Momelotinib (vormals GS-0387, CYT-387; Markenname Omjjara) ist ein Inhibitor der Janus-Kinasen JAK1 und JAK2. Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu Momelotinib
Infos zu Momelotinib
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien unter News) - Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: GlaxoSmithKline
- Handelsname / Markenname: Omjjara
- Aktive Substanz / Wirkstoffname: Momelotinib
- Medikamentengruppe: Antineoplastika, Proteinkinase-Inhibitoren
- Beipackzettel / Packungsbeilage
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Omjjara wird angewendet zur Behandlung von krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen bei erwachsenen Patienten mit moderater bis schwerer Anämie, die an primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentieller Thrombozythämie-Myelofibrose erkrankt sind, und die nicht mit einem Januskinase (JAK)-Inhibitor vorbehandelt sind oder die mit Ruxolitinib behandelt wurden.
Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
Momelotinib und sein beim Menschen wichtigster zirkulierender Metabolit (M21) sind Inhibitoren der Wildtyp-Januskinase 1 und 2 (JAK1/JAK2) und der JAK2V617F-Mutante, die an der Signaltransduktion einer Reihe von Zytokinen und Wachstumsfaktoren beteiligt sind, welche für die Hämatopoese und die Immunfunktion wichtig sind. JAK1 und JAK2 rekrutieren und aktivieren STAT-Proteine (Signal Transducer and Activator of Transcription), die die Gentranskription mit Auswirkung auf Inflammation, Hämatopoese und Immunregulation steuern. Die Myelofibrose ist eine myeloproliferative Neoplasie, die mit einer konstitutiven Aktivierung und einer Dysregulierung des JAK-Signalwegs einhergeht, was zu verstärkter Inflammation und einer Hyperaktivierung des Aktivin-A-Rezeptors Typ 1 (ACVR1), auch bekannt als Aktivin-Rezeptor-ähnliche Kinase 2 (ALK-2), beiträgt. Darüber hinaus sind Momelotinib und M21 direkte Inhibitoren von ACVR1 und regulieren die Hepcidin-Expression in der Leber herunter, was zu einer erhöhten Eisenverfügbarkeit und Produktion roter Blutzellen führt. Momelotinib und M21 inhibieren möglicherweise weitere Kinasen, beispielsweise andere Mitglieder der JAK-Familie, den Inhibitor der κB-Kinase (IKK), die Interleukin-1-Rezeptor-assoziierte Kinase 1 (IRAK1) und andere.
News zu Momelotinib
- 29.01.2024 EU: Splenomegalie oder Symptome bei erwachsenen Patienten mit moderater bis schwerer Anämie und primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentieller Thrombozythämie-Myelofibrose: Die Europäische Kommission erteilt Omjjara die Zulassung
- 10.11.2023 EU: Myelofibrose, Myelofibrose nach Polycythaemia vera oder Myelofibrose nach essentieller Thrombozythämie – CHMP-Zulassungsempfehlung für Omjjara (Wirkstoff Momelotinib)
- 12.12.2022 Dauerhaftes, klinisch signifikantes Ansprechen unter Momelotinib bei Myelofibrose: 48-Wochen-Daten. MOMENTUM: 48-Wochen-Daten zeigen, dass Momelotinib bei Mehrheit der Patienten, die in den ersten 24 Wochen auf die Behandlung ansprachen, Ansprechen bei Symptomen und Milz, Unabhängigkeit von Transfusionen aufrechterhält
- 07.06.2022 Momelotinib verbessert Versorgung von Patienten mit Myelofibrose. MOMENTUM: Randomisierte Phase-3-Studie zu Momelotinib im Vergleich zu Danazol bei Patienten mit symptomatischer und anämischer Myelofibrose (MF), die zuvor mit einem JAK-Inhibitor behandelt wurden
- 18.11.2016 Myelofibrose: Top-Line-Ergebnisse aus zwei Phase-3-Studien
Myelofibrose: Top-Line-Ergebnisse aus zwei Phase-3-Studien
18.11.2016 Gilead Sciences, Inc. hat die Ergebnisse zweier klinischer Studien der Phase 3 (SIMPLIFY 1 und 2) zu Momelotinib bei der Behandlung von Patienten mit Myelofibrose bekanntgegeben.
Vergleich mit Ruxolitinib
In den Studien wurde der Janus-Kinase (JAK) Inhibitor mit Ruxolitinib oder der besten alternativen Therapie (BAT) verglichen. Simplify-1 erreichte ihren vordefinierten primären Endpunkt der Nichtunterlegenheit gegenüber Ruxolitinib bei der Milz-Response-Rate in Woche 24 (SRR24), definiert als Prozentsatz der Patienten mit einer 35%-igen Reduktion des Milzvolumens (Momelotinib: 26,5%; Ruxolitinib: 29,0%, 95% CI: -11,2% bis +5,6%, p = 0,011).
Sekundäre Endpunkte
Nicht-Unterlegenheit wurde nicht bei dem wichtigsten sekundären Endpunkt der Ansprechrate beim Gesamtsymptom-Score (GSS) erreicht.
Bei mit Momelotinib behandelten Patienten wurden im Vergleich zu Ruxolitinib größere Verbesserungen bei allen drei vordefinierten anämiebezogenen sekundären Endpunkten beobachtet (Anteil der Patienten, die transfusionsunabhängig waren, oder transfusionsabhängig und Transfusionsrate). Da jedoch die GSS-Ansprechrate den Nicht-Unterlegenheitstest nicht erfüllte, wurde für diese drei zusätzlichen Anämie-Sekundär-Endpunkte keine formalen sequentiellen statistischen Untersuchungen durchgeführt.
Nebenwirkungen
Während der 24-wöchigen Behandlung in SIMPLIFY-1 waren die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Momelotinib erhielten:
- Thrombozytopenie,
- Durchfall,
- Kopfschmerzen,
- Schwindel und
- Übelkeit.
Die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Ruxolitinib erhielten, waren:
- Anämie,
- Thrombozytopenie,
- Diarrhoe,
- Kopfschmerzen und
- Schwindel.
Zehn Prozent der Patienten unter Momelotinib berichteten über periphere Neuropathie (jedes Grades) im Vergleich zu fünf Prozent der mit Ruxolitinib behandelten Patienten. Es gab keine Grad = 3 periphere Neuropathie bei mit Momelotinib-behandelten Patienten und ein Fall bei mit Ruxolitinib-behandelten Patienten während der 24 Behandlungswochen.
SIMPLIFY-2 erreichte nicht den primären Endpunkt der Überlegenheit in SRR24 von Momelotinib im Vergleich zu BAT bei Patienten, die zuvor mit Ruxolitinib (Momelotinib: 6,7%, BAT: 5,8%, 95% CI: -8,9% bis + 10,2%; p = 0,90) behandelt wurden ).
48 Prozent der Patienten, die zum BAT-Arm randomisiert wurden, erhielten weiterhin Ruxolitinib; der Rest der Patienten erhielten Chemotherapie, Interferon, Kortikosteroide, andere Therapien oder eine Kombination davon.
Für die vordefinierten sekundären Endpunkte von GSS und einen der drei anämiebezogenen Endpunkte (Transfusionsunabhängigkeit) wurden Unterschiede zu Gunsten von Momelotinib beobachtet, es wurden jedoch nicht formale sequentielle statistische Tests durchgeführt, da der primäre Überlegenheitsendpunkt nicht erreicht wurde.
© arznei-news.de – Quelle: Gilead Sciences, Nov. 2016
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