Nalbuphin ist ein Schmerzmittel vom Opioid-Typ. Handelsnamen sind Nalpain, Nubain u.a.
Fallbericht: Nalbuphin kann helfen, die opioidinduzierte Urinretention zu kontrollieren
04.09.2018 Nalbuphin (Handelsname ist Nalpain) kann helfen, die durch Opioide verursachte Harnretention zu kontrollieren. Erkenntnisse aus einem kurzen Fallbericht wurden in Annals of Internal Medicine veröffentlicht.
Harnretention durch Opioide
Urinretention ist im Krankenhaus nicht selten und wird manchmal durch den Einsatz von Opioiden verursacht, schreiben die Autoren. Sobald sich eine opioidinduzierte Harnretention entwickelt, kann es problematisch sein, diese ohne Beeinträchtigung der Schmerzkontrolle zu lösen.
Fallbericht
Kliniker der Southern Illinois University School of Medicine untersuchten einen Patienten mit einer Vorgeschichte von alkoholischer Zirrhose, der wegen rechtsseitiger Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert wurde und bei dem eine Pfortaderthrombose und hepatozellulärer Krebs diagnostiziert wurde.
Harnretention aufgrund von Hydromorphon
Der Patient wurde mit Hydromorphon gegen Schmerzen behandelt und entwickelte schnell eine Harnretention. Der Patient sprach nicht auf α-1-Blocker an; ein Katheter war wirksam, aber unpraktisch.
Die Kliniker gaben dem Patienten eine Dosis intravenöses Nalbuphin, ein Opioid zur Behandlung von mittelschweren bis starken Schmerzen, das einen anderen Wirkmechanismus hat als andere Opioide. Der Patient sprach gut auf das Medikament an und konnte innerhalb der ersten 6 Stunden urinieren.
Nach Ansicht der Studienautoren um Abdisamad M. Ibrahim legen diese Entdeckungen nahe, dass Kliniker Nalbuphin Patienten mit Opioid-verursachter Harnretention anbieten sollten, die nicht auf α-1 Blockers ansprechen, und die es vorziehen, eine Blasenkatheterisierung nicht fortzusetzen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of Internal Medicine – DOI: 10.7326/L18-0387