzten die Behandlung mit PKC412 oder Placebo als Monotherapie bis zu einem Jahr fort.

Neben des Erreichen des primären Endpunkt der OS war das Ereignis-freie Überleben (EFS, definiert als früher Tod, Rückfall oder kein vollständiges Ansprechen innerhalb von 60 Tagen nach Beginn der Induktionstherapie) in der Midostaurin-Behandlungsgruppe signifikant höher gegenüber der Placebogruppe [HR = 0,79; p = 0,0025 und Median 8,0 Monate (95% CI: 5,14; 10,6) vs. 3,0 Monate (95% CI: 1,9; 5,9)].

Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Gesamtrate (Grad 3 oder höher) der hämatologischen und nicht-hämatologischen unerwünschten Ereignisse beobachtet. Insgesamt waren 37 Todesfälle gemeldet worden, wobei es keinen Unterschied zwischen den Gruppen gab.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Dez. 2015

FDA: Breakthrough-Status bei akuter myeloischer Leukämie

19.02.2016 Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Novartis PKC412 (Midostaurin; Handelsname in den USA ist Rydapt) den Breakthrough-Status gewährt.

PKC412 ist ein Prüfpräparat zur Behandlung von Erwachsenen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die FLT3-Mutation-positiv sind (nachgewiesen durch einen FDA-zugelassenen Test), und die Standard-Induktions- und Konsolidierungschemotherapie erhalten können.

Gesamtüberlebenszeit

Der Breakthrough-Status für Midostaurin basiert auf den positiven Ergebnissen der Phase-III Studie RATIFY (CALGB 10603). Mit Midostaurin und Standard-Induktions- und Konsolidierungstherapie behandelte Patienten zeigten eine signifikante Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit (OS) im Vergleich zu denen, die Standard-Induktions- und Konsolidierungstherapie erhalten hatten.

Die mediane OS für Patienten in der Midostaurin-Gruppe betrug 74,7 Monate im Vergleich zu 25,6 Monate für Patienten in der Placebo-Gruppe.

Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Gesamtrate hämatologischer und nicht-hämatologischer unerwünschter Arzneimittelwirkungen von Grad 3 oder höher im Vergleich zur Placebo-Gruppe beobachtet. Es gab insgesamt 37 Todesfälle, wobei kein Unterschied bei den behandlungsbezogenen Todesfällen zwischen den Gruppen beobachtet wurde.
© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Feb. 2016

FDA: Beschleunigtes Zulassungsverfahren bei AML

19.11.2016 Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) hat PKC412 (Midostaurin; Markenname Rydapt) bei der Zulassung zur Behandlung für akute myeloische Leukämie bei neu diagnostizierten Erwachsenen mit einer FMS-ähnlichen Tyrosinkinase-3-Mutation sowie für die Behandlung von fortgeschrittener systemischer Mastozytose (SM) ein beschleunigtes Prüfverfahren zugebilligt.

Gestützt wurde die Entscheidung durch die Daten aus der Phase III RATIFY Studie, die Midostaurin plus Standard-Chemotherapie gegenüber Placebo plus Standard-Chemotherapie bei erwachsenen Patienten unter 60 Jahren mit FLT3-mutiertem AML untersuchte. Die Patienten unter PKC412 erreichten eine statistisch signifikante Verbesserung beim Gesamtüberleben mit einer 23%-igen Reduktion des Sterberisikos im Vergleich zum Placebo-Arm (Hazard Ratio [HR] = 0,77, P = 0,0074).

Nebenwirkungen

In der RATIFY-Studie wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede beobachtet. Die häufigsten allergischen Nebenwirkungen waren

  • febrile Neutropenie,
  • Übelkeit,
  • exfoliative Dermatitis,
  • Erbrechen,
  • Kopfschmerzen,
  • Petechien (kleine rote Hautflecken) und
  • Pyrexie (hohe Temperatur oder Fieber).

© arznei-news.de – Quelle: Novartis, Nov. 2016

FDA genehmigt neue Kombinationsbehandlung bei akuter myeloischer Leukämie

28.04.2017 Die U.S. Food and Drug Administration hat das Medikament Rydapt (Wirkstoff ist Midostaurin) in Kombination mit Chemotherapie für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) zugelassen, die eine spezifische genetische Mutation namens FLT3 haben.

