Multiple Sklerose: Beta-Interferon reguliert Spleißen von RNA

Alternatives Spleißen von RNA ist bei Multipler Sklerose exzessiv und nicht mit dem Niveau der Genexpression verbunden: Dysregulation wird durch Beta-Interferon korrigiert

Multiple Sklerose: Beta-Interferon reguliert Spleißen von RNA

06.05.2024 In einer neuen Studie wurde in den Blutzellen von unbehandelten Multiple-Sklerose-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen ein extensives alternatives Spleißen von Boten-RNA festgestellt. Die im Journal of Interferon & Cytokine Research veröffentlichte Studie zeigt, dass das hochgradig dysregulierte alternative Spleißen durch eine Therapie mit Interferon-beta (IFN-ß, Beta-Interferon) weitgehend korrigiert wird.

Anthony Reder und Xuan Feng von der medizinischen Fakultät der Universität Chicago und Koautoren berichteten, dass während einer langfristigen Beta-Interferon-Therapie Exazerbationen der Multiplen Sklerose mit einer stärkeren Dysregulation des alternativen Spleißens verbunden waren. Darüber hinaus sagte das alternative Spleißen künftige klinische Exazerbationen voraus.

„Alternatives Spleißen ist ein potenzieller Biomarker, der die Krankheitsaktivität anzeigt und das therapeutische Ansprechen auf eine Beta-Interferon-Behandlung vorhersagt“, so die Forscher.

„Alternatives Spleißen bei Multipler Sklerose weist neue Wege für die Untersuchung von Krankheitsmechanismen, die therapeutische Überwachung und die Auswahl von Medikamenten bei Multipler Sklerose sowie bei Autoimmun- und Viruserkrankungen“.

„Diese neuen Erkenntnisse zeigen, dass die Messung der Spiegel alternativ gespleißter mRNA-Transkripte in Blutleukozyten von Patienten mit Multipler Sklerose helfen kann, das klinische Ansprechen auf eine Beta-Interferon-Therapie vorherzusagen“, sagt Dr. Raymond Donnelly, Executive Editor des Journal of Interferon & Cytokine Research.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Interferon & Cytokine Research (2024). DOI: 10.1089/jir.2024.0032

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