*Update Rote-Hand-Brief (s.u.)* Das Komitee für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde hat empfohlen, Mutterkornalkaloide bzw. Mutterkornalkaloidderivate nicht mehr bei bestimmten Anwendungen einzusetzen.
Patienten sollen informiert werden, dass Ergotaminderivate schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Fibrose und Ergotismus hervorbringen können. Daher sollten sie nicht mehr in der EU bei bestimmten Indikationen verwendet werden, wie z.B. bei Durchblutungsproblemen (d.h. in der Regel bei älteren Patienten) oder bei Problemen mit dem Gedächtnis und den Empfindungen, oder um Migräne zu verhindern, da die Risiken den Nutzen überwiegen.
Liste der Mutterkornalkaloide
Patienten sollten ihren Arzt aufsuchen, wenn sie ein Arzneimittel mit einer der folgenden Wirkstoffe einnehmen:
- Dihydroergocristin,
- Dihydroergotamin,
- Dihydroergotoxin,
- Nicergolin oder eine
- Kombination von Dihydroergocryptin mit Koffein.
Indikationen für die Mutterkornalkaloide nicht mehr verschrieben werden sollen
Ärzte sollten aufhören obige Medikamente bei folgenden Indikationen zu verschreiben:
- Symptomatische Behandlung von chronisch-pathologischen kognitiven und neurosensorischen Störungen bei älteren Menschen (ohne Alzheimer-Krankheit und andere Demenzerkrankungen);
- Claudicatio intermittens bei symptomatischer peripherer arterieller Verschlusserkrankung (pAVK Stadium II);
- Raynaud-Syndrom;
- Abnahme der Sehschärfe und Gesichtsfeld Störungen, vermutlich vaskulären Ursprungs;
- Akute Retinopathie vaskulären Ursprungs;
- Prophylaxe von Migräne-Kopfschmerzen;
- Orthostatische Hypotonie;
- Zur symptomatischen Behandlung von veno-lymphatischer Insuffizienz.
Dihydroergotoxinhaltige Medikamente: Indikationseinschränkungen – Rote-Hand-Brief
Die BfArM informiert, dass Arzneimittel mit dem Wirkstoff Dihydroergotoxin nicht mehr bei folgenden Indikationen eingesetzt werden sollen:
- Behandlung der Symptome von chronischen krankhaften kognitiven und
neurosensorischen Beeinträchtigungen bei älteren Patienten (ausgenommen sind Alzheimer und andere Demenzerkrankungen) - beim Raynaud-Syndrom
- Sehschärfe und Sehfeldstörungen (mit vaskulärer Ursache)
- Migränekopfschmerzen (vorbeugend)
- Behandlung der Symptome bei venös-lymphatischer Insuffizienz.
© arznei-news.de – Quelle: BfArM, März 2014