Das Medikament ist für die Verwendung mit einer Begleitdiagnostik, das LeukoStrat CDx FLT3 Mutation Assay, zugelassen, das zur Detektion der FLT3-Mutation bei Patienten mit AML verwendet wird.

Wirksamkeit bei AML

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rydapt bei Patienten mit AML wurden in einer randomisierten Studie mit 717 Patienten untersucht, die zuvor nicht wegen AML behandelt wurden. In der Studie lebten Patienten, die Rydapt in Kombination mit Chemotherapie erhielten, länger als Patienten, die Chemotherapie allein erhielten, obwohl eine bestimmte mediane Überlebensrate nicht zuverlässig geschätzt werden konnte.

Darüber hinaus lebten Patienten, die Midostaurin in Kombination mit Chemotherapie in der Studie erhielten, eine längere Zeit (Median 8,2 Monate) ohne bestimmte Komplikationen (keine vollständige Remission innerhalb von 60 Tagen nach Beginn der Behandlung, Progression von Leukämie oder Tod) als Patienten, die Chemotherapie allein (Median drei Monate) erhielten.

Nebenwirkungen bei Patienten mit AML

Häufige Nebenwirkungen von Rydapt bei Patienten mit AML waren

  • niedrige Werte von weißen Blutkörperchen mit Fieber (fiebrige Neutropenie),
  • Übelkeit,
  • Entzündungen der Schleimhäute,
  • Erbrechen,
  • Kopfschmerzen,
  • Flecken auf der Haut durch Blutungen (Petechien),
  • Muskel-Skelett Schmerzen,
  • Nasenbluten (Epistaxis),
  • verabreichungsbedingte Infektionen,
  • hoher Blutzucker (Hyperglykämie) und
  • Infektionen der oberen Atemwege.

Rydapt sollte nicht bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Midostaurin oder andere Inhaltsstoffe von Rydapt verwendet werden. Frauen, die schwanger sind oder stillen, sollten das Medikament nicht einnehmen, weil es dem sich entwickelnden Fötus bzw. dem Neugeborenen schaden kann. Patienten, die Anzeichen oder Symptome von Lungenschäden (Lungen-Toxizität) haben, sollten die Anwendung des Medikaments beenden.

Rydapt wurde auch für Erwachsene mit bestimmten Formen seltener Blutstörungen (aggressive systemische Mastozytose, systemische Mastozytose mit assoziierten hämatologischer Neoplasie oder Mastzell-Leukämie) genehmigt.

Häufige Nebenwirkungen des Medikaments bei diesen Patienten sind

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Durchfall,
  • Schwellung (Ödeme),
  • Muskel-Skelett-Schmerzen,
  • Bauchschmerzen,
  • Müdigkeit,
  • Infektion der oberen Atemwege,
  • Verstopfung,
  • Fieber,
  • Kopfschmerzen und
  • Kurzatmigkeit.

© arznei-news.de – Quelle: FDA, April 2017

EU: Zulassungsempfehlung für Rydapt bei Leukämie u. Mastozytose

21.07.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Rydapt (aktive Substanz ist Midostaurin) der Firma Novartis Europharm Ltd als 25 mg Weichkapseln für die Behandlung von Akuter myeloischer Leukämie und Mastozytose.

Bei Zulassung wäre Rydapt indiziert

  • in Kombination mit Standard-Daunorubicin und Cytarabin-Induktion und hoher Dosis Cytarabin als Konsolidierungschemotherapie, und für Patienten mit vollständigem Ansprechen gefolgt von Rydapt-Monotherapie Erhaltungstherapie, bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter Akuter myeloischer Leukämie (AML), die FLT3-Mutation positiv sind;
  • als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit aggressiver systemischer Mastozytose (ASM), systemischer Mastozytose mit assoziiertem hämatologischen Neoplasma (SM AHN), oder mit Mastzellleukämie.

© arznei-news.de – Quelle: EMA, Juli 2017

Beiträge zu “Midostaurin (Rydapt)”

  1. ASM wurde mir im April 16 diagnostiziert, machte 4 Chemo mein Gesundheitszustand war nicht gut, ich litt sehr unter Gliederschmerzen und Ekzemen an den Händen, Infekten. Im Januar 2018 hat mir mein Arzt Rydapt verordnet und seither nehme 2 x täglich 25mg Rydapt. Mittlerweile sind die Begleiterscheinungen der Aggressiven Systemischen Mastozytose weg und führe ein fast „normales“ Leben.

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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